Ökumenisches Heiligenlexikon

Der Wallfahrtsort Lourdes


Die Grotte de Massabielle, in der der jungen Bernadette Soubirons Maria erschien, enthält die heilkräftige Quelle, seit 1864 die berühmte Marienstatue und davor einen Altar für die Freiluftgottesdienste.
Rechts daneben sind inzwischen Häuschen für die vielen Kerzen der Pilger errichtet, die die Grotte nicht mehr fassen kann, daran schließt sich das Badehaus an.
Links der Grotte wurde 1866 - noch zu Bernadettes Lebzeiten - zunächst die Kirche erbaut, um deren Bau Maria in ihren Erscheinungen gebeten hatte, dies ist die heutige Krypta; vor ihr sind heute die Wasserhähne, aus denen man das Heilwasser entnehmen kann; über ihr, hoch auf dem Felsen über der Grotte, wurde dann die Basilika der Unbefleckten Empfängnis errichtet und 1876 geweiht. Die schließlich unterhalb davor gebaute Rosenkranz-Basilika schließt dieses Ensemble ab, vor dem sich die Esplanade des Processions erstreckt.
Am nördlichem Rand der Esplanade stehen Einrichtungen für Seelsorge, Beichte und Kranke, am südlichem Rand wurde unter der Erde die riesengroße Basilika Pius X. gebaut und zur Hundertjahrfeier der letzten Erscheinung und ersten Wunderheilung 1958 geweiht, sie bietet mehr als 20.000 Gläubigen Platz.

Am Eingang zur Grotte wird jeder Pilger von einem Priester gesegnet
Am Eingang zur Grotte wird jeder Pilger von einem Priester gesegnet

Jenseits des Flusses, im Norden, sind viele weitere Pilgereinrichtungen und Krankenherbergen, dazu die neue, Bernadette geweihte Kirche, weitere Kapellen und ein Podium für Freiluftgottesdienste.
Im Osten des Sanktuariums gruppieren sich Kapellen und Häuser verschiedener katholischer Institutionen sowie ein kleines Museum über Bernadette, das zugleich den Beginn des Weges zu Stätten ihres Lebens in der Stadt bildet.
Im Süden beginnt direkt gegenüber der Basilika der Kreuzweg, weiter unten ist eine Vielzahl von Souvenirläden und Hotels angesiedelt.

In der Grotte werden von meist jungen Helfern die Kranken an der Quelle und der Marienstatue vorbeigeführt; das Wasser wird heute an anderer Stelle entnommen, ihr Bedürfnis nach Berührung stillen die vorbeigehenden am Stein des Felsens, der deshalb schon ganz glatt ist
In der Grotte werden von meist jungen Helfern die Kranken an der Quelle und der Marienstatue vorbeigeführt; das Wasser wird heute an anderer Stelle entnommen, ihr Bedürfnis nach Berührung stillen die vorbeigehenden am Stein des Felsens, der deshalb schon ganz glatt ist
Pilger beim Rosenkranzgebet vor der Grotte
Pilger beim Rosenkranzgebet vor der Grotte

Bekannt wurde Lourdes v. a. wegen der Schilderungen der Wunderheilungen durch den Schriftsteller Paul-Joseph-Henri Lasserre de Monzie. Sein Buch Notre Dame de Lourdes, erschien 1869 in Paris und erlebte innerhalb von zwölf Jahren 124 Auflagen, dazu viele Übersetzungen, auf Deutsch zuerst 1871. Anlass für seine Begeisterung war eine Besserung seiner Sehkraft, die sich nach seinem Besuch der Grotte 1862 eingestellt hatte. Er bemühte sich um eine harmonisierende Darstellung der Ereignisse, wandte sich aber gegen eine Wunderindustrie, wie sie aus seiner Sicht die Kongregation Väter der Grotte betrieb, die das Heiligtum verwaltete.

Kopie der Marienstatue aus der Gotte, in der Rosenkranz-Basilika
Kopie der Marienstatue aus der Grotte, in der Rosenkranz-Basilika
Denkmal „Heil den Gebrechlichen - Bete für uns”, 1912, am Eingang „Porte Joseph”
Denkmal Heil den Gebrechlichen - Bete für uns, 1912, am Eingang Porte Joseph
Die unterirdische Basilika Pius X. neben der Esplanade
Die unterirdische Basilika Pius X. neben der Esplanade
Bernadette-Statue vor dem Eingang zum Museum über ihr Leben
Bernadette-Statue vor dem Eingang zum Museum über ihr Leben
Foto im Museum: Bernadettes Vater François
Foto im Museum: Bernadettes Vater François
Foto im Museum: Bernadette Bernadette mit Rosenkranz
Foto im Museum: Bernadette mit Rosenkranz
Der erste an der Quelle der Grotte errichtete Brunnen mit der Inschrift „Komm, trink an der Quelle und du wirst gereinigt” und dem Datum 25. Februar 1858, heute im Museum
Der erste an der Quelle der Grotte errichtete Brunnen mit der Inschrift Komm, trink an der Quelle und du wirst gereinigt und dem Datum 25. Februar 1858, heute im Museum

Das Sanktuarium in Lourdes ist täglich von 5 Uhr bis 24 Uhr - natürlich bei freiem Eintritt - geöffnet. Wenn man westlich des Sanktuariums auf die Südseite des Flusses Gave abbiegt, kann man im Boulevard Rémy Sempe wahrscheinlich einen Parkplatz nahe dem von uns gekennzeichneten Eingang Porte Joseph finden. (2014)
Führungen durch die Wallfahrtsstätte oder zu Gedenkstätten für Bernadette in der Stadt gibt es in deutscher Sprache von Juli bis September jeden Tag um 14.30 Uhr, sonst nach Vereinbarung, ausgehend vom Informationszentrum; sie dauern jeweils zwei Stunden. (2014)
Am Ostrand des Sanktuariums gibt ein Museum Einblicke in Bernadettes Leben, es ist jeden Tag von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Das Geburtshaus liegt etwas versteckt in der heutigen Altstadt, direkt unterhalb der Nordseite der Burg. Es kann jeden Tag von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18.30 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden. (2014)

Besucher sollten aufpassen, das richtige Lourdes zu finden. Nur rund 60 Kilometer Luftline entfernt liegt östlich das 93 Einwohner zählende Dörfchen Lourde, das auch eine Jungfrau aufweist, die wie im berühmten Wallfahrtsort auf einem Felsen steht, an dem eine Quelle entspringt, und der ebenfalls Heilkraft nachgesagt wird; deren Wunder wurden von der katholischen Kirche allerdings nie anerkannt. Verwechslungen mit dem kleinen Lourde gab es schon immer, aber durch die Navigationssysteme in den Autos und irrtümliche Eingaben sind diese angestiegen.


fotografiert am 22. und 23. Juni 2014

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.08.2016
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Joachim Schäfer: Artikel
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