Einführung Verzeichnis der Übersichten
11. Juli
1. † Gedenktag des heiligen Abtes Benedikt, der, in Nursia in Umbrien geboren und in Rom erzogen, sein Einsiedlerleben begonnen hat in der Gegend von Subiaco, wo er viele Schüler um sich sammelte, dann sich nach Montecassino begeben hat, wo er das berühmte Kloster gegründet und die Ordensregel zusammengestellt hat, die sich über alle Gegenden so verbreitet hat, dass er es verdient Patriarch, Vater der Mönche des Abendlandes, genannt zu werden. Nach der Überlieferung ist er am 21. März 547/5 entschlafen. Am 11. Juli 673 wurden seine Reliquien aus dem von den Langobarden zerstörten Montecassino vom Abt Mummolus (8. August 678/7) in das Benediktinerkloster Fleury übertragen, aber am 4. Dezember um 750 wieder in das wiederaufgebaute Montecassino zurückgebracht.
2. † am Donnerstag, dem 11. Juli 155,
entschlief in Rom, der heilige Papst Pius I., der ein Bruder jenes
Hermas, des Verfassers des Werkes mit dem Titel Pastor oder Hirt des Hermas
war, der selber fünfzehn Jahre lang als guter Hirt die Kirche gehütet
hat. Er hat gegen Marcion und die Gnostiker gekämpft und den heiligen
Justin (1. Juni 165/1) gekannt und geschätzt.
Siehe auch 29. Juni, 1/10
3. † an einem 11. Juli, um 300, wurde in Ikonium in Lykaonien, Konya, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Marcianus, der, unter dem Statthalter Perennius, durch viele Folterungen zur Siegespalme gekommen ist.
4. † an einem 11. Juli, um 303, wurde in Caesarea in Mauretanien, heute Cherchel in Algerien, zum Blutzeugen, die heilige Jungfrau Marciana, die, zu den wilden Tieren verurteilt, ihr Martyrium vollbracht hat.
5. † an einem 11. Juli, um 570, entschlief in Bordeaux in Aquitanien, der heilige Bischof Leontius, Saint Leonce, der eine Ehre für das Volk und für die Stadt war, außerdem ein Förderer der Gotteshäuser, der Erbauer einer Kapelle für die Spendung der heiligen Taufe und als verschwiegener Spender an Bedürftige, überhaupt eine starke Ausstrahlung gehabt hat. Der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7) berichtete über seine pastoralen Tätigkeiten.
6. † an einem 11. Juli, um 590, entschlief in Dunbar am Meerbusen Firth of Cromartie in Schottland, der heilige Abt Drostan, der mehreren Klöstern Vorsteher gewesen ist, der schließlich ein Einsiedlerleben geführt hat.
7. † an einem 11. Juli, um 700,
wurden in Disentis in Chur-Rhätien, zu Blutzeugen
• der heilige Mönch und Märtyrer Placidus, Placidius, im Kloster Disentis, und
• der heilige Abt und Märtyrer Sigisbert, der ein Gefährte des heiligen
Columban (23. November 615/2) gewesen ist und das hiesige Kloster
Sankt Martin gegründet hat.
8. † an einem 11. Juli, Ende des 7. Jahrhundert, entschlief in Moyenmoutier im Vogesengebirge, der heilige Hidulf, Saint Hidulphe, ein Trierer Chorbischof, ein Land-Bischof, χωρεπισκοπος der sich in die Einsamkeit zurückgezogen hat und für die herbeiströmenden Jünger dieses Benediktiner-Kloster im Jahr 671 gegründet und es dann geleitet hat.
9. † am Mittwoch, dem 11. Juli 854, wurde in
Cordoba in Andalusien, zum Blutzeugen, der heilige Priester Abundius,
der, in der Verfolgung durch die Mauren, vom Richter befragt, durch
seine unerschrockenen Antworten die Vernunftgründe für den Glauben
dargelegt hat, nach dessen plötzlichem Unmutsanfall aber zugrunde
gerichtet worden ist, indem er den Hunden und Bestien zum Fraß
vorgeworfen wurde.
Siehe auch 3. Juni, 9/35
10. † am Sonntag, dem 11. Juli 969, entschlief in Kiew in Russland, heute in der Ukraine, die heilige Großfürstin Olga, gebürtig aus dem skandinavischen Raum, die 913 den Prinz von Kiew geheiratet hat, die Großmutter des heiligen Wladimir (15. Juli 1015/12), die, nach der Ermordung ihres Mannes, Regentin von Kiew war und 945 in Konstantinopel die Taufe erbeten hat, als Erste der Reußen, und zugleich den neuen Namen Helena annahm, die dem ganzen Volk der Russen den Weg zu Christus bereitet hat, den ihr Enkel Wladimir 988 durch seine eigene Taufe eröffnet hat.
11. † am Dienstag, dem 11. Juli 1150, entschlief im Kloster Grandselve im Gebiet von Toulouse, der selige Abt Bertrand, der, bemüht die Ordensdisziplin zu stabilisieren, sein Kloster dem Zisterzienserorden angegliedert hat.
12. † am selben Dienstag, dem 11. Juli 1150, entschlief in Viborg in Dänemark, der heilige Priester Ketillus, Kjeldus, Regularkleriker und Dompropst, der in der Kapitelsschule außerordentlich rege und beispielhaft in seiner Lebensführung gewesen ist.
13. † Gedenktag zweier, an einem nicht mehr
bekannten Tag im Monat Juli 1600, in Lincoln zugrundegerichteten
Blutzeugen:
• der selige Priester und Märtyrer Thomas Benstead und
• der selige Priester und Märtyrer Thomas Sprott,
die unter Königin Elizabeth I., wegen ihres Priestertums, dem Tod
ausgeliefert worden sind.
Siehe auch 12. Februar, 8/59 - 60
14. † am Freitag, dem 11. Juli
1794, wurden in Orange auf dem Schafott enthauptet
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Sainte Pélagie du Saint
Jean-Baptist, Rosalie-Clotilde Bès, 42 J., Sœur du Très Sainte
Sacrement aus dem Kloster Bollène
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Theotiste du Saint
Sacrement, Marie-Elisabeth Pélissier, 53 J., Sakramentarierin aus
Bollène
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Martin,
Marie-Clothilde-Claire Blanc, 52 J., Sakramentarierin in ihrer
Heimatstadt Bollène, und
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Sainte-Sophie,
Marie-Marguerite de Barbegie d’Albarède, 54 J., Ursuline aus dem
Kloster Pont-Saint-Esprit,
Märtyrinnen für Christus in der Französischen Revolution.
Siehe auch 6. Juli, 12/7 - 10
15. † am Mittwoch, dem 11.
Juli 1900, wurden im Dorf Liugongyin bei Anping in der chinesischen
Provinz Hebei, enthauptet
• die heilige Märtyrin Anna, An Xinzhi, 72 J., Ehefrau
• die heilige Märtyrin Marianne, Mali An Gouzhi, 64 J., Ehefrau
• die heilige Jungfrau und Märtyrin Anna, An Jiaozhi, 26 J., und
• die heilige Jungfrau und Märtyrin Maria An Lihua, 29 J.,
die auf keinerlei Weise verführt werden konnten, ihre Zuflucht zur
Gottlosigkeit zu nehmen, die, in der Verfolgung der
Yihetuan, im Boxeraufstand, enthauptet worden sind.
Siehe auch 9. Juli, 1/87 - 90
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln