Einführung Verzeichnis der Übersichten
13. Mai
1. † am Sonntag, dem 13. Mai 1917, erschien in Fatima
die Allerseligste Jungfrau Maria in einer
Mulde, der Cova da Iria, bei Aljustrel, auf einer Steineiche, den drei
Hirten-Kindern Lucia dos Santos, Jacinta Marto und Francisco Marto. Die
Vision wiederholte sich am 13. Juli, dem 19. August, dem 13. September
und am 13. Oktober 1917 an der gleichen Stelle. Maria beauftragte die
Seher, zu beten für die Bekehrung der Sünder und aufzurufen zur Buße
für die Sünden. Inzwischen ist Fatima ein großer Wallfahrtsort
geworden. In der Erscheinungskapelle, Capelinha, steht auf dem
Baumstumpf der Steineiche heute das Gnadenbild Unserer Lieben Frau.
Papst Johannes-Paul II. hat am 13. Mai 1982 Fatima besucht, um zu
danken für seine Rettung nach dem Attentat auf dem Petersplatz vom 13.
Mai 1981, und die ihm herausoperierte Kugel als Weihegeschenk dort
gelassen. Am 13. Mai 2000 hat der Papst in Fatima zwei Seherkinder
seliggesprochen, nämlich Jacinta Marto (20. Februar 1920/7) und
Francisco Marto (4. April 1919/9). Lucia dos Santos ist Karmeliterin
geworden; sie entschlief, 97-jährig, am Sonntag, dem 13. Februar 2005
im Karmel von Coimbra; die feierlichen Exequien, zu denen der Papst
eine schriftliche Botschaft hat vorlesen lassen, fand am Dienstag, dem
15. Februar, statt in der Kathedrale von Coimbra, die vorläufige
Beisetzung auf dem Friedhof war am selben Tag in der Klausur der
Karmelitinnen auf dem Friedhof der Schwestern. Am 19. Februar 2006
wurde sie von Coimbra nach Fatima überführt, um dort in der Basilika
Unserer lieben Frau von Fatima
neben Jacinta und Francisco ihre
letzte Ruhe zu finden, wo schon lange eine Grabstätte für Lucia
vorbereitet war.
2. † am Montag, dem 13. Mai 384, entschlief in Maastricht, der heilige
Bischof Servatius, Sint Servaas, der Bischof von Maastricht und Tongern
war, der auf sehr vielen Regional-Konzilien, auf denen über Christus als Gott
und Mensch disputiert wurde, ein Vorkämpfer des orthodoxen nikainischen
Glaubensbekenntnisses war. Er war in Verbindung mit älteren Bischöfen,
die von dem 335 - 337 in Trier als Verbannter lebenden heiligen
Athanasius (2. Mai 373/1) die guten Argumente für die wahre Lehre
gelernt hatten.
Servatius, Dienstbereiter, Sint
Servaas, gilt als der erste Bischof von Tongern, von 345 an. Er
verlegte den Bischofssitz von Tongern, weil er von dort vertrieben
wurde, nach Maastricht. Als eifriger Verteidiger der Orthodoxie, gemäß
dem Konzil von Nicaea, bekämpfte er den Arianismus. Er war
wahrscheinlich identisch mit dem glaubenseifrigen orthodoxen
armenischstämmigen Bischof Sarbatios Σαρβατιος,
auch Arvatius genannt. Er kam als Glaubensbote und Missionsbischof in
die Gegend und ließ sich in Tongern nieder, daher wird er episcopus Tungrorum
genannt. Auf der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
von Sardika / Sofia 343 und auf der von
Rimini 359 gehörte er zu den Unterzeichnern des orthodoxen
Glaubensbekenntnisses. Zwischen 366 und 384 machte er eine Pilgerreise
nach Rom. Er errichtete in Tongern und dann auch in Maastricht ein
Marienheiligtum. Er starb am 13.Mai 384 in Maastricht und wurde dort
beigesetzt. Der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7)
berichtet über ihn (Hist. Franc. II, 4 und Glor. Conf. 71) und
vermischt Geschichtliches mit Legendarischem, besonders über seine
Romwallfahrt, seinen Abschied von Tongern und seine Bestattung in
Maastricht. An der Kreuzung der alten Heerstraße von Köln, Colonia
Agrippina, über Tongern und Bavai, nach Boulogne-sur-Mer, Bononia,
in Maastricht, Traiectum, befand sich ein großes Gräberfeld. Gregor
berichtet auch, dass sein eigener Zeitgenosse, der heilige Monulf (16.
Juli 599/5), Bischof von Maastricht ab etwa 560, über dem Grab des
heiligen Servatius einen magnum templum, eine große Kirche
erbaute. Als Monulf starb, wurde auch er in dieser Servatiuskirche
beigesetzt. Wenig Später wurde die heute noch stehende Basilika Sint Servaas
an gleicher Stelle errichtet. Die heilige Mathilde (14. März 968/4), die
Mutter Otto des Großen, überführte Teile der Servatiusreliquien in
ihren Dom in Quedlinburg. Zwei Tage nach seinem Gedenktag feiert das
heutige Bistum Roermond alle heiligen Bischöfe von Maastricht,
besonders auch jene, die nicht einen eigenen Gedenktag haben, also auch
Amandus (6. Februar 679/7),
Lambertus (17. September 705/3), und
Hubertus (30. Mai 727/5), vor allem
Monulf (16. Juli/5), der über
dem Grab des heiligen Servatius das erste Kirchlein bauen ließ, das im
11.Jh. durch die heutige Sint Servaas Basilika ersetzt wurde, und sein
Nachfolger Gondulfus (16. Juli/5), diese beiden heiligen Bischöfe
wurden neben dem heiligen Servatius begraben und werden mit ihm dort
verehrt.
• Das Servatius-Büsten-Reliquiar wurde 1403 gefertigt für
seine Schädelreliquie; 1579 wurde das Silber geraubt (ohne Reliquie und
ohne den Untersatzteil), aber schon 1585 erneuert. Dieses
Büstenreliquiar enthält heute auch Reliquienteile der heiligen Monulf
und Gondulf. Der Untersatzteil von 1403 befindet sich heute (leer) in
Hamburg in einem Museum. 1906 wurde für Maastricht eine genaue Kopie
angefertigt, vor allem wegen der auf ihm in Silber getriebenen acht
Tafeln mit Darstellungen aus dem Leben und Sterben des heiligen
Servatius: Ein Engel überreicht dem Heiligen anlässlich seiner
Bischofsweihe für Tongern Mitra und Stab - der heilige Petrus
überreicht ihm in Rom den Schlüssel (darüber die Häupter von Petrus und
Paulus in einem Oval) - auf der Rückreise von Rom nach Tongern trifft
Attila auf den schlafenden Bischof und sieht, dass dieser von einem
wehrhaften Adler beschützt wird - der Heilige lässt mit seinem
Pilgerstab eine Quelle entspringen; ein Engel reicht ihm ein Trinkgefäß
- Servatius tötet mit seinem Pilgerstab einen Drachen - Bischof
Servatius überträgt die Reliquien seiner Vorgänger in einem Schrein von
Tongern nach Maastricht - nach dem Sterben des Bischofs Servatius
kommen Engel vom Himmel und bedecken seinen Leichnam im einem großen
himmlischen Leichentuch - der Heilige erweckt wieder zum Leben jene
Kinder, die, beim Traubenstehlen im Weinberg des St. Servatius-Kapitels
in Koblenz, versteinert worden waren.
• Der Servatius-Schrein, feretrum pontificum,
in dem die Reliquien des heiligen Servatius und die des heiligen
Bischofs Martin von Tongern aufbewahrt werden, wurde um 1160, etwa
zeitgleich mit dem Kölner Dreikönigenschrein, geplant und gefertigt.
Seit dem 16. Jahrhundert wird er im Volksmund noodkist
genannt
(noot-casse
von casse - capsa Behälter). In Zeiten der Not
wurde in Bittprozessionen dieser Reliquienschrein durch die Straßen der
Stadt Maastricht getragen, um Unheil, wie Pest, Seuchen, Hungersnot und
Krieg abzuwenden oder zu beendigen (vgl. die Bittprozessionen des
heiligen Mamertus in Vienne (11. Mai 47/4) und die des heiligen
Gregor des Großen in Rom (12. März 604/6). Es sind noch ausführliche
Berichte erhalten über die Schreinprozessionen von 1587 und von 1628.
Die älteste Nachricht über eine Heiligtumsfahrt, wie in
Aachen, stammt aus dem Jahr 1391. Wohl wegen der unsicheren Witterung
um das Fest des heiligen Servatius am 13. Mai wurde die Heiligtumsfahrt
ausgerichtet auf das Fest seiner heiligen Nachfolger Monulf und
Gondulf, zweier heiliger Bischöfe von Maastricht deren am selben Tag,
dem Sterbetag des Monulf, dem 16. Juli, gefeiert wird. Alle sieben
Jahre wird die Heiligtumsfahrt fast zeitgleich in Aachen und Maastricht
gehalten, also im selben Jahr und im selben Monat, in Aachen vom 9. bis
23. Juli, in Maastricht vom 10. bis 24. Juli, dem Oktavtag der heiligen
Monulf und Gondulf. Ununterbrochen fanden diese Heiligtumsfahrten in
Maastricht alle sieben Jahre statt von 1482 bis 1545, 1552 fiel sie
aus, 1559 und 1566 und 1573 fand nur die Ausstellung des
Reliquienschreins zur Verehrung, ohne Prozession, statt; dann wurde die
Tradition erst wieder aufgenommen seit dem Jahr 1829, bis heute.
Der Schrein stellt als Ganzheit die Vision des heiligen Johannes aus
dem 21. Kapitel der Geheimen Offenbarung dar, nämlich das Himmlische
Jerusalem aus Gold und Edelsteinen. Auf die in ihm ruhenden Reliquien
des heiligen Servatius zielt besonders Offb 21, 7: Dem Sieger wird
dieses Los zuteil: Ich werde ihm Gott sein und er wird Mir Sohn sein
(= 2 Sam 7, 14). Auf dem Giebel der Stirnseite, der Schauseite also,
ist Christus als Weltenrichter dargestellt, auf dem Giebel der
Rückseite der heilige Servatius, auf den Seitenwänden die zwölf
Apostel, auf den Dachflächen weitere Bilder zum Weltgericht. - Die
Christusdarstellung auf der Stirnseite zeigt ihn als den
ΠΑΝΤΟΚΡΑΤΩΡ;
Pantokrator, Majestas Domini, Weltherrscher, wie ihn die
altchristliche, die byzantinische und mittelalterliche Kunst bevorzugt
in den Mosaiken und Deckengemälden in der Chorapsis über dem Hochaltar
darstellt, z. B. auch ursprünglich in der Stiftskirche in Münstereifel.
Christus trägt in der einen Hand die Weltkugel, in der anderen ein
aufgeschlagenes Buch mit dem Text ECCE
VENIO CITO ET MERCES MECUM: Siehe Ich komme bald und mit mir der Lohn
(Offb 22,12, vgl. Jesaja 40,10). Neben Christus oben das
Α Alpha und das Ω
Omega (Offb 21, 6), dann zwei Bäume mit je sechs Früchten, nämlich die
(nach Ezechiel 47, 12) am vom Tempel ausgehenden lebendigen Wasser, das
hinabströmt nach Osten bis ins Tote
Meer, wachsenden Lebensbäume, die
jeden Monat ihre frische Frucht bringen. Hinter dem Haupt Christi der
Kreuznimbus, in ihm ein großer geschnittener Amethyst (römisch, 2.
Jahrhundert). Unter dem Christus die Inschrift BENEDICTUS
QUI AMBULAS SUPER UNDAS MARIS - Gepriesen bist Du, daherfahrend
(auf Sturmesflügeln und) Meereswogen.
Diese Übersetzung von Daniel 3, 54 - 55 findet sich heute leider
nirgendwo mehr, es sei denn wir schlagen im tridentinischen Messbuch
(bis 1969!) die Messtexte zum Quatembersamstag in Advent und Fastenzeit
auf; dort finden wir nach der 5. Lesung diesen Text im Hymnus, dem Lied
der Drei Jünglinge im Feuerofen, Daniel 3. Im Rand um den Christus
finden wir ein Schriftband von links unten nach oben und dann weiter
bis recht unten: SIC SPERABIS HOMO TIBI IUSTICIAM FACIENDAM + IUSTAM IUSTUS
EGO MERCEDEM CUIQUE REPENDAM - So sollst du, o Mensch hoffen, dass dir
Gerechtigkeit widerfahren wird + weil Ich, der Gerechte, jedem seinen
gerechten Lohn geben werde. Im Außenrand wechseln sich bunte
Emailleplättchen ab mit elf mal je fünf Edelsteinen, die so angeordnet
sind, dass der mittlere große je umgeben ist von vier kleineren; das
mag darauf hindeuten, dass Christus DAS
EINE EVANGELIUM IST, (vgl. unsere Antwort vor und nach dem Evangelium:
Ehre sei Dir, o Herr ! und Lob sei Dir, Christus!),
das, bezw. DER, uns verkündigt wird IN DEN VIER Evangelien, mit den
bekannten Evangelistensymbolen, den Tieren aus der Ezechielvision (Ez
1, 10), Menschengesicht, Löwengesicht, Stiergesicht und Adlergesicht. -
An den Längsseiten befinden sich die Figuren der heiligen zwölf
Apostel. Je zwei sind nebeneinander dargestellt, der eine ist Verfasser
einer Schrift des Neuen Testamentes, der andere nicht; vom einen zum
anderen führt ein Schriftband mit Text: Petrus mit Schlüssel und sein
Bruder Andreas: (Adveniet)
DIES DOMINI SICUT FUR: Der Tag des Herrn (wird kommen) wie ein Dieb
(2. Petr 3, 10); Matthäus und Thomas: VENITE
BENEDIC-TI PATRIS MEI: Kommt ihr Gesegneten meines Vaters (Mt 25, 34);
Judas Thaddäus und Simon: VENIET
POST SAECULA - DOMINUS FACERE IUDICIUM: Nach der Zeit wird der Herr
kommen Gericht zu halten (Judas 14 - 15); Paulus mit Schriftrolle
und Jakobus: (Omnes re-)SURGENT
IN MOMENTO: Alle werden in einem Augenblick auferstehen (1 Kor 15,
51-5); Johannes und Bartholomäus: PATER
OMNE - IUDICIUM DEDIT FILIO: Der Vater übergab dem Sohn alle Richtervollmacht
(Joh 5, 22); Jakobus und Philippus: ESTOTE
PARATI - (Filius hominis veniet): Seid bereit - (der Menschensohn wird
kommen) (Lk 12, 40). Unter den Aposteln läuft ein Text, der auf ihre
Mit-Richterliche Vollmacht hinweist: IN
REGENERATIONE CUM SEDERIT FILIUS HO - MINIS IN SEDE MAIESTATIS SUE -
VOS QUI SECUTI ESTIS ME - SEDEBITIS SUPER SEDES XII - IUDICANTES
DUODECIM - TRIBUS ISRAHEL: Wann die Welt neugeschaffen wird und der
Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzen wird, werdet
ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die
zwölf Stämme Israels richten (Mt 19, 28). - Die
Darstellungen und Texte der beiden Dachflächen beziehen sich auf das
Gericht Christi am Jüngsten Tag (Mt 25, 31 - 46), die Dachfläche zur
Rechten Christi für die Gesegneten, die zur seiner Linken für die
Verdammten: VENITE
BENEDICTI PATRIS MEI PERCIPITE PARATUM VOBIS REGNUM A CONSTITUTIONE
MUNDI + AMEN DICO VOBIS QUANDIU FECISTIS UNI DE HIS FRATRIBUS MEIS
MINIMIS MICHI FECISTIS: Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmt in
Besitz das Reich, das für euch bereitet ist seit Erschaffung der Welt +
Amen, ich sage euch, was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan
habt, das habt ihr für mich getan. + ESURIVI ET DEDISTIS MIHI MANDUCARE
SITIVI ET DEDISTIS MIHI BIBERE HOSPES ERAM ET COLLEGISTIS ME + NUDUS
ERAM ET OPERUISTIS ME INFIRMUS ERAM ET VISITASTIS ME IN CARCERE ERAM ET
VENISTIS AD ME: Ich war hungrig und ihr habt mir zu Essen gegeben, ich
war durstig und ihr habt mir zu Trinken gegeben, ich war fremd und ihr
habt mich aufgenommen + ich war nackt und ihr habt mich bekleidet, ich
war krank und ihr habt mich besucht, ich war im Kerker und ihr seid zu
mir gekommen. In je drei Medaillons geben die beiden Gruppen
ihre Antworten: DOMINE
QUANDO TE VIDIMUS ESURIENTEM ET PAVIMUS TE: Herr, wann haben wir dich
hungrig gesehen und dich gespeist - DOMINE QUANDO TE VIDIMUS ESURIENTEM
ET NON PAVIMUS TE: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dich
nicht gespeist. Dazwischen sind Engel beschäftigt, die
IUSTI Gerechten, die aus ihren Gräbern nackt auferstehen, mit weißen
Gewändern zu bekleiden, mit Siegeskronen zu krönen, da ist ein
Erzbischof (von Köln?), der über dem Messgewand das Pallium trägt, auch
eine Frauengestalt. An einer Stelle steht MISERICORDIA Barmherzigkeit,
an einer VERITAS Wahrheit, BONA OPERA Gute Werke; MALEDICTI Verdammte,
die sich verkriechen wollen. - Rückwärtiger Giebel: der heilige
Servatius. Ein Engel reicht ihm das Gewand: INDUE IMMORTALITATEM:
bekleide dich mit Unsterblichkeit. Unten ist zu lesen: BEATUS SERVATIUS
und in der Umschrift von links unten nach oben und dann hinab nach rechts
unten der Doppel-Reim: + IUSSUS AB OCTAVIA TRANSIRE SEPULTUS IN ISTA - PRESUL BASILICA MODO
CAPSA CLAUDOR ET ARA +: Auf (himmlischen) Befehl habe ich Octavia (=
Tongern) verlassen und bin bestattet in dieser - (ich, der) Bischof,
Basilika, nun umschlossen von diesem Schrein und Altar. -
Den Giebel des Schreines ziert goldenes Gesprenge und Kristallkugeln
mit Granatäpfeln. Ein würdiger Schrein zur Verehrung der heiligen
Reliquien - oder wie es in Münstereifel zu Chrysanthus und Daria im
Laufe der Jahrhunderte immer wieder heißt: Mirabilis Deus in sanctis
suis - Gott ist wunderbar in seinen Heiligen (Psalm 67/68, 36).
3. † am Donnerstag, dem 13. Mai 588, entschlief in Poitiers, die heilige Äbtissin Agnes, die, am Hof von der heiligen Radegundis (13. August 587/4) erzogen, dieser folgte in ihre Gründung nach Poitiers, die ihre Weihe zur Ordensfrau vom heiligen Germain von Paris (28. Mai 576 /4) erhalten hat und das berühmte Kreuzkloster, Sainte Croix, aus tiefer Frömmigkeit heraus geleitet hat. Sie hat, zur Äbtissin gewählt, die Regel des heiligen Caesarius von Arles (27. August 542/7) eingeführt. Befreundet war sie mit dem heiligen Ortsbischof Venantius Fortunatus (14. Dezember, nach 600/9), dem großen Dichter der Kreuz-Hymnen.
4. † am Montag, dem 13. Mai 1465, entschlief in Goriano Siculi, in den Abruzzen, die selige Jungfrau Gemma, die in einer winzigen Klause als Reklusin gelebt hat, die so an die Kirche angebaut war, dass sie nur auf den Altar sehen konnte.
5. † am Dienstag, dem 13. Mai 1834, entschlief in Como, in der Lombardei, die selige Äbtissin Maddalena Albrici aus dem Orden der Augustinerinnen, die den glühenden Eifer der Schwestern großartig anzufachen vermochte.
6. † am selben Dienstag, dem 13. Mai 1834, entschlief in seinem Heimatdorf La Puye bei Poitiers, der heilige Priester André-Hubert Fournet, der in seinem Heimatdorf Pfarrer zur Zeit der Französischen Revolution war, als Eidesverweigerer allerdings die Jahre im Untergrund dort leben musste; nachdem der Frieden für die Kirche zurückgekehrt war, gründete er, zusammen mit der heiligen Jeanne-Elizabeth Bichier des Ages (26. August 1838/8), die Congrégation des Filles de la Croix, Töchter vom Heiligen Kreuz, die sich der christlichen Jugenderziehung und der Fürsorge für kranke Arme widmen.
Haarlem, Roermond, Lüttich: Sint Servaas: 2
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln