Einführung Verzeichnis der Übersichten
6. Februar
1. † heute, am 6. Februar, gedenkt die Kirche der heiligen
Märtyrer von Nagasaki, die am 6. Februar 1597 starben. Es
opferten ihr Leben für Christus, der heilige Märtyrer Paul, Pablo Miki
(6) und 25 Gefährten, acht Priester, Ordensangehörige des
Jesuitenordens und des Franziskanerordens, Missionare aus Europa und
einheimische Japaner, und siebzehn einheimische Laien; sie wurden
gefoltert und gekreuzigt am Mittwoch, dem 5. Februar 1597 in Nagasaki,
auf dem Hinrichtungshügel Nishizaka, das heißt Weizenhügel,
auf dem insgesamt im Lauf der Zeit etwa 650 Christen hingerichtet
worden sind und der daher heute Märtyrerhügel
genannt wird, auf dem deren Gedenkstätte errichtet worden ist, in der
auch an die Reihenfolge der 26 Kreuze der Erstmärtyrer, derer wir heute
gedenken, erinnert wird. In der Reihenfolge dieser vor der Hinrichtung
nummerierten und mit je ihrem Namen versehenen Kreuze werden hier die
Namen der Märtyrer nacheinander aufgeführt.
Diese Märtyrer wurden bereits 1627 seliggesprochen und 1882 heiliggesprochen.
Weitere Märtyrer von Nagasaki waren die 205 im Jahr 1867 Seliggesprochenen,
siehe 10. September 1617 - 1632/11 und außerdem der heilige Lorenzo
Ruiz und seine 15 Gefährten, seliggesprochen 1981 und heiliggesprochen
1987, siehe 28. September 1633 -1637/2.
Am 15. August 1549 kam der heilige Priester und Jesuit Franziskus
Xaverius (3. Dez. 1552/1) als erster Missionar in Kagoshima /
Satsuma, in der Provinz Hirado, in Japan an und er hat dort bis Mitte
November 1551 gepredigt, getauft und den Beginn einer großen Welle der
Begeisterung für das Christentum bewirkt. Die mit Franziskus gekommenen
Jesuiten wurden nach und nach durch viele neue Missionare des Ordens
ergänzt. Im Jahr 1558 wurden in der Provinz Hirado sechshundert Heiden
in drei Tagen getauft. 1561 gab es erste Schwierigkeiten: die Behörden
verboten das Christentum und ordneten an, dass alle Christen ihrem
Glauben abschwören müssten, andernfalls wählten sie selbst die
Beschlagnahmung ihres ganzen Besitzes und die Verbannung in ein
Armenviertel. Am 15. August 1576 kam ein Christ zur Macht in Miyako,
heute Kyoto; er förderte die Kirche und ließ das erste Kirchengebäude
errichten. Bis 1586 tolerierte der Kaiser mehr oder weniger seine
Christen. Das erste kaiserliche Edikt gegen die Christen erfolgte am
24. Juli 1587; es löste eine Christenverfolgung aus; alle 140 Kirchen
wurden zerstört. Japan befürchtete damals, von der einen oder anderen
europäischen Kolonialmacht besetzt und kolonisiert zu werden;
abschreckendes Beispiel war vor allem die Herrschaft der
kastilianischen Spanier auf den nahen Philippinen, wo kastilianische
Mönche, in Zusammenarbeit mit den Kolonisatoren, die Bevölkerung mit
Hochdruck christianisierten. Papst Sixtus V., durch seine Jesuiten
bestens informiert über die Fortschritte der Japanmission, errichtete
am 19. Februar 1588 das erste Bistum in Japan, nämlich Funai, Bungo;
die Nachricht vom Edikt des Kaisers vom Vorjahr war noch nicht bis zu
ihm durchgedrungen. 1593 wirkten noch 130 Jesuiten in Japan, die so
behutsam missionierten, dass sie allgemein respektiert wurden. Im
selben Jahr aber drangen insgeheim, von den Philippinen kommend, einige
kastilianische Missionare in Japan ein und diese missionierten relativ
aggressiv. Im Jahr 1597 entzündete sich die erste große Verfolgung am
Kanonenkugel-Pulver: ein spanisches Schiff, von den Philippinen
kommend, und eigentlich unterwegs nach Mexiko, hatte in drei heftigen
Stürmen vom Kurs abgekommen und schließlich auf Felsen aufgelaufen,
beschädigt den japanischen Hafen Miyako angelaufen und wollte dort
repariert werden; die misstrauischen japanischen Behörden fanden auf
dem Schiff eine Anzahl von Kanonen mit dazugehöriger Munition und
nahmen, irrtümlicherweise, an, die Havarie sei nur vorgetäuscht und es
seien in Wahrheit Vorboten einer spanischen Flotte zur Kolonisierung
Japans. Die überzogene Reaktion war die Registrierung aller Christen in
Miyako und Osaka, die Verhaftung von über 20 Christen, die in einem
Gewaltmarsch zufuß die über 600 km von Miyako nach Nagasaki getrieben
wurden und auf dem Hinrichtungshügel vor der Stadt gekreuzigt worden
sind. Von 1639 bis 1858/59 war Japan für Ausländer gesperrt und das
Christentum verbotene Religion im Land. Nachdem 1860 die ersten
Missionare nach der Sperre, Priester der Société des Missions
Étrangères de Paris, erneut mit der Missionsarbeit in Japan begonnen
hatten, wurden bereits 1862 durch den seligen Papst Pius IX. (7.
Februar 1878/16) die 26 Märtyrer von Nagasaki heiliggesprochen. Am
17. März 1865 entdeckten die Missionare in Omura, Nagasaki, die ersten
von etwa 20.000 Altchristen, die im Geheimen die vielen Generationen
des Isoliertseins dem Glauben treu überlebt hatten.
Siehe 10. September/11, Märtyrer der Jahre 1617 - 1632 und
28. September/1 Märtyrer 1633 - 1637.
• 1. der heilige Märtyrer Francisco, ein Schreiner aus Kyoto,
der sich freiwillig den Verurteilten anschloss
• 2. der heilige Märtyrer Cosme Takeya aus Owari, Schwertmacher, von
Jesuiten getauft, Katechist und Übersetzer bei den Franziskanern in
Osaka, Mitglied des dritten Ordens des heiligen Franziskus
• 3. der heilige Märtyrer Pedro Sukejiro, ein junger Mann aus Kyoto,
Katechist, Helfer in Haus und Sakristei der Franziskaner, der von einem
Jesuiten als Helfer für unterwegs mitgeschickt worden war, dann aber,
mitgefangen, mithingerichtet worden ist
• 4. der heilige Märtyrer Miguel Kozaki, 46 J., Bogenmacher, Helfer
der Franziskaner beim Kirchenbau in Kyoto und Osaka, auch als
Krankenpfleger; mit ihm starb sein Sohn Tomas Kozaki, 14 J. (20)
• 5. der heilige Märtyrer Jacobus, Diego Kisai, 64 J., in Hagaenura
bei Mayama, Japan, als Buddhist aufgewachsen, wurde Christ und
heiratete eine Konvertitin; seine Ehefrau kehrte zum Buddhismus zurück,
ihren Sohn gab er in eine christliche Familie; er fand eine Arbeit in
der Jesuitenniederlassung in Osaka, auch zur Betreuung von deren
Gästen; er wurde zum Noviziat der Jesuiten zugelassen und begann dies
auch kurz; verhaftet wurde er zusammen mit Pablo Miki (6) und dem
Jesuiten-Seminaristen Juan de Goto (8); in der Nacht vor seinem
Märtyrertod, im Gefängnis in Nagasaki, wurde er von drei Mitgefangenen
Jesuiten, nach Ablegung der Gelübde, als Laienbruder aufgenommen in den
Jesuitenorden.
• 6. der heilige Märtyrer Paul, Pablo Miki, 35 J., Sohn eines hohen
japanischen Offiziers namens Handayu Miki, aus Tsunokuni, als
18-jähriger in den Jesuitenorden eingetreten, wurde zum Ordensmitglied
ausgebildet in Azuchi und Takatsuki; danach wirkte er in der Seelsorge
als Verkünder des Evangeliums; als die Verfolgung begann, entschied er
sich zur Weiterführung seiner Seelsorge. Er wurde verhaftet und
eingekerkert in das Stadtgefängnis von Kyoto, das damals noch Miyako
hieß; er stand kurz vor seiner Priesterweihe; am 3. Januar wurden ihm
und 23 der übrigen Gefangenen das linke Ohr abgeschnitten; am 21.
Januar wurden sie nach Osaka verbracht, von dort mussten sie zufuß
tagelang bis nach Nagasaki gehen, unterwegs das Te Deum und andere
Kirchenlieder singend, besehen, begafft, bestaunt und bewundert von
vielen Menschen. Am 4. Februar kamen sie an; am nächsten Tag fanden sie
ihre 26 Kreuze mit ihren Namen vor und wurden gekreuzigt; am Kreuz noch
lobten sie Gott mit Liedern und Gebeten; vom Kreuz aus hielt Paul seine
letzte Predigt, die von Zeugen aufgeschrieben und so überliefert worden
ist. Der einzige Grund, warum ich getötet werde, ist, dass ich die Lehre Christi
verkündet habe. Ich danke Gott dafür, dass dies der Grund mich zu töten
ist. Ich bin überzeugt die Wahrheit zu sagen bevor ich sterbe. Ich
weiß, dass ihr mir glaubt und ich will euch allen nochmals sagen:
Bittet Christus darum glückselig zu werden. Ich bin Christus gehorsam.
Nach Christi Vorbild verzeihe ich meinen Verfolgern. Ich hasse sie
nicht. Ich bitte Gott um Erbarmen für alle und ich hoffe, dass mein
Blut als ein fruchtbringender Regen auf meine Mitmenschen herab falle.
Als alle gekreuzigt waren, töteten die 26 Henker, vor jedem der
Gekreuzigten einen, jeden einzeln schnell mit dem Kurzschwert, durch
kreuzweises Aufschlitzen ihres Leibes in zwei Hieben.
Siehe 5. Februar/9
• 7. der heilige Märtyrer Pablo Ibaraki, aus einer Samurai-Familie in
Owari, älterer Bruder von Leo Karasumaru (18), Familienvater, kleiner
Braumeister von Sake in der Nähe des Franziskanerklosters, Übersetzer
und Katechist, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen Franziskus
• 8. der heilige Märtyrer Juan, Soan de Goto, 19 J., auf den
Goto-Inseln geboren von christlichen Eltern, Katechist bei den Jesuiten
in Osaka, kurz vor seinem Märtyrertod, noch im Gefängnis, aufgenommen
als Mitglied in den Jesuitenorden.
• 9. der heilige Märtyrer Luis Ibaraki, 12 J., Neffe von Pablo Ibaraki
(7) und León Karasumaru (18), Akolyth beim heiligen Messopfer bei den
Franziskanern
• 10. der heilige Märtyrer Antonio Deynan, 13 J., aus Nagasaki, der
unter seinem Kreuz seine Mutter weinen sah.
• 11. der heilige Märtyrer Pedro Bautista, 50 J., Spanier aus San
Esteban del Valle bei Avila, Missionar in Mexiko, dort Gründer der
Unbeschuhten Franziskaner vom heiligen Diego, Didacus (vgl.13), dann
Missionar auf den Philippinen und schließlich in Japan, Oberer der
Franziskanermission in Japan
• 12. der heilige Märtyrer Martin Loynaz de la Ascensión de Guipúzcoa,
30 J., Spanier aus Vergara, in der Gegend von Pamplona, Priester des
Minoritenordens, Missionar in Mexiko, dann auf den Philippinen,
schließlich nur kurz in Osaka
• 13. der heilige Märtyrer Felipe de Jesús de las Casas, etwa 24 J.,
Mexikaner, als Junge auffallend munter; unerwartet Mitglied des Ordens
der Unbeschuhten Franziskaner von heiligen Didacus, gegründet von dem
mit ihm gekreuzigten Pedro Bautista (11). 1589 war er das Klosterleben
leid, trat aus und reiste als Kaufmann auf die Philippinen. Und führte
ein vergnügliches Leben. Dies wurde er sehr schnell satt und bat um
Wiederaufnahme in seinen Orden in Manila, beim inzwischen dort tätigen
Pedro Bautista. Nach eifrigen Studienjahren sollte er zum Priester
geweiht werden, aber, weil der Bischofsstuhl von Manila verwaist war,
bestieg er ein Schiff nach Mexiko, um dort, über sein Ursprungskloster,
die heilige Weihe zu empfangen. Das Schiff aber überlebte drei gewaltig
Stürme und strandete am 12. Juli 1596 auf einem Riff an der Küste
Japans. Der Provinz-Gouverneur schöpfte Verdacht und ließ die Besatzung
und alle sonst an Bord verhaften, darunter den Franziskaner Juan de
Zamora, zwei Augustiner und einen Dominikaner; Die Entdeckung von
Soldaten, Kanonen und Munition auf dem Schiff erhärtete den Verdacht,
dass die Priester nur Vorhut und Wegbereiter der Soldaten seien, die
die Eroberung Japans durch die Spanier vorbereiteten. Als einer der
Gefangenen der Schiffsbesatzung dies nicht nur zugab, sondern
phantasiereich ausmalte, fand er Glauben bis hinauf zum Kaiser und
löste so die erste große Christenverfolgung in Japan aus, die am 8.
Dezember 1596 mit der Verhaftung der Franziskaner in ihrem Kloster in
Miyako, in dem auch Felipe sich aufhielt, begann. Bis zum 30. Dezember
wurden sie im Kloster interniert, dann in das Stadtgefängnis überführt.
Am 3. Januar wurden sie auf den großen Platz vor dem Haupttempel
geführt und 24 von ihnen das linke Ohr abgeschnitten, dann wurden sie
zur Volksbelustigung durch die Stadt getrieben; am 21. Januar wurden
sie nach Osaka gebracht, von wo aus sie den tagelangen Marsch nach
Nagasaki antreten mussten. Er starb an seinem Kreuz als Erster,
unmittelbar nach ihm die anderen Märtyrer.
• 14. der heilige Märtyrer Gundisalvus, Gonsalo García, 40 J., in
Bassein, Ost-Indien, von einem Portugiesen und einer, zum Christentum
konvertierten, indischen Mutter geboren, zuhause erzogen bei den
Jesuiten, um 1580 als Helfer mit Jesuiten nach Japan gekommen, dort
acht Jahre Katechist, der der japanischen Sprache schnell mächtig, die
Herzen der Menschen gewann; er ging nach Alaco und machte sich dort
selbständig als Kaufmann, reiste viel hin und her auf die Philippinen,
lernte dort die Franziskaner kennen und wurde dann Laienbruder bei den
Franziskanern und rechte Hand des Oberen. Pedro Bautista (11); mit
diesem reiste er am 26. Mai 1592 nach Japan mit einer Botschaft des
spanischen Gouverneurs der Philippinen an den Kaiser von Japan. Als
1596 der Kaiser gewarnt wurde vor der Gefahr, von den Spaniern
überfallen und kolonisiert zu werden, schöpfte er Verdacht gegen die
seinerzeit bei ihm aufgetauchten Boten. Nach vierjähriger eifriger
Missionsarbeit wurde Gonzalo, am Abend des 8. Dezember 1596, unter
Hausarrest gestellt und wenige Tage, später während der Vesper, in
seinem Franziskanerkloster im Miyako plötzlich verhaftet und
eingekerkert. Am 3. Januar 1597 wurden ihm und den weiteren 25
christlichen Gefangenen das linke Ohr abgeschnitten, aber
ehrfurchtsvoll von den umstehenden Christen aufgehoben. Am
Hinrichtungstag wurde er als Erster an sein Kreuz, das in der Mitte
stand, angenagelt. Zwei Schwertstreiche schlitzten ihn auf,
währenddessen erstarb das Loblied auf seinen Lippen.
• 15. der heilige Märtyrer Francisco Blanco, Spanier, kam mit Felipe
de Jesús (13) über Mexiko und die Philippinen nach Japan
• 16.der heilige Märtyrer Francisco de San Miguel, 53.J., Spanier,
vorher Missionar auf den Philippinen
• 17. der heilige Märtyrer Matías von Miyako, einst sonst fast ganz
Unbekannter, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen Franziskus; als
die Soldaten einen anderen, gesuchten, Matthias nicht finden konnten,
hat er sich freiwillig angeboten und wurde so mitgenommen
• 18. der heilige Märtyrer León Karasumara, ein Koreaner, war vor
seiner Bekehrung heidnischer Priester, 1589 von den Jesuiten in Japan
getauft, der erste Koreaner als Mitglied des Dritten Ordens des
heiligen Franziskus, jüngerer Bruder von Pablo Ibaraki (7), Katechist,
vielseitiger Helfer der Mission
• 19. der heilige Märtyrer Ventura, Bonaventura, von Miyako, Kyoto,
als Kind getauft, nach dem Tod seiner Mutter einem buddhistischen
Kloster übergeben, bei den Franziskanern in sein christliches Leben
eingeführt, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen Franziskus, jung
vollendet
• 20. der heilige Märtyrer Tomas Kozaki, 14 J., half seinem Vater bei
Schreinerarbeiten für die Franziskaner und war Akolyth beim heiligen
Messopfer; er wollte bei seinem Vater bleiben und opferte so sein Leben
mit ihm, mit Miguel Kozaki (4)
• 21. der heilige Märtyrer Joaquin Sakakibara, 40 J., aus Osaka, Koch
bei den dortigen Franziskanern, Mitglied des Dritten Ordens des
heiligen Franziskus, Katechist
• 22. der heilige Märtyrer Francesco, 48 J., Arzt, wohnte neben den
Franziskanern und behandelte die Armen unentgeltlich.
• 23. der heilige Märtyrer Tomás Dangi, Dauki, Apotheker, neben dem
Franziskanerkloster Unserer Lieben Frau von den Engeln, gab an Arme die
Medikamente unentgeltlich, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen
Franziskus, Katechist und Übersetzer für die Missionare
• 24. der heilige Märtyrer Juan Kinuya, Kimoya, 28 J., aus Miyako,
Kyoto, Seidenweber und Kaufmann, Neubekehrter, kurz vor der Hinrichtung
aufgenommen in den Dritten Orden des heiligen Franziskus
• 25. der heilige Märtyrer Gabriel, 19 J., aus Ise, Katechist
• 26. der heilige Märtyrer Pablo Suzuki, 49 J., aus Owari, getauft
durch die Jesuiten, seit 13 Jahren Christ, Katechist und Krankenpfleger
bei den Franziskanern, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen
Franziskus; sein Kreuz, Nummer 26., stand als letztes in der langen
Reihe.
2. † am Montag, dem 6. Februar 265, wurden in Clermont in der Auvergne zu Märtyrern, der heilige Antolianus, Antholian, mit ihm zusammen seine Gefährten Cassius, Maximinus, Liminius und Victorinus.
3. † am Dienstag, dem 6. Februar 311, wurde in Emesa in Phönizien, der heilige Bischof und Märtyrer Silvanus, der 40 Jahre Bischof von Emesa war, unter Kaiser Maximin, zusammen mit seinem Diakon und Märtyrer Lukas und seinem Lektor und Märtyrer Mokion, den wilden Tieren vorgeworfen.
4. † an einem 6. Februar, um 311, wurde in ihrer Heimatstadt Caesarea in Kappadokien, Eskikaisarje, die heilige Jungfrau Dorothea, Δωροθεια, Gabe Gottes, zusammen mit dem Gelehrten Theophilos, zum Märtyrer. Nach der Überlieferung wurde sie zur Verführung den beiden vom Glauben abgefallenen Schwestern Christine und Calliste übergeben, erreichte aber das Gegenteil, nämlich die Bekehrung der beiden; daraufhin ließ der Richter, der Statthalter Sapricius, sie, Rücken an Rücken aneinander gefesselt, lebendig verbrennen. Als ein stadtbekannter heidnischer Rechtsgelehrter namens Theophilos sich daraufhin zu Christus bekannte und ihr, die unterwegs war zur Hinrichtung, zurief: Du Braut Christi, schick’ mir doch ein paar Früchte aus deines Bräutigams Garten. Noch vor ihrer Hinrichtung schickte sie ihm durch einen kleinen sechsjährigen Jungen ihr Kopftuch, gefüllt mit duftenden Blumen und Früchten. Theophilus bekehrte sich sofort zu Christus, wurde auf die Folterbank gespannt und starb gleich nach ihr als Märtyrer. Im neuen Martyrologium Romanum wird Theophilus mit Dorothea als Märtyrer namentlich genannt. Er wurde, fast zusammen mit Dorothea, enthauptet.
5. † am Samstag, dem 6. Februar 488, entschlief in Ardagh in Irland, der heilige Bischof Mel, ein Neffe des heiligen Patrick (17. März 461/1), der zusammen mit diesem Irland evangelisierte und von ihm zum Bischof von Armagh geweiht wurde. Nach der Überlieferung nahm er die Profess-Gelübde der heiligen Brigida (1. Februar 525/4) entgegen.
6. † am Montag, dem 6. Februar 540, entschlief in Arras, Atrecht, der heilige Bischof Vedastus, Sint Vaast, der vom heiligen Bischof Remigius, Saint Rémi (13. Januar, um 530/4), dem er in der Glaubensunterweisung und in der Caritasarbeit geholfen hatte, aus Reims in die zerstörte Stadt Arras gesandt wurde, dort den König Chlodwig auf die Taufe vorbereitete, um 500 zum Bischof geweiht, die wieder errichtete Kirche 40 Jahre als Bischof leitete und bei der noch heidnisch vorgefundenen Landbevölkerung das Werk der Evangelisation vollendete. Er leitete zugleich das Bistum Cambrai, Kameryk. Am 1. Oktober 667 wurden seine Reliquien übertragen in die Peterskapelle der zu seiner Ehre neu errichteten Kirche Sint Vaast.
7. † am Sonntag, dem 6. Februar 679, wurde in Elnon, Saint-Amand-les-Eaux, beigesetzt, der heilige Bischof Amandus, Saint Amand, Liebenswürdiger, Bischof von Maastricht. Er stammte aus Aquitanien. Er wurde Mönch und lebte 15 Jahre als Inkluse bei Bourges. Vor 638 wurde er, auf seiner Wallfahrt in Rom, vom Papst zum ersten Missionsbischof für das unbegrenzte noch heidnische Gebiet nördlich von Gallien geweiht. Ausgesandt wurde er ins Grenzgebiet von Franken und Friesen. 647 ließ er sich nieder in Maastricht und war dort nur zwei Jahre lang Ortsbischof. Dann überließ er den Bischofsstuhl von Maastricht dem heiligen Remaclus (3. September, um 675/10). Er wirkte weit über seine Bistumsgrenzen hinaus. Er predigte in Tirol, in Kärnten und im Baskenland. Seine vielen Kirchengründungen wurden alle dem heiligen Petrus geweiht. Schließlich zog er sich zurück in sein Kloster Elno. Er starb, fast 90-jährig, am 6. Februar 679 (oder 684). Bestattet wurde er in dem bei Tournai, Doornik von ihm gegründeten Kloster Elno, das später nach ihm Saint-Amand genannt wurde. Gefeiert wird er als Apostel der Belgier und Patron von Flandern.
8. † am Donnerstag, dem 6. Februar 777, entschlief in Maaseik im Kloster Aldeneik, nahe Tongern, die heilige Äbtissin Renula, Reinildis, Renildis, Relindis. Ihre Schwester war die heilige Äbtissin Herlindis, Harlindis, die am 12. Oktober um 750, ihr in die Ewigkeit vorausgegangen war. Beide waren in das Benediktinerinnenkloster Valenciennes eingetreten und um 730, nach der Stiftung des Klosters Aldeneik durch ihren Vater, dorthin übersiedelt. Herlindis wurde vom heiligen Willibrord (7. November 739/9) zur ersten Äbtissin geweiht, Reinildis geweiht als ihre Nachfolgerin vom heiligen Bonifatius (5. Juni 754/1). Im Bistum Lüttich werden beide am 13. Februar verehrt; das neue Martyrologium Romanum nennt nur Reinhildis.
9. † am Freitag, dem 6. Februar 1159, entschlief in Praeneste im Latium, der heilige Bischof Guarinus, der wegen seiner Anspruchslosigkeit und der Liebe zu den Armen berühmt war.
10. † am Sonntag, dem 6. Februar 1317, entschlief in Skara der heilige Bischof Brynolf Algotsson, 77 J., der fast 40 Jahre seine Kirche als kluger und eifriger Hirt geleitet hat.
* 12.† am Freitag, dem 6. Februar 1327, entschlief in Neapel, der selige Priester Angelo de Furci, Mitglied des Augustinerordens, der mit bemerkenswertem Eifer sich für das Reich Gottes eingesetzt hat. (irrtümlich nách dem 700 J. jüngeren 11. eingeordnet)
11. † am Sonntag, dem 6. Februar 1910, entschlief in seiner Geburtsstadt Angri bei Salerno, der selige Alfonso Maria Fusco, fast 71 J. Seine Eltern waren lange kinderlos; im nahen Pagani werden Reliquien des heiligen Alfons von Liguori (1. August 1787/1) verehrt; dort erflehten sie den Sohn, den sie aus Dankbarkeit Alfonso nannten. 11-jährig äußerte er den Wunsch, Priester zu werden und wurde ins Kleine Seminar der Diözese in Pagani aufgenommen. 1863 empfing er, 24-jährig, die Priesterweihe. Er wurde ernannt zum Mitglied des Kollegiatsstiftes San Giovanni Battista in seiner Heimatstadt Angri. Als Seelsorger kümmerte er sich besonders für die Armen und Waisen. Eine tatkräftige ortsansässige Frau, Maddalena Caputo, gründete mit ihm eine zuerst kleine Gemeinschaft gottgeweihter Jungfrauen. Am 25. September 1878 legten die ersten vier Schwestern die Gelübde ab in der Congregazione delle Suore Battistene del Nazareno- Schwestern Johannes des Täufers und Jesu von Nazareth. Sie widmeten ihr Haus, Casa Scarcella um in das Piccola Casa della Providenza - Kleine Haus von der Vorsehung. Maddalena Caputo nahm den Namen Suor Crocifissa an und war die erste Generaloberin. Seine Gründung gegen kirchliche, ungerechtfertigte, Widerstände durchzuhalten, verlangte von ihm große Leidensbereitschaft. Mit Weisheit und Klugheit leitete er seine Gründung. Die wachsende Anzahl bedürftiger Waisenkinder führte zu Neugründungen von Häusern. Sein Tod löste Trauer und Verehrung aus. Er wurde am 7. Oktober 2001 seliggesprochen.
12. † am Freitag, dem 6. Februar 1327, entschlief in Neapel, der selige Priester Angelo di Furcio aus dem Orden der Augustinereremiten, der bemerkenswert eifrig das Reich Gottes gefördert hat, vor allem als Lehrer der Theologie; die Ernennung zum Bischof hat er mehrmals zurückgewiesen.
13. † am Donnerstag, dem 6. Februar 1913, entschlief in Rivolta d’Adda, bei Cremona, der selige Priester Francesco Spinelli, 60 J., gebürtig aus Mailand, der 22-jährig in Bergamo die Priesterweihe empfing. Dort gründete er das Istituto delle Suore Adoratrici del SS. Sacramento, Suore Sacramentine, Anbetungsschwestern vom Allerheiligsten Altarssakrament. Wegen unüberwindlicher Schwierigkeiten mit dem Ortsbischof verließ er mit seinen Schwestern die Diözese und ließ sich im Bistum Cremona nieder, wo der Ortsbischof ihn und sein Werk tatkräftig förderte.
14. † am Sonntag, dem 6. Februar 1927, erlitt
den Martertod in Durango in Mexiko, der heilige Priester und Märtyrer
Matteo Correa, zur Zeit der Kirchenverfolgung; Anlass ihn umzubringen
war seine Weigerung das Beichtsiegel zu brechen und ihm im Bußsakrament
Anvertrautes auf richterlichen Befehl hin auszusagen.
Siehe auch 21. Mai, 1/7
Görlitz: Dorothea: 4
Lüttich: Amandus: 7
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln