Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

26. Juli

1. † Gedenktag der heiligen Joachim und Anna, der Eltern der Unbefleckten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria, deren Namen durch uralte Überlieferungen der Judenchristen erhalten geblieben sind.
Über Joachim יהויקים der Herr richtet auf und besonders die heilige Anna חנה Erbarmen, berichtet das um 150 entstandene Proto-Evangelium des Jakobus, dessen Inhalt in lateinischer Fassung um 500 im Pseudo-Mathäus und Evangelium de Nativitate Mariae Verbreitung fand. Nach letzterer Schrift stammte Joachim aus Sepphoris, nördlich von Nazareth, und wurde Maria in Nazareth geboren, nachdem Joachim und Anna Jerusalem als Wohnort verlassen hatten und auf eine 20-jährige kindrlose Ehe zurückblickten. Das Proto-Evangelum des Jakobus aber stützt die wahrscheinlichere Überlieferung vom Wohnhaus in Jerusalem, am Schaftstor, dem Ost-Tor nördlich vom Tempelplatz. Dort ist die romanische Kreuzfahrerkirche Saint Anne erhalten, wo in der Krypta die Geburtsgrotte Mariens und die Begräbnisgrotte der heiligen Anna verehrt wird. Anna-Reliquien sind um 710 von dieser Stelle aus nach Konstantinopel übertragen worden; ihr Haupt wird seit etwa 1500 in Düren verehrt, wohin es von Mainz aus übertragen ist. Im Mittelalter wurde die fromme Legende verbreitet, besonders erfolgreich von Giacomo di Voragine (13. Juli 1298/9); bevorzugt wurde die heilige Anna verehrt und zwar am 26. Juli; 1378 hat Papst Urban VI. ihre Verehrung für England gestattet, 1584 Papst Gregor XIII. ihre Verehrung für die ganze Kirche vorgeschrieben und 1623 hat Papst Gregor XV. den Annatag zum gesetzlichen Feiertag erhoben und zugleich für den 16. August den Gedenktag des heiligen Joachim festgeschrieben. Ihre Verehrung war besonders in Deutschland verbreitet. Der neue Kalender, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, hat den bisher selbständigen Joachimstag auf den Annatag als Ergänzung verlegt.

2. † Gedächtnis des heiligen Erastus, Εραστος, Stadtkämmerer in Korinth (Röm 16, 23), der dem heiligen Apostel Paulus (29. Juni/1 und 25. Januar/1) gedient hat, indem er sich vom Völkerapostel von Ephesus aus , zusammen mit Timotheus (26. Januar/1) nach Makedonien vorausschicken ließ (Apg 19, 22), später aber in Korinth blieb (2. Tim 4, 20).

3. † am Donnerstag, dem 26. Juli 1016, entschlief in der Abtei San Benedetto in Polirone, auf dem Land bei Mantua, der heilige Mönch und Eremit Simeon. Nach der Überlieferung stammte er aus Armenien, führte eine Weile ein Eremitenleben, begab sich dann auf große Pilgerreise, nach Jerusalem und ins Heilige Land, dann nach Rom, dann nach Compostella und Tours, ließ sich dann bei Polirone nieder und trat im Alter in das dortige Benediktinerkloster ein. Papst Benedikt VIII. erlaubte um 1020 bereits dem Markgraf Bonifacio den Bau einer Kirche San Simeone über dessen Grab und die Erhebung der Gebeine; Papst Leo IX. (19. April 1054/6) erlaubte die Konsekration dieser Simeonskirche und ordnete eine Überprüfung der Echtheit der Geneine an; Papst Alexander II. mahnte um 1064 den Bericht über die Durchführung der von seinem Vor-Vorgänger erlassenen Bestimmungen an.

4. † am Samstag, dem 26. Juli 1068, entschlief in auch in Aquitanien, der heilige Bischof Austindus, dessen Werk die Errichtung der Kathedrale gewesen ist, der die Sitten des Volkes zu bilden als Errichtung des Hauses Gottes angesehen hat.

5. † an einem 26. Juli, um 1200, entschliefen in Verona, die seligen Priester Evangelista und Peregrinus.

6. † am Dienstag, dem 26. Juli 1250, entschlief in Sassoferrato bei Ancona, der selige Mönch Hugo di Actis aus der Kongregation der Silvestriner, eines Zweiges des Benediktinerordens.

7. † an einem 26. Juli, um 1400, wurde in San Severino, ebenfalls nahe Ancona, ermordet, die selige Märtyrin Camilla Gentili, die von ihrem unfrommen Gatten umgebracht worden ist.

8. † am Dienstag, dem 26. Juli 1594, wurde im Dorf Gateshead nahe Newcastle-upon-Thyne in England, zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer John Ingram, 29 J., ein gebürtiger Engländer, der in der Lateranbasilika zum Priester geweiht, in Schottland seinen Dienst getan hat, bis er, über die Grenzen hinausgegangen, englischen Boden betreten hat und dort, wegen seines Priestertums, unter Elizabeth I, zur Strafe gehenkt worden und so zugrundegegangen ist.
Siehe auch 4. Januar, 10/zum heutigen Datum

9. † am selben Dienstag, dem 26. Juli 1594, wurde in Darlington umgebracht, der selige Märtyrer George Swallowell, der im selben Jahr, weil er sich mit der katholischen Kirche wieder ausgesöhnt hatte, zum Tode verurteilt worden ist und, obwohl durch große Angst verschreckt und hart von den Feinden gefoltert, fest im Glauben die grausamsten Quälereien für Christus angenommen hat.
Siehe auch 4. Januar, 10/zum heutigen Datum

10. † am Mittwoch, dem 26. Juli 1600, wurden in Lancaster, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt,
• der selige Priester und Märtyrer Edward Thwing, 35 J., aus dem Predigerorden, und
• der selige Priester und Märtyrer Robert Nutter, 40 J.,
die, nach Aufbringung vieler Mühen im Weinberg des Herrn, unter Königin Elizabeth I., wegen ihres Priestertums verurteilt, ihr herrliches Martyrium vollbracht haben.
Siehe auch 12. Februar, 8/61 - 62

11. † am Freitag, dem 26. Juli 1641, wurde in London-Tyburn gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige Priester und Märtyrer William Webster, auch genannt William Ward, 81 J., der als 43-Jähriger nach Douay ging, um den Anfang zu machen, sich auf die Priesterweihe vorzubereiten und diese am 1. Mai 1608 empfangen durfte. Im Oktober ließ er sich als home missioner nach England aussenden, aber strandete an der Küste Schottlands und wurde drei Jahre eingekerkert. Nach seiner Freilassung ging er nach England und wirkte dort segensreich noch 30 Jahre, davon 20 als Gefängnisseelsorger in verschiedenen Gefängnissen. Er war ein strenger Mann und auch ein strenger Beichtvater, aber sehr viele suchten seinen Rat und seine Hilfe. Er hielt sich in London auf, als das Parlament am 7. April 1641 das Gesetz beschloss, dass jeder katholische Priester aus dem Land verbannt wurde und die Todesstrafe auf Verbleib in England angedroht wurde. Er weigerte sich zu gehen und wurde am 15. Juli im Haus seines Neffen verhaftet, am 21. Juli im Old Bailey vor Gericht gestellt und zwei Tage später zum schändlichen Tod verurteilt wurde. Das Opfer seines Lebens fiel auf den Tag der heiligen Anna, die er zeitlebens besonders verehrt hatte.
Siehe auch 4. Januar, 16/zum heutigen Datum

12. † am Dienstag, dem 26. Juli 1644, wurde im Dorf Phú Yên in Annam, zum ersten Blutzeugen seines Volkes, der selige Katechist und Märtyrer André, Anré von Phú Yén, 18 J., geboren in der Provinz Phú Yên, der 15-jährig das Sakrament der Taufe empfangen hat vom damals berühmtesten der ersten Missionare von Vietnam, Jesuiten-Pater Alexandre de Rhodes, der zugleich seine Mutter, seine Brüder und Schwestern getauft hat. Weil er so begabt und tüchtig war, wurde er sofort als Katechist weitergebildet, vom Anführer der Gruppe, Ignace, und mit eingesetzt. Er gehörte zu der kleinen Gruppe von Katechisten, die Pater Alexandre in seinem Maison Dieu, Haus Gottes, ausbildete und die schriftlich versprochen hatten, dass sie jederzeit der Kirche zur Verfügung standen, den Priestern behilflich waren und das Evangelium verbreiteten. So wurde diese kleine Gruppe das Samenkorn des späteren einheimischen vietnamesischen Klerus. Im Juli 1644 bereiste der Mandarin Ong Ngeh Bo die Provinz Quang Nam, um den Befehl des Königs von Annam durchzuführen, der die Ausbreitung des Christentums in seinem Reich unter seinem Volk bei Todesstrafe verboten hatte. So wurden an erster Stelle die vietnamesischen Katechisten Ziel der Verfolgung. Der König von Annam war aufgehetzt worden durch seine Konkubine Tong-Thi-Taoim, die die Katholiken haste, wie einst Herodias den Johannes den Täufer (Mt 14, 3 - 4). Pater Alexandre hatte bisher mit dem Mandarin ein gutes Verhältnis, wusste nichts von den neuen Richtlinien und stattete dem Mandarin in seinem Palast einen Höflichkeittsbesuch ab; dieser informierte ihn und riet ihm dringend, sich nach Macao, der portugiesischen Kolonie, die als Basis für die katholische Mission in der ganzen nichtchristlichen Umgebung diente, zurückzuziehen. Pater de Rhodes verließ den Palast, warnte seine Katechisten und besuchte im Gefängnis seinen ältesten Katechisten, den 73-jährigen André. Währenddessen drangen Bewaffnete in die Missionsstation ein, um den Leiter der Gruppe, Ignace, zu verhaften; sie fanden ihn aber nicht vor, da er auswärts war. Die Quasi-Königin hatte von Ignace gehört und geschworen ihn umzubringen, darum schickte sie Soldaten um Ignace zu verhaften; um nicht mit leeren Händen zurückzukehren, nahmen sie den André mit, der allein im Hause war; sie verprügelten ihn, fesselten ihn, nahmen ihn in einem Kahn mit und führten ihn dem Mandarin vor. Es war der Abend des 25. Juli 1644. Im Verhör durch den Mandarin wurde er wegen seines Bekenntnisses zu Christus und seiner Predigttätigkeit ins Gefängnis gesteckt, da er sich weigerte dem christlichen Glauben abzuschwören. Am nächsten Morgen wurden beide André’s, der alte und der junge Katechist, zusammen vor das Gericht geführt. Dort fand sich auch Pater Alexandre ein und viele portugiesischen und vietnamesischen Kaufleute, die alle um die Freilassung der beiden Gefangenen baten. Es kam zu einem Kompromiss: der alte André wurde, wegen seines Alters und der Fürsprache der Kaufleute, freigelassen und der junge André zum Tode verurteilt. Der Jesuit Pater Alexandre de Rhodes konnte beim Gouverneur offen gegen das Todesurteil protestieren, aber erreichte nichts. So hat er den Märtyrer auf seinem letzten Gang begleitet zur Hinrichtungsstätte auf dem großen Platz Kê Kâm. Um 17 Uhr war es soweit: er wurde zuerst mit drei Lanzenstößen duchbohrt, dann mit zwei Schwerthieben zerschlagen und dann mit dem Krummschwert enthauptet. Er hat sein Blut für Christus vergossen, als das Erstlingsopfer der Kirche in seinem Volk. Pater Alexandre konnte sein Haupt und seinen Leichnam bergen; den Leichnam ließ er einbalsamieren und nach Macao mitnehmen, wo er ihn in der Jesuitenkirche beigesetzt hat; das Haupt behielt er bei sich in Vietnam solange er selber dort war; schließlich nahm er es mit nach Rom, wo es in einer der Jesuitenkirchen beigesetzt wurde. Noch im Dezember des Sterbejahres wurden die Bemühungen um seine Seligsprechung begonnen, nach der Grundlage des Berichtes des Pater Alexandre de Rhodes. Am 19. Juni 1988 hatte Papst Johannes-Paul II. die große Gruppe von 117 Märtyrern von Vietnam heiliggesprochen, darunter die ersten beiden Spanier 1745 und als ersten Einheimischen den heiligen Priester und Märtyrer Vinhson, Vincent Le Quang Liém, der am 7. November 1773/13 Blutzeuge geworden ist, 129 Jahre später als André. Am 5. März 2000 hat Papst Johannes-Paul II. André seliggesprochen.
Siehe auch 24. November, 1/als seliger Erstmärtyrer André den 117 Heiligen vorangesetzt.

13. † am Samstag, dem 26. Juli 1794, wurde auf dem Meer an der Küste vor Rochefort, in der Fäulnis des vor Anker liegenden Schiffes Deux Associées, zugrundegerichtet
• der selige Priester und Märtyrer Marcel Gaucher Labigne de Reignefort, 43 J., Priester der Diözese Limoges, aus der Gesellschaft der Missionare und
• der selige Priester und Märtyrer Pierre Josèph Le Groing de La Romagère, 42 J., Priester der Diözese Bourges, die zur Zeit der Französchen Revolution, aus Hass gegen die Religion, unter unmenschliche Bewachung gestellt, durch Nahrungsentzug und Krankheit aufgezehrt, zur ewigen Ruhe gefunden haben.
Siehe auch 27. August, 16/23 - 24

14. † am Samstag, dem 26. Juli 1794, wurden in Orange, auf dem Schafott enthauptet,
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Augustin, Marie-Marguerite Bonnet, 75 J., Sakramentarierin aus Bollène, und ihre vier Gefährtinnen aus dem Ursulinenorden, die, in demselben Sturm, im Martyrium zugrundegerichtet wurden,
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Cathérine de Jésus, Marie-Madeleine de Justamont, 70 J., Ursuline von Pont-Saint-Esprit
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Saint-Basil, Anne Cartier, 61 J., Ursuline von Pont-Saint-Esprit
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Claire de Sainte Rosalie, Marie-Claire du Bac, 68 J., Ursuline von Bollène
• die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester du Coeur-de-Jésus, Elisabeth-Thérèse Consolin, 58 J., Oberin der Ursulinen von Sisteron.
Siehe auch 12. Juli, 12/28 - 32.

15. † am Freitag, dem 26. Juli 1833, entschlief in ihrer Geburtsstadt Lovere bei Bergamo in der Lombardei, die heilige Jungfrau Bartholomea Capitanio, 27 J., die 11-jährig den Klarissen am Ort zur Erziehung anvertraut wurde und 15-jährig bereits selbständig die kleinen Erstklässler im Hause als Junglehrerin anleiten durfte; zwei Jahre später kehrte sie nach Hause zurück und wure im eigenen Hause Hauslehrerin für die armen Kinder aus der Nachbarschaft. Sie half auch mit im örtlichen Spital, das von den Schwestern Caterina und Rosa Gerosa gegründet und geleitet wurde. Mit ihren Mitarbeiterinnen, vor asllem Caterina Gerosa, die dann den Klosternamen Vincenza annahm (28. Juni 1847/7), begann sie 1826 die Gründung der Congregazione Suore di Maria Bambina, Schwestern der Liebe vom Kinde Maria, schrieb 1829 während ihrer Exerzitien die Regel und konnte, nach Überwindung vielerlei Schwierigkeiten, am 21. November 1832 das renovierte alte Haus Casa Gaia bezogen und eingesegnet werden, am 22. Juni 1833 folgte in diesem Conventino die förmliche Gründung der Kongregation, der Armenschule und des Waisenhauses. Nachdem sie von der Schwindsucht dahingerafft war, konnte am 21. November 1835 die Einkleidung der ersten 12 Schwestern und die Wahl der Oberin Vincenza stattfinden; 1840 erfolgte die päpstliche Approbation, im folgenden Jahr die Anerkennung durch den K. und K. Hof aus Wien. 1842 wurde das erste Haus in Mailand, 1860 das erste in Bengalen eröffnet. Beide Gründerinnen wurden 1950 von Papst Pius XII. heiliggesprochen.

16. † am Sonntag, dem 26. Juli 1936, wurden im Vorhof der Pfarrirche von Motril bei Granada erschossen
• der selige Priester und Märtyrer Vicente Pinilla aus dem Orden der Augustiner-Rekollekten und
• der selige Priester und Märtyrer Manuel Martin Sierra,
die, am Tage nach dem Martertode ihrer fünf Gefährten, aus der Kirche herausgezerrt und von Kugeln durchsiebt worden sind.
Siehe auch 25. Juli, 19/6 - 7

17. † am Sonntag, dem 26. Juli 1942, wurde im Konzentrationslager Dachau bei München, zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer Titus Brandsma, 61 J., aus dem Karmeliterorden, ein friesischer Niederländer, der das Gymnasium der Frannziskaner in Megen an der Maas besuchte, dann 17-jährig in Boxmeer in den Karmeliterorden eintrat, 24-jährig die Priesterweihe empfing, 1909 an der Gregoriana in Rom zum Doktor der Philosophie promoviert wurde und dann 33 Jahre Professor der Philosophie war, zuerst im ordenseigenen Haus in Oss, dann an der Katholischen Universität Nijmegen. Er war Spezialist in der Lehre von der Spiritualität der heiligen Teresa von Avila (15. Oktober 1583/1) und hielt darüber viele Vorträge in Europa und Amerika. Von Holland aus hat er seit 1933, besonders im Jahr 1936, in Zeitschriftenartikeln die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten in Deutschland gebranntmarkt. Er war Vorsitzender der katholischen Journalisten in Holland. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande 1940 hat er für die Kirche und zur Verteidigung der Menschenrechte, allerart Belästigungen und Quälereien mit Gleichmut ertragen. Am 19. Januar 1942 wurde er in Nijmegen von der GeStaPo, Geheimen Staatspolizei, verhaftet und immer wieder verhört, schließlich in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. und war ein Vorbild an hervorragender Liebe, den Mitinhaftierten gegenüber und sogar den Henkern persönlich gegenüber. Geschwächt durch die Entbehrungen und Quälereien wurde er ins Krankenrevier gebracht und dort von einer Pflegerin mit einer Phenolspritze ermordet, dann im Krematorium verbrannt. Diese Frau hat später vor Gericht diesen Mord zugegeben. Am 3. November 1985 hat Papst Johannes-Paul II. ihn seliggesprochen.
Siehe auch 30. Mai, 12/2

18. † am Donnerstag, dem 26. Juli 1962, entschlief in Santa Venera, Valletta, auf der Insel Malta, der selige Priester Georges Preca, 82 J., der es für eine wichtige Aufgabe hielt, dass Jungen gründlich durch die Katechese den Glauben kennen und leben lernens; dafür hat er schon vor seiner Priesterweihe, als Diakon, sich schriftlich an seinen Bischof gewandt und ihm vorgeschlagen, ständige Diakone auszubilden, damit diese lebenslänglich für die Katechese von Jungen eingesetzt werden könnten. Er empfing am 22. Dezember 1906 die Priesterweihe. Um 1908 arbeitete er Statuten aus für eine Gesellschaft der von ihm gewünschten Diakone, die den Bischöfen bei der Katechese helfen sollten, und wollte diese an Papst Pius X. (20. August 1914/9) senden. Liebevoll gab er sich der Aufgabe hin, ein Institut zur Glaubensunterweisung für Knaben zu gründen. In seinem armen Haus in Hamrun begann er 1907 mit der Gründung der Societas Doctrinae Christianae, Società della Dottrina Cristiana, Ordensgemeinschaft zur Christlichen Glaubensunterweisung, Gesellschaft der Christlichen Lehre, mit einer kleinen Gruppe von Männern, die auf Ehe und Familie verzichteten, um ganz für die Glaubenserziehung frei zu sein. Erster Generaloberer wurde Eugen Borg, den Don Giorgio als Hafenarbeiter aufgelesen und berufen hatte, der das erste Mitglied der neuen Gemeinschaft geworden war. Motto Preca’s war M. U. S. E. U. M. : Magister, Utinam Sequatur Evangelium Universus Mundus, Meister, möge dem Evangelium nachfolgen die gesamte Welt. Die Mitglieder, inzwischen Männer und Frauen, gingen ihrer normalen Arbeit tagsüber nach und erteilten abends Glaubensunterricht; alle lebten nur von ihrer Arbeit und von gelegentlichen Spenden. Die Texte in der Sprache Maltas musste Don Giorgio übersetzen, vervielfältigen und verteilen. Nach und nach verbreiteten sie sich über die Pfarreien der Insel. Nach 25 Jahren der Verhandlungen mit dem Bischof Maurus Caruana, einem Benediktiner, der von 1915 bis 1943 Bischof von Vallette war, konnten sie schließlich diesen überzeugen; am 1. Mai 1932 erfolgte in der Jesuitenkirche von Vallette die bischöfliche Approbation, gefeiert mit einem Te Deum aller im Dom versamelter Mitglieder. Die Menschwerdung des Wortes Gottes, Verbum Caro Factum Est (Joh 1, 14) war eines der Lieblingsworte Peca’s und das Weihnachtsfest feierte er besonders innig. Den Zweiten Weltkrieg über wohnte der Gründer in Zebbug, später bezog er ein kleines Haus in Santa Venera, nahe Hamrun, wo er auch eine Privatkapelle für die tägliche Zelebration des heiligen Messopfers hatte. Dort ist er auch entschlafen. Der Weihbischof zelebrierte das Requiem in der überfüllten Kirche Sankt Cajetan, dann wurden die sterblichen Überreste in einem Zinksarg in die Krypta der Kapelle des Mutterhauses Blata-l-Bajda getragen, in langer Prozession. 1963 begann der Erzbischof Gonza mit dem Seligsprechungsprozeß. Am 9. Mai 2001 hat Papst Johannes-Paul II. ihn, bei seinem Besuch auf Malta, auf dem Granaries-Platz in Floriana, seliggesprochen und in seiner Predigt gesagt, dass der, so kurz vor Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils Entschlafene, ein Pionier der Katechese und des Laienapostolates war. Er wear der erste Seliggesprochene Malteser.
Zusammen mit ihm wurden weitere zwei Malteser seliggesprochen: die Benediktinerin Maria Adeodata Pisani (25. Februar 1855/10) und Ignazio Falzon (1. Juli 1865/12).

In den Niederlanden: der selige Märtyrer Titus Brandsma: 17


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.07.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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