Ökumenisches Heiligenlexikon

Alfanus von Salerno

italienischer Name: Alfano

1 Gedenktag katholisch: 9. Oktober

Name bedeutet: ?

Erzbischof von Salerno
* um 1018 in Salerno in Italien
1085/1086 in Salerno in Italien


Relief, 17. Jahrhundert, in der Krypta der Kathedrale in Salerno
Relief, 17. Jahrhundert, in der Krypta der Kathedrale in Salerno

Alfanus, Sohn einer Adelsfamilie, wurde Benediktinermönch im Kloster Montecassino, dann Abt im damaligen Benediktinerkloster in Salerno und 1057 Erzbischof der Stadt, geweiht von Papst Stephan IX. Zwei Jahre später nahm er teil an der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet., die von Papst Nikolaus II. nach Rom einberufen wurde. 1063 begleitete er Prinz Gisulf II. von Salerno nach Konstantinopel - das heutige Ístanbul -, um eine Liga gegen die vordringenden Sarazenen zu vereinbaren, aber Gisulf überließ ihn dem Kaiser als Geisel. In Konstantinopel hatte Alfanus dann die Gelegenheit, griechische und byzantinische medizinische und philosophische Texte zu studieren. Schließlich konnte er fliehen und nach Italien zurückzukehren, wo er vom Normannenherrscher Robert Guiskard begrüßt wurde, der 1076 Salerno von den lombardischen Herrschern eroberte..

Alfanus wurde Direktor der im 9. Jahrhundert gegründeten Schola Medica Salernitana, der Medizinschule von Salerno, der ersten und wichtigsten medizinische Einrichtung in Europa und Vorläuferin der Universitäten, die im Portikus der Kathedrale untergebracht war. 1084 ließ Alfanus die zuvor in Paestum gefundenen Reliquien des Apostels Matthäus, nach Salerno übertragen, wozu er von Papst Gregor VII. beglückwunscht wurde, denn dies diente auch der Zurückdrängung des Einflusses aus Byzanz - dem heutigen Ístanbul - aus Süditalien. Gegen Ende seiner Amtszeit konnnte Alfanus die neue Kathedrale der Stadt eröffnen, die Papst Gregor VII. weihte.

Apsismosaik: Alfanus (oben rechts) mit der unbefleckt empfangenen Maria (Mitte) und Papst Gregor VII. sowie (von links) den Päpsten Clemens II., Leo IX., Victor III.,  Alexander II., Herzog Roberto Guiscard, seine Frau Sichelgaita,
Urban II., Paschalis II., Callistus III. und Alexander III., um 1955, in der Kathedrale in Salerno
Apsismosaik: Alfanus (oben rechts) mit der unbefleckt empfangenen Maria (Mitte) und Papst Gregor VII. sowie (von links) den Päpsten Clemens II., Leo IX., Victor III., Alexander II., Herzog Roberto Guiscard, seine Frau Sichelgaita, Urban II., Paschalis II., Callistus III. und Alexander III., um 1955, in der Kathedrale in Salerno

Alfanus war Philosoph, Theologe, Redner und Dichter, er besaß ausgezeichnete Kenntnisse der Bibel. Er hinterließ Hymnen über mehrere Heilige, ein Buch über das Geheimnis der Menschwerdung in Jesus „Christus”, eine Geschichte der Abtei Montecassino, medizinische Schriften, Gedichte und andere Werke.

Alfanus ist höchstwahrscheinlich identisch mit dem als selig verehrten Mönch Alfanus aus dem Kloster Montecassino.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.05.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://it.wikipedia.org/wiki/Alfano_di_Salerno - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.