Anastasius II.

Anastasius, Sohn des wahrscheinlich griechischstämmigen Priesters Petrus, wurde 496 als Nachfolger von Gelasius I. Papst. Er zeigte sich in den Auseinandersetzungen um das Acacianische Schisma - die Kirchenspaltung, die um die Anerkennung des Bekenntnisses des Konzils von Chalkedon zwischen Papst Felix III. und Achatius von Konstantinopel entstanden war - versöhnlicher als seine Vorgänger Felix und Gelasius und versuchte, Brücken zur Reichskirche unter Kaiser Anastasios I. zu schlagen. Zwar bestand er auf der Entfernung des Namens Achatius aus den DiptychienAls Diptychon (griechisch: „zweiteilige Tafel”) bezeichnet man die beim Hochgebet verlesene Liste der Namen von Toten und Lebenden, die als ordentliche Mitglieder der Kirche gelten. Der Brauch ist seit dem 3. Jahrhundert bezeugt und war im Westen bis ins 12. Jahrhundert, im Osten bis ins 14. Jahrhundert üblich, in den altorientalischen Kirchen werden Diptychen bis heute als Heiligenverzeichnis genutzt., aber er anerkannte die Gültigkeit von dessen sakramentalen Handlungen, was ihm Ablehnung im römischen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. einbrachte.

Anastasius wurde im Atrium der alten Peterskirche in Rom bestattet. Aufgrund der nachgiebigen Haltung gegenüber der Ostkirche beschrieb Dante Alighieri in seiner Göttlichen Komödie Anastasius als in der Hölle schmachtenden Häretiker.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon