Ökumenisches Heiligenlexikon

Emma von Lesum

auch: Imma
auch: von Sachsen, von Stiepel

1 Gedenktag katholisch: 3. Dezember

Name bedeutet: die Erhabene (althochdt.)

Wohltäterin
* um 982 in Sachsen
3. Dezember 1038 in Lesum, heute der Stadtteil Burglesum von Bremen


Imma-Fenster: Erzbischof Heribert II. übergibt Emma die Erlaubnis zum Bau ihrer Kirche, im Hintergrund Kunigunde und Kaiser Heinrich II., Glasfenster in der katholischen Wallfahrtskirche in Bochum-Stiepel
Imma-Fenster: Erzbischof Heribert II. übergibt Emma die Erlaubnis zum Bau ihrer Kirche, im Hintergrund Kunigunde und Kaiser Heinrich II., Glasfenster in der katholischen Wallfahrtskirche in Bochum-Stiepel

Emma war eine Schwester des Bischofs Meinwerk von Paderborn und Tochter des hochadeligen sächsischen Grafen Immed IV. und der Adela von Hamaland. Sie heiratete Liudger, einen Sohn des sächsischen Herzogs Hermann Billung und damit ein Nachfahre von Verwandten Widukinds. 1001 wurde dem Paar von Kaiser Otto III. der Königshof in Stiepel - heute ein Stadtteil von Bochum - geschenkt. Emma bemühte sich daraufhin um die Gründung einer Eigenkirche in Stiepel, doch der Kölner Erzbischof wollte dies verhindern und das Gut unter seinem Einfluss halten. Durch Vermittlung von Kaisergattin Kunigunde konnte Emma Kaiser Heinrich II. zur Fürsprache bewegen - mit beiden war sie auch verwandt. Erzbischof Heribert von Köln erteilte dann 1008 Emma die Erlaubnis zum Bau ihrer Kirche zu Ehren der Maria. Schnell entwickelte sich Stiepel zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort.

Nach dem frühen Tod ihres Gemahls im Jahr 1011 zog sich Emma nach Lesum zurück. Dem Dom in Bremen, wo Unwan - auch einer ihrer Verwandten - seit 1013 Erzbischof war, machte sie reiche Stiftungen, dem Domkapitel schenkte sie auch ihr Eigengut samt Kirche in Stiepel. Ihre Fürsorge galt aber besonders den Armen; ihnen schenkte sie, so die Überlieferung, soviel Weideland, wie ein Krüppel bei Tageslicht umrunden konnte - die Bürgerweide - heute das Messegelände - in Bremen.

Emmas Grab ist im Dom in Bremen. Schon bald wurde sie als Heilige verehrt. In der Reformationszeit wurde Bremen evangelisch und die Wallfahrt aufgehoben. An Fronleichnam 1920 wurde das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter von Stiepel nach einer langen Odyssee in die heutige Wallfahrtskirche St. Marien übertragen. Seitdem erfreut sich der Ort wieder eines regen Wallfahrtsbetriebes. Seit 1988 betreuen Zisterziensermönche die Wallfahrt zur Schmerzhaften Mutter; 1990 wurde ein eigenes neues Kloster für sie gebaut. Reliquien von Emma liegen auch in der Abteikirche in Werden an der Ruhr - heute der Stadtteil Essen-Werden.

Von Emmas Großzügigkeit berichtet die Sage von Emma als Spenderin der Bremer Bürgerweide.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Der Dom in Bremen ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, zu denselben Zeiten ist auch das darin befindliche Dommuseum geöffnet, dieses aber samstags nur bis 13.30 Uhr und sonntags erst ab 14 Uhr, auch darin ist der Eintritt frei. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2024

Quellen:

• http://www.bochum.de/persoenlichkeiten/von_stiepel.htm nicht mehr erreichbar
• http://www.bochum.de/blaue-linie/rundgang21.htm nicht mehr erreichbar
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVI, Herzberg 1999

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.