Felix IV. (III.) 1
Gedenktag katholisch: 12. Oktober
22. September
an einigen Orten auch: 30. Januar
Name bedeutet: der Glückliche (latein.)
Felix, Sohn eines Castorius, war Diakon. 519/520 war er als einer der Gesandten nach Byzanz - das heutige
Ístanbul - gereist, um die Beendigung des
Acacianischen Schismas
- der durch Papst Felix III. (II.) und Patriarch
Achatius von Konstantinopel ausgelösten Kirchenspaltung -
zu erreichen. 526 wurde er - nach dem Tod des in königlicher Haft verstorbenen
Johannes I. und nach langer Zeit der Vakanz des Stuhles
Petri wegen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Byzanz und solchen der
Goten - laut dem Liber PontificalisDer Liber Pontificalis (lateinisch: „Buch der Päpste”) ist das um 530 enstandene Buch mit der Sammlung von Biographien der Päpste von Petrus bis Felix IV. Später gab es weitere Ergänzungen
auf Befehl von Ostgotenkönig Theoderich dem Großen - zum Papst erhoben.
Aus dem guten Einvernehmen mit den Ostgoten erklärt sich ein 527 erlangtes königliches Gerichtsprivileg für den
KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
und das Geschenk eines Gebäudes - des alten Tempels Sacre Urbis
am Forum Romanum - zur Einrichtung der Kirche
Santi Cosma e Damiano, in der Felix Mosaiken
anbringen ließ. Felix führte die Verurteilung des Semipelagianismus und die
Beendigung des darob entstandenen Streites herbei, indem er Cäsarius
von Arles mit diesem übersandten Ausführungen aus Texten des Augustinus
über die Gnadenlehre unterstützte, welche die SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
von Orange 529 annahm. Er bestimmte auf dem
Totenbett den Goten Bonifatius II. zu seinem Nachfolger, wodurch dann ein Einschreiten des Senats und die Wahl auch des
Gegenpapstes Dioscur provoziert wurde.
Felix wurde erst 1586 durch Cäsar Baronius ins Martyrologium Romanum aufgenommen.
1 ▲ Gegenpapst Felix II. (355 - 365) wurde lange Zeit als rechtmäßiger Papst angesehen. Die zwei Nummer hinter dem Namen Felix III. (II.) und Felix IV. (III.) zeigen an, dass Felix II. rechtmäßig (die erste Zahl) oder nicht rechtmäßig (die zweite Zahl) Papst war; die angewandte Nummerierung spiegelt also wider, ob die alte Ansicht akzeptiert wird oder nicht. Das offizielle Martyrologium Romanum von 2001/2004 benützt die Zählung einschließlich des Gegenpapstes.
Worte des Heiligen
In einem Brief legte Felix der Adeligen Sabina dar, worauf es im christlichen Leben ankommt. Doch lässt
sich daraus auch schließen, welchen Versuchungen sie in ihrem Stand ausgesetzt ist. Er schreibt ihr:
Du einzigartiges Glied der Kirche, es ist bei allen offenkundig, dass du in hohem Maße religiös bist und dies
von uns überaus geschätzt wird. Denn trotz deiner hohen adeligen Abstammung bringst du der Kirche eine viel edlere Ergebung
entgegen und freust dich mehr über die Erkenntnis Christi und gehorchst daher seinen Geboten, und du freust dich mehr über
den Glauben, als dass du dich wegen deines so glanzvollen Geschlechts rühmst. Höchste Tugend ist es, den Ruhm des Fleisches
besiegt zu haben, und es ist eine große Gnade Christi, dass dein Adel aufgrund des Charakters Bestand hat, du Herrin und
Tochter, die du verdientermaßen Ansehen genießt. Zuverlässig, wie du bist, Geliebteste, bemühe dich, den Zeitraum dieses
Lebens, wie lange er auch sein mag, mit ewigen und göttlichen Diensten zu schmücken, damit der, der dich so ausgezeichnet
hat, dich in der Ewigkeit für sich noch herrlicher mache. …
Deshalb ermahnen wir dich, teure Tochter, dass du es nicht aufschiebst, das Gute, das du begonnen hast, immer zu
vollenden; denn nicht der Anfang ist lobenswert, sondern das Ende. So ermahnen wir dich, die Weisheit zu lieben und zu
suchen, so dass du vernünftig und weise das ordnest und beurteilst, was dir aufgetragen ist. …
Fürchte also den Herrn, halte seine Gebote und liebe ihn mit ganzem Herzen und den Nächsten wie dich selbst. …
Die Furcht des Herrn bedeutet Ehre und Verherrlichung und höchsten Jubel. Die Furcht des Herrn wird das Herz erfreuen und
die Fülle der Freude geben für die Länge der Tage. Dem Gottesfürchtigen wird es am Ende wohlergehen, und er wird am Tag
seines Abscheidens gesegnet werden. …
Tritt nicht vor den Herrn mit einem gespaltenen Herzen. Sei nicht heuchlerisch vor den Menschen, und errege keinen
Anstoß mit deinen Lippen. Achte auf diese, damit du nicht fällst und deiner Seele Ärgernis bereitest und dir Schmach zuteil
wird und Gott deine Geheimnisse offenbart. Streite immer für Glaube und Gerechtigkeit und für das Heil der Seele und setze
dich mutig ein, den Brüdern zu helfen, damit du vom Herrn die Belohnung erhältst. …
Kämpfe für die Gerechtigkeit zugunsten deiner Seele und streite bis zum Tod für die Gerechtigkeit, und Gott wird für
dich deine Feinde bezwingen. … Sei nicht erregt in deiner Rede und nicht unnütz und nachlässig in deinen Werken. Sei
nicht wie ein Löwe in deinem Haushalt, indem du dein Hausgesinde durcheinanderbringst und die dir Untergebenen knechtest.
Deine Hand sei nicht ausgestreckt zum Empfangen und verschlossen zum Geben.
Durch diese Ratschläge der [heiligen] Schriften gestützt, steh immer aufrecht und weiche nicht ab vom Weg der Wahrheit,
so dass dir die Gnade Gottes zuteil wird und du die Freundschaft guter Menschen genießen kannst.
Quelle: Felix IV.: Epistola III ad Sabinam. In: Migne Patrologia Latina T. 65, Sp. 22 - 24; eigene Übersetzung
Zitat von Papst Felix IV. :
An alle Bischöfe des Erdkreises gerichtet ist folgende Ermahnung:
Durch die große Gnade und Barmherzigkeit Gottes sind die Freuden der ganzen katholischen Kirche vielfach, wenn der
Zustand der Kirchen in der Ordnung lebt, die ihr die Nachfolger der Apostel gegeben haben. Wenn wir aber erkennen müssen,
dass dieser Zustand durch die Verschlagenheit des Feindes in Unordnung gerät, dann werden wir von ganz großer Trauer erfüllt.
Deshalb ermahnen wir die Brüder dringend, niemals vom Pfad der apostolischen Unterweisung abzuweichen, und auch, dass ihr
euch nicht vom Haupt abspaltet, sondern den Glauben und die Ordnung, die die Apostel und die apostolischen Nachfolger
festgelegt haben, entschlossen festhaltet. Denn wenn die Säulen irgendeines großen Hauses zusammenstürzen, wird das Haus
danach keinesfalls mehr Bestand haben. So auch, wenn ihr, die ihr die Säulen der Kirche seid, zu wanken beginnt, wird das
Gebäude der heiligen Kirche, die durch euch gelenkt wird, morsch werden und ins Wanken geraten. Dies, Brüder, ist sehr zu
fürchten und in höchstem Maße zu bedenken und zu verhindern. Die Weisheit selbst sagt nämlich: Ihr seid das Salz der Erde;
wenn aber das Salz schal geworden ist, womit kann es dann noch gesalzen werden? (Matthäusevangelium 5, 13)
Quelle: Felix papa IV ad omnes episcopos, Epistola II. In: Migne Patrologia Latina T. 65, Sp. 15-22; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Briefe von Felix und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Die Kirche Santos Cosma e Damiano in Rom ist täglich von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2017)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.10.2019
Quellen:
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.