Emmerich von Ungarn
auch: Heinrich, Henricus
ungarischer Name: Imre
Gedenktag katholisch: 4. November
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Eisenstadt: 5. November
in Ungarn: Niederlegung der Reliquien: 2. September
Übertragung / Erhebung der Gebeine: 5. November
Name bedeutet: E: der Reiche aus dem (ostgotischen Königs-) Geschlecht der Amelungen (ungarisch- althochdt.)
oder: H: der reiche Schützer (althochdt.-ungarisch)
1
Emmerich war - der wohl zweite - Sohn des ungarischen Königs Stephan I. und der Gisela von Ungarn, er wurde in asketisch-strengem Geist von Gerhard, dem Bischof von Csanád - dem heutigen Cenad in Rumänien -, erzogen. Sein frommer und tugendhafter Lebenswandel wurde schon früh gerühmt. Seine Ehe, wohl mit einer Tochter des byzantinischen Kaisers Romanos III. Argyros, blieb kinderlos; die Legende erzählt von ihrer keuschen Ehe. Sein Vater wollte ihn, der als einziger der Söhne das Mannesalter erlebte, zum Mitregenten erheben, doch kurz vor seiner Krönung fand er durch einen Jagdunfall den Tod.
Emmerich wurde in der Zisterzienserkirche in Stuhlweißenburg bestattet, an seinem Grab gab es wundersame Bekehrungen und Heilungen. Am 5. November 1083 wurden seine Gebeine erhoben. Wohl Mitte des 12. Jahrhunderts entstand die Lebensgeschichte, beeinflusst von Motiven aus der über Heinrich II..
Kanonisation:
Emmerichs betont christlicher Lebenswandel führte 1083 zur Heiligsprechung durch Papst
Gregor VII., die auf Betreiben von König
Ladislaus I. zusammen mit seinem Vater
Stephan I. von Ungarn und Missionsbischof
Gerhard von Csanád erfolgte.
Attribute:
Lilienstengel, Schwert
1 ▲ Unser Leser Michael Gerhard meint,
der Name Imre sei eine Madyarisierung
des Namens Heinrich
: Höchstwahrscheinlich ist der Prinz nach
seinem Großvater, Herzog Heinrich von Bayern dem Zänker, und / oder seinem Onkel, Kaiser
Heinrich II. benannt. Übrigens scheint nach dem Prinzen Emericus auch der
Seefahrer Amerigo Vespucci benannt zu sein, der Namensgeber des Kontinents der westlichen Hemisphäre.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.03.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Michael Gerhard aus Münster, E-Mail vom 16. Dezember 2004
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.