Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Colombini

italienischer Name: Giovanni

1 Gedenktag katholisch: 31. Juli

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)

Ordensgründer
* 1304 in Siena in Italien
31. Juli 1367 in Abbadia San Salvatore bei Acquapendente in Italien


Alessandro Casolani: Bild, 1582, im „Oratorium della Cucina” in Siena
Alessandro Casolani: Bild, 1582, im Oratorium della Cucina in Siena

Johannes Colombini war ein erfolgreicher, wohlhabender Kaufmann aus einer angesehener Patrizierfamilie, die auch an der Stadtregierung von Siena beteiligt war. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Erlebnisse während der Pestepidemie von 1348, die politischen Stürme in Siena 1355, die Lektüre der Legende über Maria von Ägypten sowie das vorbildliche Leben der Katharina von Siena bewirkten bei ihm eine Änderung seines Lebens: er löste nach dem Tod seines Sohnes seine Ehe auf, verschenkte seinen Besitz an Krankenhäuser und Klöster - darunter weit außerhalb der Stadt Siena das im 9. Jahrhundert gegründete damalige Benediktinerinnenkloster Santi Abbondio e Abbondanzio - im Volksmund ob der dort wohnenden Frauen Santa Bonda genannt -, heute Privatbesitz. Dort ließ er auch seine dreizehnjährige Tochter eintreten. Johannes selbst begann ein Leben mit Armut, Buße und Werken der Nächstenliebe.

Durch Armut und tiefe Sehnsucht nach mystischer Vereinigung mit Gott versuchte er eine Transformation in Christus zu erreichen. 1360 gründete er mit Männern aus seinem Freundeskreis die Kongregation der Jesuaten, die sich schnell auch in andere Orte der Toskana der Toskana und Umbrien ausbreiteten. Dominikaner und Franziskaner, die eine innere Reform ihrer Orden anstrebten, betrachteten interessiert das Wirken und die Spiritualität der Jesuaten; andere Orden, die kirchliche Hierarchie und die politischen Autoritäten in Siena dagegen begegneten ihnen mit Argwohn; 1363 mussten sie deshalb für kurze Zeit die Stadt verlassen.

Als Papst Urban V. 1367 aus Avignon zurückkehrte, stellte Johannes ihm seine Gemeinschaft und ihre Lebensweise vor, erhielt nach genauer Untersuchung die offizielle Anerkennung und den Kardinal von Avignon, den Bruder des Papstes, als Protektor. Die Institutionalisierung führte allerdings zu inneren Auseinandersetzungen im Orden, die bis zu Johannes' Tod anhielten. Im selben Jahr wurde durch Johannes' Großkusine Katharina Columbina der weibliche Zweig, die Jesuatinnen genannten Schwestern der Heimsuchung Mariens, gegründet.

Johannes verfasste die Lebensgeschichte seines geistigen Lehrers, des Kartäusers Pietro Petroni, und wohl einige der Gebetsliturgien der Jesuaten. Erhalten sind auch zahlreiche Briefe.

Johannes' Grab war zunächst in der Benediktinerinnenabtei Santi Abbondio e Abbondanzio / Santa Bonda bei Siena. Reliquien liegen jetzt in der Kirche San Niccolò del Carmine in Siena, an der bis 2000 das Kloster der Karmeliter beheimatet war. 1668 wurden Johannes' Gesellschaften durch Papst Clemens IX. aufgehoben.

Kanonisation: 1583 wurde der Kult für Giovanni Colombini bestätigt.

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Johannes Colombini

Wikipedia: Artikel über Johannes Colombini

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Paulinus von Wales
Sigismund Gorazdowski
Euphemia Innocentia
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.10.2022

Quellen:
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.