Johannes Leonardi
italienischer Name: Giovanni
Gedenktag katholisch: 9. Oktober
nicht gebotener Gedenktag
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
nicht gebotener Gedenktag in Polen: 10. Oktober
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Johannes Leonardi, Sohn einer Bauernfamilie, wurde 1567 Apothekergehilfe in
Lucca. In der Begegnung mit den armen Menschen
dort erkannte er seine Berufung zum Priestertum und schloss sich 1567 den von Johannes
Colombini gegründeten Missionaren an, die damals unter der Aufsicht von Dominikanern
standen. 1568 begann er mit dem Theologiestudium, 1572 wurde er zum Priester geweiht und wirkte in Lucca in der
Glaubensunterweisung von Kindern und Erwachsenen nach den Beschlüssen des wenige Jahre zuvor abgeschlossenen
Konzils von Trient. Sein Augenmerk galt besonders der Bekämpfung aller
reformatorischer Bestrebungen, die in jener Zeit auch in der Toskana
stark verbreitet waren. Hierzu gründete er die Gesellschaft der christlichen Lehre
zur Erziehung Jugendlicher zu
schulischen Unterweisung der Bevölkerung
Johannes Leonardi verfasste zudem pädagogisch ausgerichtete Lehrbücher; seine Dottrina cristiana
,
Christenlehre
, wurde in Lucca bis ins 19. Jahrhundert als Katechismus verwendet. 1574 gründete er in der Kirche
Santa Maria della Rosa in Lucca die Kongregation
der Preti Riformati della Beata Vergine
, der reformierten Priester der Heiligen
Jungfrau
; diese wurde 1621 von Papst Gregor XV. als Orden bestätigt und erhielt ihren heutigen Namen Chierici
Regolari della Madre di Dio
, Orden der RegularklerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
der Muttergottes
.
Johannes wurde dann durch Missgunst, Neid und Verdächtigungen vertrieben, weil viele
KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
und Laien sein Wirken im Sinne des Konzils von Trient vehement bekämpften. Er
ging nach Rom, um die päpstliche Anerkennung seiner Kongregation zu erlangen; die Stadt
Lucca erließ auf Druck seiner Widersacher ein
Dekret, das ihn wegen Störung der öffentlichen Ordnung aus seiner Heimatstadt verbannte, was ihm die Heimkehr unmöglich machte.
In Rom wirkte und wohnte er nun an der Kirche Santa
Maria in Portico. Hier förderte er die Verehrung des dort bewahrten Marienbildes,
das der Überlieferung zufolge 1524 die Menschen in Rom vor einer Pestepidemie bewahrt hatte. Er war in der Volkskatechese
tätig und an der Reform von Ordensgemeinschaften beteiligt und pflegte enge Kontakte zur KurieAls römische Kurie (von lateinisch curare = „pflegen, sich kümmern”) werden seit dem 11. Jahrhundert die Leitungs- und Verwaltungsorgane der katholischen Weltkirche in Rom genannt. Die Kurie ist für die Gesamtkirche zuständig, nicht für die Regierung des Staates Vatikan..
1603 war er zusammen mit Jesuiten beteiligt an der Gründung des Kollegiums Urbania
- damals im Palazzo di Propaganda Fide -; das
Kollegium wurde zum Ausgangspunkt für die Entstehung von Priesterseminaren für Missionare, besonders des päpstlichen Instituts
Propaganda Fide
, des heutigen Päpstlichen
Instituts für auswärtige Mission. Johannes förderte das Schul- und Krankenhauswesen und war eng befreundet mit
Philipp Neri, der zu ihm gesagt haben soll: Du bist zwar ein
Heiliger. Aber pass' auf, dass Du auch einer bleibst!
.
Im Auftrag von Papst Clemens VIII. wirkte Johannes ab 1592 in Neapel, um in Klöstern für die Umsetzung der Reformen zu sorgen, v. a. in Sachen Vergebung von Ämtern, Unterbindung der Einmischung von Laien und Errichtung funktionierender Noviziate. 1593 arbeitete er auch an der Reform der Benediktinerkongregation vom Monte Vergine, ab 1602 als Volksprediger. Er starb bei der Pflege Pestkranker.
Johannes wurde in seiner Kirche Santa Maria in
Portico in Rom bestattet. Als für das dort verehrte Marienbild wegen des großen
Andrangs die neue Kirche Santa Maria in Portico
in Campitelli errichtet wurde und 1667 das Gnadenbild dorthin gebracht wurde, wurden seine
Gebeine auch dorthin übertragen; hier befindet sich bis heute der Sitz des
Generalats der Kongregation der RegularklerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
der Mutter Gottes
. Die seitherige Kirche
Santa Maria in Portico wurde damals der
Galla von Rom neu geweiht, sie wurde 1928 unter Diktator Mussolini
abgerissenen und durch ein Verwaltungsgebäude ersetzt.
Der Orden der RegularklerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
der Mutter Gottes
wurde 1614 vom Papst anerkannt.
In Johannes' Geburtshaus in Diecimo wurde eine Kapelle eingerichtet. 2006 wurde Johannes Leonardi von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung zum Patron der Apotheker ernannt. In einer Nische der Außenwand des Petersdoms steht seit 2007 seine Statue, ein Werk des italienischen Künstlers Paolo Cavallo.
Kanonisation:
Johannes wurde am 10. November 1861 selig- und am
17. April 1938 von Papst Pius XI. heiliggesprochen.
Patron
der Apotheker
Worte des Heiligen
Die Situation der Kirche nach dem Konzil von Trient ähnelt
der Situation der Kirche nach dem 2. Vatikanisches Konzil. Es geht
um die Erneuerung der Kirche. Johannes Leonardi drückt in einem Brief an Papst Paul V. (1605 bis 1621) seine Überzeugung
aus, dass diese Erneuerung sowohl vom Haupt, also den Verantwortlichen in der Kirche, wie von unten, d. h. von den Kindern
und der Jugend her erfolgen soll:
Ich will dir zeigen, was der Herr von dir verlangt:
Wer eine Erneuerung der menschlichen Sitten ins Auge fasst, muss zunächst einmal mehr als alles andere die Ehre Gottes
suchen und für eine so Heil bringende, aber schwere Aufgabe die Hilfe Gottes, von dem alles Gute kommt, erwarten und
erbitten.
Sodann muss er selber als Spiegel aller Tugend vor den Augen derer stehen, die er erneuern will - wie ein Licht auf
den Leuchter gestellt, um durch die Unbescholtenheit seines Lebens und die Lauterkeit seiner Sitten allen zu leuchten,
die im Haus Gottes sind. Denn der Liebreiz des Guten ist es, der zur Erneuerung eher anzieht als antreibt. Nach dem
Willen des Trienter Konzils darf vom Leib nicht verlangt werden, was das Haupt nicht leistet. Sonst würden Verfassung
und Ordnung der ganzen Gottesfamilie ins Wanken geraten. Außerdem muss der Erneuerer wie ein kluger Arzt alle Krankheiten,
an denen die Kirche leidet, gründlich studieren, um ihnen mit geeigneten Mitteln begegnen zu können.
Was nun die Heilmittel anlangt, so betreffen sie natürlich die ganze Kirche, weil die Erneuerung ebenso bei den
Höchsten wie bei den Niedersten, bei den Häuptern ebenso wie bei den Kleinen einsetzen muss. Dennoch muss sich das
Augenmerk zuerst auf all jene richten, die den übrigen vorstehen, damit die Erneuerung dort beginnt, von wo sie auf die
anderen übergehen soll.
Am stärksten muss dafür Sorge getragen werden, dass die Kardinäle, die Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe und Pfarrer,
denen die Seelsorge unmittelbar anvertraut ist, ihrer Leitungsaufgabe über die Herde des Herrn gewachsen sind. Aber wir
wollen auch von den Höchsten zu den Niedersten, von den Häuptern zu den Kleinen hinabsteigen. Sie dürfen nicht außer Acht
gelassen werden, denn bei ihnen muss die Erneuerung der kirchlichen Sitten den Anfang nehmen. Wir dürfen nichts unversucht
lassen, wodurch die Kinder von früher Jugend an in einem aufrichtigen christlichen Glauben und in heiligen Sitten erzogen
werden. Für die Verwirklichung dieses Zieles ist nichts so gut wie religiöse Institutionen, in denen der christliche Glaube
gelehrt wird und die Kinder nur guten und gottesfürchtigen Erziehern anvertraut werden.
Quelle: Giovanni Leonardi: Epistola: Pro universali totius Ecclesiae reformatione- In:, Archivum Ordinis Clericorum Regularium Matris Dei, vgl.: Liturgia horarum, Bd. 4, Rom 1977, S. 1199 f.; zitiert nach: Monastisches Lektionar zum 9. Oktober
Zitate von Johannes Leonardi:
Wer eine ernsthafte religiöse und moralische Erneuerung durchführen will, muss wie ein guter Arzt vor
allem eine gründliche Diagnose der Übel vornehmen, welche der Kirche Schmerz bereiten. Nur so wird er imstande sein, für
jedes dieser Übel ein angemessenes Heilmittel anzuwenden.
Es ist notwendig, dass diejenigen, die einer sittliche Erneuerung der Menschen anstreben, in besonderer Weise und
zu allererst die Ehre Gottes suchen.
Christus zu allererst!
Christi Menschheit ist äußerst notwendig; denn sie ist unser Maß.
Quelle: Audienz von Papst Benedikt XVI. am 7. Oktober 2009; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Die Kirche Santa Maria in Portico in Campitelli in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2017)
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- zuletzt aktualisiert am 06.04.2024
Quellen:
•
• http://www.zenit.org/article-15042?l=german nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Infotafel in der Kirche Santa Maria in Portico
in Campitelli in Rom
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/heilige-johannes-leonardi-09-oktober-art-192421 - abgerufen am 07.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.