Tag der Kreuzfindung
Gedenktag katholisch: 3. Mai
Hochfest bei den Hospitalschwestern vom heiligen Kreuz
Fest im Erzbistum Granada und im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
Ordenskalender der Kreuzherren
Messe an einigen Orten
Erscheinung des Kreuzes Christi in Jerusalem: 7. Mai
Gedenktag orthodox: 6. März
Erscheinung des Zeichens des Kreuzes am Himmel in Jerusalem: 7. Mai
Gedenktag armenisch: 6. März, 17. Mai
liturgische Feier am 7. Kreuzerhöhungssonntag
Erscheinung des heiligen Kreuzes auf Golgotha: 7. Mai
Gedenktag koptisch: 6. März
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 6. März
Gedenktag syrisch-orthodox: 5. Sonntag nach Ostern, 22. Mai, 13. September
Die Legende berichtet von der Auffindung des Kreuzes Jesu durch Kaiserin Helena.
Als erster berichtete Ambrosius um 395 von einer Kreuzauffindung
durch die Kaiserin Helena. Bereichert durch syrische Überlieferungen bei
Rufinus, Paulinus von
Nola und griechischen Kirchenhistorikern des 5. Jahrhunderts, u. a. bei Sokrates,
Theodoret von Kyrrhos und Sozomenos, entstanden weitere Berichte.
Die historischen Wurzeln liegen aber im Dunkeln. Nach einigen Legenden wäre dieses Ereignis zwischen 335/347 anzusetzen,
weil das Itinerarium Burdigalense
von 333/34, verfasst von einem unbekannten Pilger aus
Bordeaux, und
Eusebius in seiner Lebensbeschreibung des Constantinus nichts
davon berichten, während Cyrill von Jerusalem um 348 in seinen
Katechesen von der Verehrung und Verbreitung der Kreuzpartikel spricht.
Als Helena zwischen 70 und 80 Jahren alt war, soll sie im Traum den göttlichen
Befehl erhalten haben, ins Heilige Land zu reisen, die Heiligen Stätten zu finden und würdig auszugestalten. Im Jahr 326
unternahm die Kaisermutter demnach ihre Wallfahrt nach
Jerusalem, um die Fußspuren des Erlösers zu
verehren
, wie Eusebius berichtet. Die Suche nach dem Heiligen
Grab in Jerusalem gestaltete sich aber äußerst schwierig; erst als ein Judenchrist in den Gedenkbüchern Hinweise seiner
Vorväter auf den Ort des Grabes - unter einem Venus-Tempel - feststellte, wurde man fündig. Dieser Tempel war in der
Regierungszeit des Kaisers Hadrian errichtet worden.
Dass man durch einen Hinweis eines Judenchristen fündig geworden war, ist die eine Legende; eine andere berichtet, Helena habe den Leviten Judas befragt, der dem Hohen Rat versprochen hatte, sein Wissen nicht kundzutun. Helena ließ ihn aber in einen trockenen Brunnen werfen; nach sieben Tagen flehte er um Gnade und zeigte die nur ihm bekannte Stelle auf Golgota, über der Kaiser Hadrian den Venus-Tempel hatte bauen lassen. Nachdem der Tempel abgetragen worden war, förderte Judas drei tief eingegrabene Kreuze zutage; die Cella des Tempels soll sich genau über dem Grab befunden haben.
Hadrian hatte - nach der kostspieligen Niederschlagung des zweiten jüdischen Aufstandes im Jahr 117 - den Juden zunächst
gestatten wollen, den Tempel in Jerusalem
wieder aufzubauen. Er besann sich dann anders und ließ die Stadt als römisch-hellenistische Polis Colonia Aelia
Capitolina
wieder errichten. Aus diesem Grund war es 132 zum dritten jüdischen Aufstand unter dem Militär-Messias
Simon Bar Kochba, dem Sternensohn
, und dem gelehrten Rabbi Akiba gekommen. Dieser blutige Aufstand konnte erst
durch einen Krieg der verbrannten Erde
des römischen Generals Julius Severus und den Schlachtentod Bar Kochbas im
Jahr 135 beendet werden. Allen Beschnittenen, also auch den Judenchristen, wurde der Aufenthalt in Jerusalem verboten.
Hadrian ließ nun nahe dem Forum des neuen, hellenistisch-römischen Jerusalem, angeblich genau über dem Heiligen Grab,
einen Venus-Tempel errichten.
Dieser Tempel wurde nun für Helenas Anliegen abgetragen und das Grab
freigelegt. Die Steine, das Holz und die Erde, mit denen das Grab zugeschüttet worden war, galten als von Dämonen
befleckt
und wurden weit fortgeschafft. Darunter fand man - unversehrt - das Heilige Grab, dazu die Felsengruft von
Melchisedek und einen Spalt im Berg, aus dem noch immer - wie eine
mittelalterliche Legende behauptete - Blut tropfte.
Bei der Suche nach dem wahren Kreuz fanden die Mitarbeiter Helenas schließlich
in einem Wallgraben drei angeblich gut erhaltene Kreuze, die mehr als 300 Jahre alt gewesen sein könnten. Bischof
Makarios I. von Jerusalem bezeugte die Kreuzauffindung
. Ein Wunder
führte nun dazu, dass man von den drei gefundenen Kreuzen das wahre
herausfinden konnte: Man hatte zwar in einiger
Entfernung von den Kreuzen die Tafel mit der dreisprachigen Inschrift INRI
gefunden, konnte aber nicht feststellen,
auf welchem der Kreuze sie angebracht war.
Einmal wird berichtet, dass das wahre Kreuz durch eine Totenerweckung zuverlässig identifiziert werden konnte. Die
Leiche der christliche Witwe Libania wurde demnach von Makarios zunächst
vergeblich mit zwei Kreuzen berührt, beim Kontakt mit dem dritten Kreuz aber ward sie lebendig und pries voll Freude
den Herrn
. In einer anderen Wundererzählung heißt es, auf einer Trage sei eine kranke Frau herbeigetragen worden, die
die Ärzte schon aufgegeben hatten. Sie soll mit letzter Kraft nach den Kreuzen, die über die Trage gehalten worden waren,
getastet haben - und richtete sich beim einen auf und war geheilt. Eine weitere Schilderung berichtet, wie Bischof
Makarios nach innigem Gebet die drei Kreuze nacheinander einer schwerkranken Frau auflegen ließ. Die beiden ersten
brachten ihr keine Besserung, das dritte jedoch machte sie auf der Stelle gesund.
Der Levit Judas, der bei der Totenerweckung dabei war, ließ sich aufgrund des Wunders taufen und musste noch nach den Nägeln suchen, die er schließlich - wie Gold glänzend - fand. Er wurde dann als Cyriacus Bischof von Jerusalem. Ein weiterer Jerusalemer Bischof, der Kirchenlehrer Cyrill, bezeugte ebenfalls das wahre Kreuz, das er zusammen mit dem Heiligen Grab ans Licht der Geschichte kommen ließ.
Helena nahm 325 die meisten Kreuzreliquien mit nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul, eine kam in die Konstantinssäule; andere Kreuzpartikel bleiben in Jerusalem oder wurden in die ganze Welt getragen, darunter nach Rom, wo sich in der Kugel auf der Spitze des Obelisken auf dem Petersplatz ein Kreuzpartikel befindet. Weitere Stücke werden in Paris, in Brüssel, im Dom San Marco in Venedig und im Dommuseum in Limburg an der Lahn aufbewahrt.
Ab dem 7. Jahrhundert beging die Kirche am 3. Mai einen Festtag, der an die Auffindung des Kreuzes erinnern sollte, denn der 3. Mai war der Tag der Übergabe einer Kreuzreliquie durch die Perser im Jahr 628. Früher markierte dieses Datum auch den ersten Termin, an dem der Wettersegen gespendet wurde. Bei der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. wurde der Tag der Kreuzfindung gestrichen, sein Inhalt soll nun am Tag der Kreuzerhöhung mitbedacht werden. in einigen Gegenden, v. a. in Spanien und Lateinamerika, wird der Tag noch immer begangen.
Die Orthodoxen Kirchen feiern am 7. Mai die Erscheinung des
verehrungswürdigen Zeichens des Kreuzes am Himmel in Jerusalem im Jahr 351
, die armenische Kirche am selben Tag die
Erscheinung des heiligen Kreuzes auf Golgotha zur Zeit von Kaiser Konstantius, dem Sohn von Kaiser
Konstantin, und Patriarch
Cyrill von Jerusalem
; der Brief, in dem Cyrill Konstantius
über dieses Ereignis informierte, ist erhalten. Nahe der Knesset in
Jerusalem steht das orthodoxe Kloster mit der
Kreuzkirche – angeblich an dem Ort, an dem der Baum stand, aus dem das Kreuz wurde; auch diese Kirche soll von
Helena gegründet worden sein.
Im Mittelalter fanden die Kreuzlegenden in den einzelnen Nationalliteraturen verschiedene Ausgestaltungen, die die bildende Kunst oft beeinflusst haben.
Seit der Schlacht bei Hattin - einem Landstrich beim heutigen
Kfar Zeitim 1187, wo das Heilige Kreuz in die
Hände der muslimischen Ayyubiden geriet, ist es verschollen und es ist zweifelhaft, ob die in verschiedenen Klöstern oder
Kirchen aufbewahrten Splitter wirklich alle vom Original stammen. Dies gilt auch für die in Hebräisch, Griechisch und Latein
abgefasste dreizeilige Inschrift Jesus Nazarath, euer König
auf der Holztafel, die in der Kirche
S. Croce in Gerusalemme in Rom als
Reliquie verwahrt wird; dies ist sie wegen ihrer Größe die eindrucksvollste
Kreuzesreliquie.
Bauernregel:
Wie's Wetter am Kreuzfindungstag, / bis Himmelfahrt es bleiben mag.
Legenda Aurea: Von des heiligen Kreuzes Findung
Theodoret von Kyrrhos' Bericht über Helena …, die Auffindung des ehrwürdigen Kreuzesholzes, ihr Eifer für die Erbauung des heiligen Tempels gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.
Der Dom San Marco in Venedig ist täglich von 9.45 Uhr bis 17 Uhr, sonntags erst ab 14 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Das Museum, angesiedelt auf der westlichen Empore, hat dieselbern Öffnungszeiten, der Eintritt kostet 5 €.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.11.2023
Quellen:
•
• Prof. Helmut Bouzek aus Wien XIII, E-Mail vom 3. April 2006
• http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&sv%5Bid%5D=4406610
• https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2020-09/papst-franziskus-tweet-fest-kreuzerhoehung-jesus-helena-jerusale.html
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.