Ökumenisches Heiligenlexikon

Lukas Cranach der Ältere

1 Gedenktag evangelisch: 16. Oktober
                                             6. April (ELCA, LCMS)

Name bedeutet: aus Lukanien stammend (griech.)

Maler
* 1472 (?) in Kronach in Franken in Bayern
16. Oktober 1553 in Weimar in Thüringen


Lukas Crtanachs Geburtshaus in Kronach
Lukas Cranachs Geburtshaus in Kronach

Lukas, dessen Nachname Müller oder Sunder war, wurde wohl bei seinem Vater ausgebildet. 1501 begab er sich auf die Wanderschaft und nannte sich nun nach seinem Geburtsort. Er lernte Albrecht Dürer kennen und kam bis nach Wien, hier entstanden 1503 die ersten bekannten Werke im Stil der Donauschule, die Landschaft in märchenhaft-romantischer Stimmung und die Darstellung der Menschen verbindet. 1505 wurde er von Friedrich dem Weisen als Hofmaler nach Wittenberg berufen, wo er zunächst in einem Hinterhaus gegenüber vom Rathaus lebte und arbeitete.

Lukas Cranachs erstes Haus in Wittenberg
Lukas Cranachs erstes Haus in Wittenberg

Lukas Cranach kam nun zunehmend mit der Reformation in Berührung. In seiner Druckerstube wurden Luthers 95 Thesen. 1509 illustrierte Cranach einen Katalog der Sammlung der Reliquien des Kurfürsten Friedrich, 1513 ein Gebetbuch für Kaiser Maximilian I. 1512 heiratete Cranach eine Tochter des Bürgermeisters von Gotha, der unweit des Rathauses im heute Lukas-Cranch-Haus genannten Anwesen wohnte, das Cranach 1518 kaufen konnte. Die große Mitgift seiner Frau ermöglichte ihm nach der Hochzeit die Vergrößerung seiner Werkstatt zur wohl größten im deutschen Reich. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, der erste starb in jungen Jahren, der zweite - Lukas Cranach der Jüngere - übernahm 1544 die Werkstatt seines Vaters.

1517/1518 erwarb Cranach unweit davon den größten Wittenberger Hof, um seine Werkstatt zu erweitern - und betrieb auch die darin befindliche, bis heute bestehende Apotheke.

Lukas Cranachs zweites Haus in Wittenberg
Lukas Cranachs zweites Haus in Wittenberg

Hier wurde Luthers erste Bibelübersetzung Das Neue Testament deutsch gedruckt, hinzu kamen Drucke von Luthers TischredenEs entstanden viele Holzschnitte und viele Altäre, so den Reformationsaltar in der Wittenberger Stadtkirche St. Marien, und Malereien für die fürstlichen Residenzen. Er war ein hoch geachteter Bürger der Stadt, von 1519 bis 1543 Stadtrat, 1537 auch für drei Wahlperioden Bürgermeister.

Einen Großteil seiner Arbeit widmete Cranach der Aufgabe, mit seiner Kunst die Reformation zu unterstützen. So enstanden viele Bildnisse seines engen Freundes Martin Luther und anderer Reformatoren. Mit vielen Portraits und Stichen wirkte Cranach entscheidend mit, Gedanken der Reformation und ihrer wichtigsten Vertreter zu visualisieren und so populär zu machen und besonders das Thema von der Rechtfertigung allein aus Gnade darzustellen.

Cranachs Wohnhaus in Weimar
Cranachs Wohnhaus in Weimar

1550 folgte Cranach nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg seinem Fürsten Johann Friedrich von Sachsen in die niederländische Gefangenschaft, sein Sohn Lukas Cranach der Jüngere übernahm die Werkstatt in Wittenberg. Vater Lukas lebte ab 1552 in der neuen Residenzstadt Weimar.

Viele Bilder von Cranach gibt es online bei der Web Gallery of Art.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Schlosskirche in Wittenberg ist zugänglich durch den Eingang zum Schloss, in dem heute das Predigerseminar der Evangelischen Kirche in Anahlt untergebracht ist. Sie ist täglich von 10 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 3 €. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.11.2023

Quellen:

• Klaus Haarlammert: Reformation mit Pinselstrich und Farbe. Evang. Gemeindeblatt für Württemberg 26/2003
• https://lutherstadt-wittenberg.de/sehen-entdecken/sehenswuerdigkeiten/cranach-hoefe-cranach-haus - abgerufen am 12.10.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Lukas Cranach der Ältere, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Lukas_Cranach.html, abgerufen am 21. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.