Märtyrer von Nagasaki
Gedenktag katholisch: 6. Februar
gebotener Gedenktag
Ordenskalender der Franziskaner-Observanten und der Kapuziner
gebotener Gedenktag in Belgien und in Neuseeland: 7. Februar
Todestag: 5. Februar
Gedenktag evangelisch: 5. Februar (ELCA)
Gedenktag anglikanisch: 6. Februar
26 Missionare des Franziskanerordens und der Jesuiten sowie zum Katholizismus übergetretene Japaner wurden auf Befehl des japanischen Samurai-Feldherrn und Politikers Toyotomi Hideyoshi (豊臣秀吉) unter Kaiser Go-Yōzei (後陽成), die zuerst den Missionaren gewogen waren, dann aber 1587 alle missionarische Tätigkeit verboten und die Missionare auswiesen, gemeinsam gekreuzigt. Anlass waren Konflikte zwischen portugiesischen Jesuiten und 1593 nach Japan gekommenen Franziskanern aus Spanien; als 1596 das spanische Schiff San Felipe mit Waffen an Bord strandete, betrachtete Hideyoshi die Missionare als Wegbereiter einer drohenden europäischen Invasion und ließ die im Land verbliebenen töten. Diese waren:
- Anton Deynan
- Bonaventura von Miyako - ein konvertierter Japaner, Tertiar der Franziskaner, als Katechet tätig.
- Cosmas Takeya (Tachegia, Zaquira) - ein konvertierter Japaner aus Owari, Tertiar der Franziskaner, als Übersetzer und Prediger in Ōsaka tätig.
-
Franz Blanco, Ordensmann, Priester
Im Bistum Ourense wird seiner mit einem gebotenen Gedenktag am 3. Februar gedacht. - Franz von Nagasaki (von Miyako)
-
Franz vom heiligen Michael de la Parilla - Tertiar der Franziskaner
Seiner wird am 6. Februar im Erzbistum Valladolid mit gebotenem Gedenktag gedacht. - Gabriel de Duisco
- Gaius Francis - ein japanischer Soldat, der kurz zuvor getauft worden war und Anwärter im Franziskanerorden wurde; er bestand darauf, mit den Brüdern verhaftet zu werden.
- Gundisalvus Garcia - Tertiar der Franziskaner
- Jakob (spanisch: Diego) Kisai (Kizayemon) - ein japanischer Laie, zeitweise japanischer Koadjutor der Jesuiten, Katechet in Ōsaka; noch während seines Gefängnisaufenthaltes wurde er in den Orden aufgenommen.
- Joachim Sakakibara (Saccachibara) - ein konvertierter Japaner, Tertiar der Franziskaner, als Koch - nach anderen Quellen als Arzt, zeitweise auch als Katechet - für die Franziskaner in Ōsaka tätig.
- Johannes Kisaka (Kinuya) - ein konvertierter Japaner, von Beruf Seidenweber, Tertiar der Franziskaner, der kurz vor seiner Kreuzigung getauft und in den Orden aufgenommen wurde.
- Johannes Soan de Goto - ein konvertierter Japaner, zeitweise als Koadjutor der Jesuiten und als Katechet in Ōsaka tätig, der sich noch im Gefängnis im Alter von 19 Jahren dem Orden anschloss.
- Leo Karasumaru (Carasuma) - ein Koreaner, als heidnischer Priester tätig, bis er sich zum Christentum bekannte und 1589 von Jesuiten in Japan getauft wurde. Er wurde der erste koreanische Tertiar der Franziskaner und war dann in der Ausbildung der Ordensbrüder tätig. Leidensgenossen waren sein Bruder Paul Ibaraki und sein Neffe Ludwig Ibaraki.
- Ludwig Ibaraki - Neffe von Leo Karasumaru, 12 Jahre alt, Akolyth der Franziskaner
-
Martin von der Himmelfahrt Loynaz de Aguirre - ein Spanier aus
Vergara (baskisch: Bergara) bei Pamplona. Er
studierte in Alcalá de Henares und wurde 1586
Franziskaner, war erst als Missionar in Mexiko, dann in
Manila auf den Philippinen, schließlich in Japan
tätig.
Seiner wird am 6. Februar im Bistum Bilbao, im Bistum San Sebastian und im Erzbistum Pamplona y Tudela mit gebotenem Gedenktag gedacht. - Matthias von Miyako - ein konvertierter Japaner, Tertiar der Franziskaner.
- Michael Cozaki (Kozaki) - ein konvertierter Japaner, als Katechet und Krankenbruder bei den Franziskanern tätig. Mit ihm wurde sein Sohn Thomas hingerichtet.
- Paul Ibaraki (Yuanki, Yuaniqui) - Tertiar der Franziskaner, als Übersetzer und Katechet tätig; er war der Bruder von Leo Karasumaru.
- Paul Miki
- Paul Suzuki - Tertiar der Franziskaner, 1563 in Owari in Japan geboren, von Jesuiten 1584 getauft. Er wurde Tertiar der Franziskaner und war als Katechet tätig.
-
Petrus Baptista Blázquez (spanisch: Pedro Bautista), * 24. Juni 1542 in
San Esteban del Valle - trat in den
Franziskanerorden ein, war zunächst als Lehrer für Philosophie in Spanien, dann als
Oberer des Klosters in Mérida tätig, wirkte ab
1581 als Missionar in Mexiko, ab 1584 auf den Philippinen, wo er ab 1591 Oberer des Klosters in
Manila war. 1593 kam er nach Japan und gründete
dort Klöster und Hospitäler.
Seiner wird am 6. Februar im Bistum Ávila und in der Franziskanischen Ordensfamilie mit gebotenem Gedenktag gedacht. - Peter Sukejiroo (Xukexico) - ein konvertierter Japaner, Tertiar der Franziskaner, der in der Gemeinschaft als Hausdiener wirkte. Er wurde von einem Jesuiten gesandt, den Gefangenen zu helfen, und dann im Gefängnis ebenfalls gefangengenommen.
- Philipp von Jesus de las Casas - Tertiar der Franziskaner.
- Thomas Cozaki (Kozaki) - ein 15-jähriger konvertierter Japaner, als Akolyth bei den Franziskanern tätig, zusammen mit seinem Vater Michael getötet.
- Thomas Xico (Dangi) - ein konvertierter Japaner, Tertiar der Franziskaner, als Übersetzer und Katechet tätig.
- Ventura - ein Japaner aus Miyako - dem heutigen Kyoto -, von Jesuiten getauft, dann nach dem Tod seines Vaters wieder zum alten Glauben zurückgekehrt, schließlich von Franziskanern wieder zum Christentum bekehrt.
Nach ihrer Gefangennahme wurde ihnen das linke Ohr abgeschnitten, dann wurden sie von Stadt zu Stadt geführt, wo ihre
Verbrechen
- Predigt des ungesetzlichen Christenglaubens bzw. deren Unterstützung - öffentlich bekannt gemacht wurden
und sie den Misshandlungen der Menge anheimgestellt waren.
Von den Brüdern, die hier in Japan sind, wurden sechs gefangen genommen und mehrere Tage im Kerker festgehalten. Dazu kommen drei japanische Jesuiten und noch andere Christen; insgesamt sind wir 24. … Nach einem Urteilsspruch sollen wir gekreuzigt werden, weil wir entgegen dem königlichen Gebot das Gesetz Gottes verkündet haben, die übrigen, weil sie Christen sind. Die für Christus zu sterben wünschen, haben jetzt Gelegenheit dazu.
Das über uns gefällte Urteil ist auf eine Tafel geschrieben und wird vor uns hergetragen. Darauf steht, wir seien verurteilt worden, weil wir das christliche Gesetz verkündet hätten im Gegensatz zu dem des Machthabers. … Man führte uns aus dem Gefängnis und lud uns auf Wagen. Allen wurde ein Teil eines Ohres abgeschnitten. So fuhren sie uns durch die Straßen von Kyoto, begleitet von sehr viel Volk und Soldaten. Danach steckten sie uns wieder ins Gefängnis. Am andern Tag banden sie uns die Hände auf den Rücken und brachten uns unter Begleitung von Reitern nach Osaka. Am folgenden Tag holten sie uns wieder aus dem Gefängnis, ließen uns auf Pferden aufsitzen und führten uns durch die Straßen der Stadt. Dann brachten sie uns in die Stadt Sakai, dort trieben sie es ebenso mit uns. In diesen Städten war immer ein öffentlicher Ausrufer dabei. Dass wir zum Tod verurteilt waren, wussten wir. Aber erst in Osaka erfuhren wir von dem Beschluss, dass wir dafür nach Nagasaki weitermussten.
Vor ihrer Hinrichtung weigerten sich alle, dem Christentum zu entsagen. Bei der japanischen Kreuzigung wurde den Todeskandidaten je eine Eisenklemmplatte um die Handgelenke, die Knöchel und die Kehle gelegt, ein Spreizstück zwischen die Beine gesetzt, dann die Person mit einer Lanze jeweils durch die linken und rechten Rippen in Richtung zur gegenüberliegenden Schulter durchbohrt.
Kanonisation: Die 26 Märtyrer von Nagasaki wurden am 14. September 1627 von Papst Urban VIII. selig- und am 8. Juni 1862 von Papst Pius IX. heiliggesprochen.
Ein englischsprachiger Artikel
des Jesuiten Diego Yuki informiert über
The Martyr's
Hill Nagasaki
in einer pdf-Datei.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.11.2023
Quellen:
•
• Kapuzinerbuder Martin Steger, Antoniusblatt 2/2009, Meran
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.