Polyeuktos von Konstantinopel
Gedenktag katholisch: 5. Februar
Gedenktag orthodox: 5. Februar
Name bedeutet: der sehr Ersehnte (griech.)
Polyeuktos, zuvor einfacher Mönch, wurde 956 von Kaiser Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos zum Patriarchen von Konstantinopel ernannt. Dennoch wagte er, die Legitimität der Ehe von Konstantins Eltern in Frage und stellte damit den guten Namen des Patriarchen Euthymius I. Syncellus wieder her, der sich dieser Verbindung energisch widersetzt hatte. 957 taufte Polyeuktos die russische Großfürstin Olga von Kiew bei deren Besuch in Konstantinopel und erhielt dann auch die Aufgabe, die Bekehrung in Russland weiter zu fördern. Die in einem Kloster gefundenen - angeblichen - Reliquien der Apostel Andreas, Lukas, Thomas und Johannes sowie jene von Lazarus von Betanien und dem Propheten Elisa ließ er in die Apostelkirche - die heutige Fatih Camii - übertragen. 963 krönte er Nikephoros II. Phokas zum Kaiser; dessen wenig später erfolgte Eheschließung mit Theophanou, der Witwe seines Vorgängers, lehnte Polyeuktos jedoch ab und exkommunizierte den Kaiser für ein Jahr: nach den im Oströmischen Reich insbesondere im 10. Jahrhundert vorherrschenden religiösen Ansichten war eine Wiederverheiratung nach dem Tod der ersten Frau eine Sünde, die nur widerwillig toleriert wurde. Auf Anordnung des Kaisers erhob Polyeuktos 958 den Bischof von Otranto zum Erzbischof und verfügte, dass die Gottesdienste in ganz Apulien und Kalabrien nicht mehr in lateinischer, sondern in griechischer Sprache gehalten werden; beides betrachtete die Kirche von Rom als Eingriff in ihre Rechte. Als Kaiser Nikephoros 969 durch eine von seiner Frau angezettelten Verschwörung ermordet und durch deren Geliebten, den General Johannes Tzimiskes, ersetzt wurde, weigerte Polyeuktos sich, diesen zum neuen Kaiser zu krönen, bis Theophanou aus dem kaiserlichen Blachernen-Palast verbannt und die Mörder bestraft waren. Kurz darauf starb Polyeuktos.
Ob seines großen Geist, seines Eifers für den Glauben und seiner Redekunst wurde Polyeuktos auch als zweiter
Chrysostomus
bezeichnet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.01.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.johnsanidopoulos.com/2018/02/saint-polyeuktos-new-patriarch-of.html - abgerufen am 13.01.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Polyeuctus_of_Constantinople - abgerufen am 13.01.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.