Ökumenisches Heiligenlexikon

Raimund von Capua

1 Gedenktag katholisch: 5. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden

Name bedeutet: Rat und Schutz (althochdt.)

Ordensmann, Generalmagister
* um 1330 in Capua bei Caserta in Italien
5. Oktober 1399 in Nürnberg in Bayern


Gabriele Formisano: Raimund mit Katharina von Siena, Altarbild in der Kirche San Domenico Maggiore in Neapel
Gabriele Formisano: Raimund mit Katharina von Siena, Altarbild in der Kirche San Domenico Maggiore in Neapel

Raimund war der Sohn einer Adelsfamilie; sein Vater, der Diplomat, Schriftsteller und oberste Richter der Stadt, Petrus della Vigna, wurde von Dante Alighieri in dessen Göttlicher Komödie erwähnt. Raimund studierte ab 1345 Kirchenrecht in Bologna - die Universität war damals im Kloster an San Domenico angesiedelt. Er trat dann in Orvieto ins Kloster der Dominikaner ein, wo er 1350 seine Gelübde ablegte. Nach der Beendigung seines Theologiestudiums und der Priesterweihe lehrte er an verschiedenen Konventen des Ordens, so im Konvent an Santa Sabina in Rom. 1363 wurde er Spiritual am Dominikanerinnen-Kloster in Montepulciano; dort verfasste er 1366 die Lebensgeschichte der Agnes von Montepulciano.

In Siena pflegte er Pestkranke im damaligen Krankenhaus S. Maria della Scala und wurde dort, als er selbst von der Seuche befallen war, von Katharina von Siena gepflegt. Nachdem die Kritik am Wirken von Katharina immer lauter geworden war, wurde sie im Jahr 1374 vor das Generalkapitel der Dominikaner zitiert, wo sie sich rechtfertigen musste. Dort wurde zwar ihre Rechtgläubigkeit anerkannt, zugleich wurde ihr Raimund als geistlicher Begleiter zur Seite gestellt. Er unterstützte Katharinas Bemühungen um die Reform und Einheit der Kirche und begleitete sie 1376 nach Avignon zu Papst Gregor XI., der wenig später nach Rom zurückkehrte, wofür nicht zuletzt Katharinas Besuch bei ihm ausschlaggebend gewesen war.

Im Auftrag von Papst Urban VI. wurde Raimund 1380 zum König nach Frankreich gesandt, um eine drohende Spaltung der Kirche abzuwenden. Nach Raimunds Rückkehr wurde er zum Generalmagister seines Ordens gewählt. Er stärkte die Reformklöster in Italien, in Böhmen und im Deutschen Reich, um die Einheit unter dem Papst zu stärken. Auch Papst Bonifatius IX. diente er als Gesandter und wurde mit Kreuzzugspredigten beauftragt. 1393 verfasste Raimund die Legenda maior, die Lebensgeschichte der Katharina von Siena, die wesentlich zur Verbreitung ihrer Verehrung beitrug.. Das Fest Maria Visitatio führte er in seinem Orden ein.

Raimund starb bei einer Visitationsreise im damaligen Kloster der Dominikaner in Nürnberg und wurde zunächst dort bestattet, später wurden seine Gebeine in die Kirche San Domenico Maggiore nach Neapel übertragen.

Kanonisation: 1899 wurde Raimunds Verehrung aus Anlass seines 500. Todestags durch Papst Leo XIII. anerkannt.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche San Domenico in Bologna ist täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18 Uhr - sonntags nur am Nachmittag bis 17 Uhr - geöffnet. (2023)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Raimund von Capua

Wikipedia: Artikel über Raimund von Capua

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Werburg von Mercien
Bonaventura von Barcelona
Molagga
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.04.2023

Quellen:

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/5-Oktober-Der-selige-Raimund-von-Capua-OP;art4876,201886 - abgerufen am 19.04.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


19.04.2023