Wikterp von Augsburg
auch: Wigbert, Wiggo
Gedenktag katholisch: 18. April
Name bedeutet: der im Kampf Wirbelnde (althochdt. - latein.)
Wikterp war der erste geschichtlich gesicherte Bischof von
Augsburg, erwähnt erstmals um 738 unter dem
Namen Uiggo / Wiggo
in einem Schreiben von Papst Gregor III. an die
Bischöfe in Alemannien und Bayern. Wikterp machte sich verdient um die Glaubensverkündigung im Allgäu: er unterstützte
Magnus und seinen Nachfolger im Bischofsamt,
Tozzo, indem er für deren Arbeit Missionare aus dem
Kloster St. Gallen erbat. 740 gründete er in
Augsburg ein Kloster an der damaligen Kirche
St. Afra, das die
Wallfahrer zum dortigen Grab von Afra
betreuen sollte. Um 740 war Wikterp beteiligt an der Gründung und Weihe des
Klosters Benediktbeuern, 746 weihte er die von
Magnus in Waltenhofen - dem heutigen Ortsteil von Schwangau bei Füssen - erbaute
Kirche und stattete sie mit Besitz aus. Kurz
darauf weihte er auf Bitten der Missionare das
Marienmünster des Klosters in Kempten; Wikterp
gilt deshalb als Mitbegründer dieser Stadt, denn das römische Cambodunum war völlig zerfallen. Um 753 schenkte König Pippin
der Jüngere auf Bitten von Wikterp und seines Bruders Karlmann der von Magnus in
Füssen gegründeten Klosterzelle - an der heutigen
Kirche Sankt Mang - Güter.
Die Kirche des Klosters in Kempten wurde zusammen mit dem ganzen Klosterkomplex im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1651 neu errichtet; 1803 wurde das Kloster in der Säkularisation aufgelöst, die nun Lorenz geweihte Kirche ist seitdem Pfarrkirche.
Möglicherweise amtierte Wikterp auch als Bischof von Neuburg an der Donau. Er starb in Epfach, wo er sich die meiste Zeit aufgehalten hatte, und wurde zunächst dort bestattet. Epfach lag verkehrsgünstig an der Kreuzung der alten Römerstraße Via Claudia - von Augsburg über Füssen nach Trient - und der Via Salina - von Salzburg über Kempten zum Bodensee - und bewahrte noch Spuren der römischen Vorgängersiedlung Abodiacum, an deren Stelle Wikterps Kirche stand - heute die Kapelle St. Lorenz. Wikterps Gebeine wurden 1489 in die Kirche St. Ulrich und Afra in Augsburg überführt.
In Epfach ist eine Straße im Neubaugebiet nach Wikterp benannt.
Attribute: Nachts eine Kirche bauend
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.11.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• Sabine Klotz: Basilika St. Ulrich und Afra Augsburg. Wißner Verlag, Augsburg 2015
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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