Ökumenisches Heiligenlexikon

Marias Grab


Übersicht:
in Jerusalem
in Ephesus

- Marien-Kirche
- Sterbehaus

Plan des Mariengrabes in Jerusalem
Plan des Mariengrabes in Jerusalem

Nach der Tradition starb Maria wohl zwischen 50 und 54 auf dem Zionsberg bei Jerusalem und wurde in einer Felsenhöhle des Kidrontales beigesetzt. Der kürzeste Weg von der Altstadt zum Ölberg führt durch das Löwentor. Jenseits der Brücke über den Kidron liegt links das Mariengrab. Der schmucke Grabbaldachin oberhalb der zum Grab hinabführenden Treppen erinnert an den berühmten islamischen Juristen Mudjir ed-Din el-Hanabi. Die Treppen enden auf einem ummauerten Vorplatz. Durch ein schönes frühgotisches Portal aus der Kreuzfahrerzeit und über 47 fast sieben Meter breite Marmorstufen steigt man in die Grabanlage hinunter, in der sich auch die Gräber von Joseph, Anna und Joachim sowie der Platz des Gebets von Jesus vor seiner Gefangejnahme befindet.

Karte des Marien-Grabes in Jerusalem
Karte des Marien-Grabes in Jerusalem

Schon im 4. Jahrhundert erhob sich über dem Grab der Maria eine Kirche, die 614 von den Persern zerstört, aber sofort wieder aufgebaut wurde. Die Kreuzfahrer fanden nur noch eine Grabkrypta vor, die sie 1112 restaurierten und erweiterten. Darüber errichteten sie eine Kirche, an die sich ein Kloster der Benediktiner von Cluny anschloss. 1187 ließ Sultan Saladin Kirche und Kloster niederreißen, verschonte aber die Krypta, weil auch die Moslems Maria, die Mutter des Propheten Isa (Jesus), verehren.

Zur Zeit des 431 in Ephesos abgehaltenen Konzils war das Grab in dieser Stadt noch nicht bekannt. Die Nennung eines Mariengrabes in Ephesos wurde von dem Kirchenhistoriker Sébastien le Nain de Tillemont (1637 - 1698) in einen 431 verfassten Brief eingefügt.

Das angebliche Sterbehaus, das Marien-Haus, liegt etwa sechs Kilometer südlich des antiken Ephesus - beim heutigen Selçuk. Dass Maria in Ephesus gestorben sei, hat Papst Benedikt XIV. (1740 - 1758) erklärt. Ausgangspunkt für die Verehrung des Meryem ana Evi, des Marien-Hauses, waren dann die Visionen der deutschen Nonne Anna Katharina Emmerick. Seit 1892 wird das Haus vom Vatikan als Wallfahrtsort anerkannt.

Das Marienhaus bei Ephesus


Text: Prof. Helmut Bouzek aus Wien XIII, E-Mail vom 17. Februar

Catholic Encyclopedia: Grab

zurück zur Biografie Maria





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Marias Grab

Wikipedia: Artikel über Marias Grab

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung



Autor: Prof. Helmut Bouzek - zuletzt aktualisiert am 14.09.2015
korrekt zitieren:
Prof. Helmut Bouzek: Artikel Marias Grab, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/Literatur/Marias_Grab.html, abgerufen am 29. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.