Ökumenisches Heiligenlexikon

Sedulius

auch: Coelius / Cælius Sedulius

1 Gedenktag katholisch: 12. Februar

Name bedeutet: ?

Priester (?), Dichter
* in Aquitanien in Frankreich oder in Italien
450 im 5. Jahrhundert in Athen in Griechenland


Sedulius war wohl Lehrer der Rhetorik für weltliche Literatur, der in fortgeschrittenem Alter zum Christentumr konvertierte. Isidor von Sevilla bezeichnete ihn als Priester. Ein Dekret der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Rom von 494 sprach besonderes Lob für das Osterwerk des ehrwürdigen Mannes Sedulius aus. Auch Aurelius Cassiodorus lobte Sedulius' Werke

Die Strophen 1 – 7 seines Gedichte A solis ortus cardine, Vom Tor des Sonnenaufgangs, zu Weihnachten und die Strophen 8, 9, 11 und 13 seines Gedichtes Hostis Herodes impie, gottloser Feind Herodes, zum Fest Epiphanias übersetzte Martin Luther für den Gemeindegesang ins Deutsche, das wurden die Lieder Christum wir sollen loben schon und Was fürchtst du, Feind Herodes, sehr.

Ein anderer Sedulius - auch: Seadhal, Siadal, Siatal, Siadhal, Seedhal -, der wohl in Irland geboren wurde und nach manchen ein Schüler von Ailbe war, wurde Priester und möglicherweise Abt und auch als Dichter bekannt. Er verließ Irland, um in Athen eine Poesieschule zu gründen. Am 13. Juni wird der Auffindung seiner Gebeine im - uns unbekannten - Kloster Kivinnon gedacht.


aus Sedulius' Carmen Paschale - Osterlied:
Öffne mir den Weg, der zur hellen Stadt führt; lass die Lampe Deines Wortes leuchten, um meine Schritte durch das enge Tor zu leiten, wo der gute Hirte seine Schafe weidet. Freue Dich: Dort trat zuerst das weiße Lamm der Jungfrau ein und seine ganze schöne Herde folgte ihm, wohin er führte! Wie glatt ist der Weg mit Dir: denn die Natur besitzt Dein ganzes Reich! Du sprichst, ihre Fesseln fallen und all ihre gewohnten Erscheinungen nehmen neue Formen an: Die gefrorenen Felder werden grün erblühen und der Winter sich mit Getreide vergolden: Wenn Du nur willst, werden sich die schwellenden Trauben mitten im knospenden Frühling füllen und plötzliche Arbeit den platzenden Weinstock betreten. Alle Jahreszeiten antworten auf den göttlichen Ruf!

aus Sedulius' Weihnachtslied A solis ortus cardine - An die Sonnenwende:
An beiden Enden der Erde,
wo die Sonnen auf- und untergehen,
wird Christus gesungen, der Prinz, dessen Geburt
uns in die Schuld der Jungfrau Maria bringt.

Gesegnet sei der Schöpfer der Welt,
der einen Körper wie ein Sklave annahm:
Um uns durch Fleisch vor dem Verlust zu bewahren, erlitt
das Fleisch, das er geschaffen hatte, sein Fleisch gab er.

Verschlossen war der Mutterleib zuvor,
noch immer verschlossen, als Gnade durch die Tür kam.
Süße Jungfrau! Sie hatte nicht vorausgesehen,
dass sich der Himmel in ihr zur Erde neigen würde.

Hinunter zu ihrer makellosen Arche kam Gott,
der Tempel für seinen Namen.
Hatte je eine Jungfrau einen Sohn?
Diesen hatte Gott für ihr Kind gewonnen.

Sie gab Ihm endlich den Ausgang,
dessen Ankunft Gabriel angekündigt hatte,
dessen Anwesenheit Johannes
mit seiner Mutter teilte und dessen jubelnde Stärke er anbetete.

Frei wählte er, alles besitzend,
das mit Heu bestreute Bett, den Viehstall;
und Er, der den Vögeln ihr Brot gibt,
wurde selbst mit karger Milch gefüttert.

Ruhm, Heilige und Engel sangen:
Der Himmel erklang von ihrem Lob,
während die Hirten mit staunenden Augen
den Hirten beobachteten, der die Welt erschaffen hatte.

Das älteste erhaltene Manuskript mit Werken von Sedulius wurde von Mönchen aus dem Kloster von Kolumban „dem Jüngeren” in Bobbio aufgezeichnet. Ob seiner herausragenden poetischen Werke wurde Sedulius auch als der christliche Vergil bezeichnet.

Ein Sedulius (Siatal) war auch Bischof von Dublin, nachdem er zuvor wohl Abt war. Er starb 785.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.11.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://catholicsaints.info/saint-sedulius - abgerufen am 07.08.2024
• https://celticsaints.org/2018/0212a.html - abgerufen am 07.08.2024
• https://de.wikipedia.org/wiki/Sedulius - abgerufen am 08.11.2024
• https://hymnary.org/text/christum_wir_sollen_loben_schon - abgerufen am 08.11.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.