Antonius von Padua
italienischer Name: Antonio di Padova
portugiesischer Name: António de Lisboa
Taufname: Fernando Martim de Bulhões e Taveira Azevedo
Gedenktag katholisch: 13. Juni
gebotener Gedenktag
Hochfest bei den Rogationisten
Fest in Portugal, im Orden der Franziskaner-Observanten und im Kapuzinerorden
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Übertragung der Gebeine: 15. Februar, 25. Februar
Tag der Heiligsprechung: 15. Juni, 16. Juni
Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)
Ferdinand Martim de Bulhões e Taveira wurde als Sohn einer begüterten Adelsfamilie geboren. Er wurde zuerst an der Schule der seinem Elternhaus benachbarten Kathedrale, dann ab 1210 an der Schule der Augustiner im Kloster São Vicente de Fora in Lissabon und ab 1212 im Augustinerkloster Santa Cruz in Coimbra ausgebildet. Nach gründlichen wissenschaftlichen Studien wurde er 1212 in Coimbra zum Priester geweiht. Erschüttert durch das Erlebnis der Bestattung der Gebeine der fünf marokkanischen Märtyrer in seiner Kirche reifte sein Entschluss, sich den Franziskanern anzuschließen; 1220 trat er in Coimbra ins Kloster ein, das Santo António dos Olivares geweiht war und nahm den Ordensnamen Antonius an.
1220 ging Antonius selbst nach Marokko, wurde aber durch Krankheit zur Heimkehr gezwungen, wobei ein Sturm ihn nach Sizilien verschlug. Er ging nach Assisi und nahm 1221 am Generalkapitel seines Ordens teil; dabei erlebte er die Versammlung mit 3000 Ordensbrüdern und Franziskus persönlich. Die Brüder erkannten seine Begabung als Redner; Antonius lebte dann längere Zeit in der Einsiedelei - heute ein von Klarissen betreutes Sanktuarium auf dem Montepaulo bei Dovadola nahe Forlì. Gratian, der Ordensprovinzial der Romagna, beauftragte ihn 1222 bis 1224 mit dem Kampf gegen die Katharer und die Waldenser in Oberitalien, v. a. in Rimini - wo die damalige Franziskanerkirche heute die Kathedrale ist - und in Mailand, sowie in Südfrankreich, wo Antonius als eindrücklicher Bußprediger wirkte.
Antonius stand in dieser Zeit den Franziskanern in
Le Puy und
Limoges als Guardian vor. Seine franziskanische
Armut verlieh seinen Reden Glaubwürdigkeit, seine enorme Bibelvertrautheit verschaffte ihm Bewunderung, er wirkte so
überzeugend, dass man ihn den Hammer der Ketzer
nannte.
Die Legende berichtet von Antonius' ans Wunderbare grenzende Begabung, sich fremden Völkern bei einem Konzil in Rom nur durch den Schwung seiner Rede verständlich zu machen. Zu den bekanntesten seiner Legenden gehört die Predigt am Hafen von Rimini: die Einwohner wollten ihn nicht hören, aber die Fische versammelten sich und streckten ihre Köpfe aus dem Wasser; dieses Wunder habe fast die ganze Bevölkerung der Stadt bekehrt.
Als jemand - in mancher Überlieferung ein Katharer - die Gegenwart
Christi im Sakrament der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
bezweifelte, ließ Antonius einen Maulesel bringen, der drei Tage nichts zu Fressen bekommen hatte; das Tier fiel, ohne
das gereichte Futter zu berühren, vor Antonius nieder, weil der ihm mit der Hostie entgegentrat. Papst Gregor IX. nannte
Antonius, als er ihm zugehört hatte, Schatztruhe der Heiligen Schrift
.
Franziskus ernannte ihn 1224 zum Lektor der Theologie für die Minderen Brüder des Ordens an der Universität in Bologna und theologischen Leiter des Ordens. Antonius führte nun die Theologie von Augustinus in den Franziskanerorden ein. 1226 weilte er in Bassano del Grappa im damals an der Kirche San Donato beheimateten Franziskanerkloster. 1227 bis 1230 war Antonius wieder als Bußprediger in Oberitalien tätig, zugleich wurde er Ordensprovinzial der Romagna mit Sitz in Padua; in dieser Stadt verbrachte er dann die letzten Jahre seines Lebens. Seine Fastenpredigten in Padua 1231 hatten sensationellen Erfolg, keine Kirche war groß genug, er musste ins Freie ausweichen, die Überlieferung berichtet von bis zu 30.000 Zuhörern.
Die ganze Region um Padua schien wie umgewandelt: Schulden wurden erlassen, zerstrittene Familien versöhnten sich, Diebe gaben das gestohlene Gut zurück, Dirnen kehrten ins ehrbare Leben zurück, unrechtmäßige und überhöhte Zinsen wurden den Schuldnern zurückerstattet.
Ein junger Mann aus Padua, der seiner eigenen Mutter einen Fußtritt verpasst hatte, war der Überlieferung nach von Antonius' Predigt so ergriffen, dass er sich zur Buße sein Bein mit einem Beil abhackte; Antonius aber fügte es wundersamer Weise wieder an.
1230 legte Antonius, entkräftet von den anstrengenden Reisen, seine Ämter nieder, und lebte auf einem Landgut - an der
Stelle des heutigen Sanktuariums delle Visione -,
auf das ihn der Grafen von Camposampiero bei Padua eingeladen hatte. Dort predigte er von einem nahen Nussbaum - an
der Stelle des heutigen, 1604 geweihten Sanktuariums
del Noce
, der Nüsse
- herab. In seiner letzten Lebensphase wurde er von
den Klarissen im damaligen Kloster
Santa Maria dell'Arcella - heute Santuarium
für Antonius in Arcella, dem damaligen Ort bei und heute Stadtteil von Padua - gepflegt, wo er starb.
Antonius' Patronat für verlorene Sachen geht zurück auf die Überlieferung, dass ein junger Mönch - des Ordenslebens
überdrüssig geworden - das Kloster heimlich verlassen und den Psalter des Antonius mitgenommen hatte. Antonius versenkte
sich ins Gebet für den jungen Mönch, aber auch für die Wiedererlangung seines Buches; daraufhin wurde der Abtrünnige von
Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte. Das Attribut
Jesuskind
geht auf eine Legende zurück, nach der ein Graf - nach
späterer Überlieferung sein Förderer Graf Tiso von Camposampiero - als Gastgeber des Heiligen diesen nachts aufsuchte, um
sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Aus der Kammer des Heiligen - an der Stelle des heutigen
Sanktuariums delle Visione
, der
Erscheinung
in Camposampiero - drang ein so heller Lichtschein, dass der Graf einen Brand vermutete und erschrocken
die Tür aufriss. Er fand Antonius lächelnd vor, in seinen Armen das strahlende Jesuskind haltend. Der Augenzeuge durfte
erst nach dem Tod des Heiligen von diesem Geschehnis berichten.
Antonius ' Leichnam wurde nach seinem Tod im Kloster
Santa Maria dell'Arcella in die Stadt gebracht
und in der Kirche Santa Maria Mater Domini - heute die Kapelle Madonna Mora
der
Basilika
Sant'Antonio di Padova in Padua - bestattet.
1263 wurden seine Gebeine in Anwesenheit von
Johannes Bonaventura erhoben und in die zu seinen Ehren an dieser
Stelle neu gebaute und ihm geweihte Basilika in Padua übertragen. Nach Deutschland kamen Reliquien 1330 nach München in
die damalige, nach 1802 abgerissene Kirche der
Franziskaner, heute werden sie dort im
Liebfrauendom bewahrt; andere Reliquien
kamen 1350 in die Kirche des Klosters St. Peter
nach Erfurt.
1732 sei Antonius den Türken, die 1708 die Stadt Oran in Algerien von den Spaniern erobert hatten, erschienen in der Uniform eines Admirals, woraufhin diese die Flucht vor den anrückenden Spaniern ergriffen. Oran blieb nun 60 Jahre in spanischem Besitz, Antonius ist Patron auch in Kriegsnöten.
Antonius ist wohl der im katholischen Kirchenvolk bekannteste und beliebteste Heilige, er übertraf ab dem 16.
Jahrhundert seinen Ordensvater Franziskus und seinen
Namenspatron Antonius in der Verehrung des Volkes. An seinem Grab ereigneten sich
so viele Wunder, dass Bonaventura meinte: Suchst du
Wundertaten, gehe zu Antonius!
Die Basilika Sant'Antonio di Padova in Padua ist eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten. Es gibt aber auch sonst kaum eine römisch-katholische Kirche auf der Welt, die nicht einen Altar, ein Gemälde, ein Fresko oder eine Statue besitzt, die ihm geweiht ist.
Allein in Österreich sind Antonius mindestens 115 Kirchen und Kapellen geweiht. Verbreitet ist im deutschsprachigen Raum
das Gebet im Hinblick auf Antonius' Patronat als Helfer zum Wiederfinden verlorener Sachen: Heiliger Antonius, du
kreuzbraver Mann, führ mich dahin, wo (…, z. B. mein Schlüssel) sein kann!
. Ab dem 16. Jahrhundert erlebten auch
Antoniusbruderschaften
ihre Blüte.
Antonius wurde an einem Dienstag bestattet, dabei seien die ersten Wunder geschehen. Deshalb sind seit dem 17.
Jahrhundert die Antonius-Dienstage
beliebt, es werden Andachten abgehalten. Bitten, die an neun Dienstagen
hintereinander vorgetragen werden, sollen größere Aussicht auf Erfolg haben; der Brauch geht auf die Legende zurück,
nach der eine kinderlos gebliebene Adelige sich in
Bologna an Antonius wandte, indem sie vor
seinem Bild betete. In der folgenden Nacht erschien er ihr im Traum und sagte: Besuche an neun Dienstagen mein Bild
in der Franziskanerkirche, dann findest du Erhörung.
Nach den neun
Dienstagen war die Frau schwanger, gebar aber schließlich ein völlig missgestaltetes Kind. Enttäuscht legte sie es auf
den Antonius-Altar. Und während sie den Heiligen anflehte, verwandelte es sich in ein liebliches Baby.
Verlustist hier nicht auf Gegenstände bezogen, sondern auf die Geschäftsbilanz. Eine - angeblich historisch verbürgte - Geschichte aus dem 17. Jahrhundert:
Als 1680 ein mit Gewürzen beladenes Schiff im Hafen von Venedig vergeblich erwartet wurde, kaufte ein aus Meran stammender Handelsgehilfe namens Johann Kaufmann mit seinen bescheidenen Ersparnissen dieses verschollen geglaubte Schiff, bat Antonius um Hilfe, und - siehe da, das Schiff tauchte wieder auf. Damit war der Gehilfe auf einen Schlag steinreich. Er baute sich das Schloss in Söllheim bei Salzburg, zum Dank bekam der Fürsprecher eine schöne Kapelle. Außerdem ließ Kaufmann 1698 in Augsburg eine Antonius-Biographie bzw. -Legendensammlung drucken mit 53 Kupferstichen von Andreas Matthäus Wolfgang - nach Zeichnungen von Johann Friedrich Pereth. Die lateinischen und deutschen Begleittexte zu den Bildern stammen von dem Kapuziner Franz Josef von Roth aus Bußmannshausen bei Ulm (1630 - 1697), einem berühmten Barockprediger. Als Widmung ist dem Werk vorangestellt:
Einem Wunder der Welt / Außbund der Tugend /
Schutzherrn der Stadt Padua; Lehrern deß Welschlands /
Trost deß Heils / Schrecken der Teufel;
Einem Herrn und Erfindern der verlohrnen Dingen;
Seinem vilmögenden Liebreichen / Allergnädigsten Patron,
und Fürsprecher bey GOTT Sich und die Seinigen befileht /
aufopffert / und widmet zu ewigen Zeiten
Johannes Kauffmann.
Bereits ein Jahr später wurde eine zweite Auflage gedruckt.
An der Stelle seines Elternhauses direkt neben der Kathedrale in Lissabon wurde zunächst eine kleine Eremitage, dann durch König Johannes II. Ende des 15. Jahrhunderts eine große Kirche errichtet, die wenig später unter König Manuel I. erweitert wurde und 1755 dem Erdbeben zum Opfer fiel; von 1767 bis 1787 wurde an der Stelle eine neue Kirche gebaut.
Zunächst wurde Antonius als Franziskaner mit einem Buch dargestellt, das Buch soll auf seine Bibelkenntnis und sein Predigtamt hinweisen. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts kam eine Flamme dazu, Zeichen seiner flammenden Gottesliebe, ab Mitte des 15. Jahrhunderts ein flammendes Herz; dieses ersetzte die Lilie, das Symbol der Reinheit.
Seit dem 16. Jahrhundert wird Antonius mit dem Jesuskind dargestellt; der spanische Maler Murillo bevorzugte dieses Motiv, das ab dem 17. Jahrhundert auch außerhalb Italiens Verbreitung fand und seitdem das charakteristische Attribut darstellt. Manchmal steht der Jesusknabe auf einer Bibel, die von Antonius gehalten wird, als Symbol für das geschriebene und fleischgewordene Wort Gottes.
Am Festtag von Antonius steht besonders seine Heimatstadt Lissabon Kopf. Am Vorabend des 13. Juni gibt es die feierliche Trauung von 16 Paaren in der Kathedrale, in der Antonius 1195 getauft wurde. Die Stadtverwaltung richtet die Hochzeit aus, spendiert alles vom Lippenstift über den Brautstrauß bis zur Familienfeier; um in den Genuss der subventionierten Hochzeit zu kommen, müssen sich die Paare einer strengen Prüfung unterziehen. Wenig später ist dann in allen Stadtvierteln Feierstimmung angesagt.
Auf der Avenida da Liberdade, dem
Prachtboulevard von Lissabon, ertönt beim Fest ab 20 Uhr Trommelwirbel und es beginnt ein Feuerwerk der Fantasie: in einem
endlosen Strom ziehen Fußgruppen, Sänger, Tänzer, Fahnenschwenker, Trommler und Bläser an Tribünen vorbei mit einer Parade
- als Marchas Populares
bekannt -, die ein Wettstreit der Stadtteile ist, die ihre je eigene Formation stellen mit
selbst entworfenen Kostümen, eigenen Tänzen, eigenen Liedern - ähnlich dem Karneval in
Rio de Janeiro. Der erste Marcha Populares
in Lissabon fand 1932 statt, als Juden, zugewanderte Marokkaner und Schwarzafrikaner noch eigene Stadtteile bewohnten
und am Tag des Heiligen Antonius ihre kulturelle Vielfalt demonstrierten; es gibt ihn inzwischen auch in vielen anderen
Städten in Portugal.
Der korrekte Name von Antonius wäre eigentlich von Lissabon
, weil
Franziskaner sich nach ihrem Geburtsort benennen, allgemein durchgesetzt hat sich
aber die Bezeichnung nach seinem Sterbeort.
Am 12 und 13. Juni 2010, so wird berichtet, vergoss die Antonius-Statue in Kloster der Franziskaner in Polla Tränen.
Kanonisation: Bereits elf Monate nach seinem Tod sprach Papst Gregor IX. Antonius - aufgrund des stürmischen Verlangens des Volkes, das ihn gleich nach seinem Tod als großen Wundertäter verehrte -, nach dem bis dahin und bis heute kürzesten Kanonisierungsprozess der Kirchengeschichte am 30. Mai 1232 in Spoleto heilig, nachdem zuvor schon 47 Wunder dokumentiert wurden. 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Kirchenlehrer ernannt, obwohl er nur einige Predigtmanuskripte hinterließ.
Attribute:
mit dem Jesuskind, mit Fischen, mit Esel, Flamme in seiner Hand, Hostie, MonstranzEine Monstranz ist ein in der katholischen Kirche benütztes, meist kostbar mit Gold und Edelsteinen gestaltetes Schaustück, in dem eine geweihte Hostie gezeigt wird. Monstranzen gibt es seit dem 13. Jahrhundert, die Hostie in ihr wird verehrt und oft bei Prozessionen vorangetragen.
Patron
von Portugal, von Padua,
Lissabon,
Paderborn,
Hildesheim und
Menden im Sauerland; der Armen und Sozialarbeiter,
der Liebenden und der Ehe, der Frauen und Kinder, der Bäcker, Bergleute, Schweinehirten und Reisenden, der Pferde und
Esel; gegen Unfruchtbarkeit, teuflische Mächte, Fieber, Pest und Viehkrankheiten; bei Schiffbruch und in Kriegsnöten;
für Wiederauffinden verlorener Gegenstände, gute Entbindung und eine gute Ernte
Bauernregel:
Wenn an Anton gut Wetter lacht / St. Peter viel Wasser macht.
Regnet’s am Antoniustag / wird’s Wetter später wie es mag.
Hat Antonius starken Regen / geht’s mit der Gerste wohl daneben.
Antoni, / vergiss den Lein nie!
Worte des Heiligen
Ratschläge für die Prediger:
Christus sagt von sich:
Ich bin die Wahrheit
(Johannesevangelium 14, 6). Wer also die Wahrheit verkündet,
der bekennt Christus; wer sie aber in seiner Predigt verschweigt, der verleugnet Christus. Wahrheit weckt Hass. Um dem
Hass gewisser Menschen zu entgehen, hüllen manche ihren Mund in den Mantel des Schweigens. Wenn sie die Wahrheit, wie sie
sich wirklich verhält, wie es die Aufrichtigkeit verlangt und die Heilige Schrift ausdrücklich fordert, verkündigen würden,
bekämen sie, daran besteht kein Zweifel, den Hass der Weltmenschen wohl zu spüren und wären vielleicht aus ihrer
Gemeinschaft schon ausgeschlossen. Weil sie aber nach Menschenart leben (vgl. 1. Korintherbrief 3, 3), fürchten sie, bei
den Menschen anzustoßen. Ihr blinden Prediger, weil ihr Angst habt, bei Blinden anzustoßen, darum verfallt ihr selbst der
Blindheit des Herzens.Wer vom Heiligen Geist erfüllt ist, redet in vielen Sprachen. Die vielen Sprachen sind ein vielfältiges Zeugnis von
Jesus Christus. Solche Sprachen sind: Demut, Armut, Geduld und Gehorsam. In ihnen reden wir, wenn wir sie anderen an uns
sichtbar machen. Die Rede hat Leben, wenn die Taten sprechen. Ich bitte: Schluss mit den Worten, die Taten sollen sprechen!
Wir sind voll von Worten und leer an Werken und darum von Gott verworfen. Denn er verfluchte den Feigenbaum, an dem er
keine Frucht, sondern nur Blätter fand. Gregor sagt:
Es ist ein
Gesetz für den Prediger, dass er tut, was er predigt.
Vergeblich rühmt sich der Gesetzeskenntnis, wer durch seine
Taten zunichte macht, was er lehrt.
Die Apostel redeten, wie es der Geist ihnen eingab
(Apostelgeschichte 2, 4). Wohl dem, der redet, wie es der
Geist ihm eingibt, und nicht, wie es sein eigenes Herz ihm sagt.
Es gibt Prediger, die aus ihrem eigenen Geist reden, die Worte anderer stehlen, sie für die ihrigen ausgeben und sich
selbst zuschreiben. Von ihnen und ähnlichen sagt der Herr bei Jeremia: Nun gehe ich gegen die Propheten vor - Spruch
des Herrn -, die einander meine Worte stehlen. Nun gehe ich gegen die Propheten vor - Spruch des Herrn -, die ihre Zunge
gebrauchen, um Sprüche zu machen.
(23, 30 f).
Lasst uns also reden, wie es uns der Heilige Geist eingibt. Wir wollen ihn demütig und ergeben bitten, uns seine Gnade
einzugießen, damit wir den Pfingsttag mit allen fünf Sinnen und in der Erfüllung der zehn Gebote feiern, dass wir durch
die Feuerzungen des Bekenntnisses entzündet werden und dass wir, entzündet und erleuchtet, im Glanz der Heiligen den
dreieinigen Gott schauen dürfen.
Quelle: S. Clasen: Lehrer des Evangeliums - Ausgewählte Texte aus den Predigten des hl. Antonius
von Padua. = Franziskanische Quellenschriften, Bd. 4. Werl 1954, Nr. 501, S. 218
A. M. Locatelli (Hrsg.): Sancti Antonii Patavini Sermones Dominicales et in Solemnitatibus, Bd. 1. Padua 1896, S. 226,
zitiert nach Monastisches Lektionar zum 13. Juni
Zitate von Antonius von Padua:
Die Glut der Beschauung strahlt aus in gute Werke. Darum wenden sich die Heiligen der Beschauung zu
und kehren dann zum tätigen Leben zurück; es hält sie dort nicht lange, weil sie auch in anderen Frucht bringen wollen.
Der Vorgesetzte und der Prediger steige herab und neige sich zu seinem Mitmenschen. Nur so kann er den Nächsten
aufrichten, der am Boden liegt.
Erst im Sonnenlicht vermögen wir den Staub zu sehen. So können wir auch erst im Licht eines Heiligenlebens
unsere Fehler sehen. Staub ist das feine Körnchen Erde, das im Sonnenlicht sichtbar wird. Wenn wir blind sind und unsere
eigenen Fehler nicht sehen, gibt es dafür keinen anderen Grund als den, dass wir das leuchtende Leben der Heiligen nicht
betrachten.
Quelle: S. Clasen: Lehrer des Evangeliums - Ausgewählte Texte aus den Predigten des hl. Antonius
von Padua. = Franziskanische Quellenschriften, Bd. 4. Werl 1954, Nr. 547, S. 231
S. Clasen: Lehrer des Evangeliums - Ausgewählte Texte aus den Predigten des hl. Antonius
von Padua. = Franziskanische Quellenschriften, Bd. 4. Werl 1954, Nr. 513, S. 221
S. Clasen: Lehrer des Evangeliums - Ausgewählte Texte aus den Predigten des hl. Antonius
von Padua. = Franziskanische Quellenschriften, Bd. 4. Werl 1954, Nr. 295, S. 168
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Das schöne, leicht frivole
Gedicht Der heilige Antonius - letzte
Versuchung
von Wilhelm Busch gibt es einschließlich der Zeichnungen bei gutenberg.de, ebenso
Der heilige Antonius - Die Wallfahrt
.
Schriften von Antonius gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Die
Kathedrale in Lissabon ist täglich von 9 Uhr
bis 19 Uhr, sonntags und montags nur bis 17 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei; der Eintritt zur
Sakristei und zum Kreuzgang - jeweils erst ab 10 Uhr geöffnet - beträgt jeweils 2,50 €. (2015)
Das Sanktuariums delle Visione
in
Camposampiero ist täglich von 6 Uhr bis 12.15 Uhr und von 15.15 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2021)
Das heutige Sanktuarium dell'Arcella in Padua
ist werktags von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 19 Uhr - im Winter nur bis 18 Uhr -, sonntags von 8 Uhr bis 12.30 Uhr
und von 15.30 Uhr bis 20.30 Uhr geöffnet. (2021)
Die Basilika
Sant'Antonio in Padua ist täglich von 6.15 Uhr
bis 19 Uhr - sonntags bis 19.30 Uhr geöffnet, die Kapelle der Reliquien aber nur
werktags von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr, sonntags durchgehend von 8 Uhr bis 19 Uhr. (2021)
Der Dom in Paderborn ist täglich von 6.30 Uhr
bis 18.30 Uhr geöffnet. (2024)
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- zuletzt aktualisiert am 26.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/juni.html nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• http://www.gemeinden-in-berlin.de/public_html/gemeinden/vgh/2002/rubriken/hdm/heiliger0602_vgh.html - abgerufen am 26.04.2022
• http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/24/885305.html?s=2 nicht mehr erreichbar
• C. S., Brief vom 22. Juni 2008
• Reinhard Rinnerthaler: Antonius von Padua. Verlag St. Peter, Salzburg, 5. Aufl. 2003
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Otfried Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung: die päpstlichen Kanonisationen vom Mittelalter bis zur Reformation.
Böhlau, Köln - Weimar - Wien 2005, S. 73
• https://it.wikipedia.org/wiki/Bassano_del_Grappa#Architetture_religiose - abgerufen am 26.04.2022
• Infotafel im Franziskanerkloster in Polla
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