Eberhard I. von Salzburg
auch: von Biburg
Gedenktag katholisch: 22. Juni
Name bedeutet: stark wie ein Eber (althochdt.)
Eberhard war der Sohn des Grafen Heinrich I. von Sittling und Biburg und von dessen Frau Bertha von Ratzenhofen. Er besuchte in Bamberg die Domschule, studierte in Paris und wurde anschließend Domkapitular in Bamberg. 1125 trat er ins damalige Kloster Prüfening der Benediktiner in Regensburg ein. Nachdem auf seine Anregung hin seine Eltern und seine Brüder ihre Burg in Biburg in ein Benediktinerkloster umgewandelt hatten, wurde Eberhard 1131 dort Prior und 1138 Abt. Er führte das Kloster im Sinn der Reformen von HirsauDie Reformen von Hirsau gingen im 11./12. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Hirsau im Schwarzwald. Sie nahmen die Reformen von Cluny auf, ohne aber deren Orientierung auf das zentrale Mutterkloster zu übernehmen. Das Ziel der von Abt Wilhelm verfassten „Consuetudines Hirsaugienses” war die strenge Lebensweise der Mönche wie in Cluny im Hinlick auf Tagesablauf und Liturgie sowie die Organisation der Klostergemeinschaft. Die Rechte der Bischöfe und Vögte wurden - entgegen den ursprünglichen Zielen - nicht eingeschränkt. und ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. und bemühte sich um die von König Konrad III. gewünschte Heiligsprechung von Kaiser Heinrich II..
1147 wurde Eberhard einstimmig zum Erzbischof von Salzburg gewählt. Er war wohltätig und bemühte sich um ein sittlicheres Leben des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.. In den Auseinandersetzungen zwischen Staufern und Welfen blieb er neutral, im Investiturstreit zwischen Papst Alexander III. und Kaiser Friedrich Barbarossa stellte er sich eindeutig auf die Seite des Papstes, blieb aber dennoch ein auch vom Kaiser geschätzter Vermittler. Im Greisenalter und schon schwer krank reiste er in die Steiermark und schlichtete einen Streit zwischen dem Markgrafen und einem Schlossherrn; auf dem Heimweg starb er im Kloster der Zisterzienser in Rein - heute Ortsteil von Eisbach bei Graz.
Eberhard wurde im Salzburger Dom beigesetzt. Die kurz nach seinem Tod verfasste Lebensgeschichte, die seine Kanonisation zum Ziel hatte, ist inhaltlich dürftig. 1957 wurde Eberhards Gruft bei Ausgrabungen im Salzburger Dom freigelegt.
Kanonisation: Eberhard wurde schon bald als Heiliger verehrt, obwohl der im 15. Jahrhundert eingeleitete Seligsprechungsprozess nie zu Ende geführt wurde.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Der Dom in Bamberg ist von April bis Oktober werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr, im Winter nur bis 17 Uhr, sonntags erst ab 13 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_von_Biburg - abgerufen am 18.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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