Euthymius von Melitene
Beiname: der Große
auch: Theophorus
Gedenktag katholisch: 20. Januar
Übertragung der Gebeine und Weihe der Kirche: 7. Mai
Gedenktag orthodox: 20. Januar
Erhebung der Gebeine: 7. Mai
bedacht in der Proskomidie Die Proskomidie ist die Vorbereitung der Gaben Brot und Wein vor der Eucharistie in den Orthodoxen Kirchen
Gedenktag armenisch: 20. Januar
Name bedeutet: der Freudenbringer (griech.)
Euthymius war der Überlieferung zufolge der Sohn von frommen Eltern namens Paul und Dionysia; die Mutter war unfruchtbar
und empfing Euthymius nach der Prophezeiung eines Engels, mit seiner Geburt werde jeder
Aberglaube abgeschafft und Friede für die Kirche hereinbrechen; deshalb wurde der Knabe Freudenbringer
genannt.
Nach dem Tod des Vaters gab ihn die Mutter in die Obhut von Eutrojos, dem Bischof von
Melitine, der ihn 396 zum Priester weihte und
wo er zunächst als Visitator der Klöster der Gegend tätig war.
405 ging Euthymius nach Jerusalem und ließ sich zunächst bei der LauraEine Laura (von griech. „Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen leben und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen. Pharan des Chariton im Wadi el-Qelt bei Jericho nieder. 411 gründete er zusammen mit Theoktistos eine neue Laura im Wadi Dabor - dem heutigen Deir el-Moukelik - nahe des Toten Meeres. Die Leitung der entstehenden Mönchskolonie überließ er Theoktistos, nach dem das später entstandene Kloster benannt wurde; zwei weitere Gründungen folgten in Mardes - dem heutigen Khirbet el-Mird und in Aristoboulias - dem heutigen Khirbet Istabul. Euthymius zog weiter an einen Platz östlich von Jerusalem und lebte dort als Einsiedler, wo dann das später nach ihm benannte Kloster - heute Ruinen im Industriegebiet von Maale Adumim - erbaut wurde unweit vom Kloster des Theoktistos; 428 wurde dessen Kirche gebaut, am 20. Januar 460 wurde sie Stephanus geweiht.
Aus Euthymius' Kloster gingen zahlreiche Bischöfe und Klostergründer hervor, darunter Sabas von Mar Saba. Er gab der monastischen Bewegung in Palästina entscheidende Impulse und war ein Vorbild für die Tugenden der Mönche, wobei er Demut, Liebe und Gastfreundschaft besonders betonte. Große Erfolge hatte er bei der Mission unter den arabischen Omaden und erreichte 425 für diese die Gründung eines eigenen Bistums; der Sitz war in Parembolai, westlich von Qumran; der erste Bischof wurde einer seiner Schüler. In den Auseinandersetzungen um die Lehren der Konzile von Ephesus und Chalkedon verteidigte Euthymius die orthodoxe Theologie; als 451 ein Anhänger des Monophysitismus Patriarch von Jerusalem wurde, war Euthymius der Führer seiner Gegner. Bei Aelia Eudokia, der Frau des Kaisers Theodosius II., die seit 444 in Jerusalem lebte, erreichte er, dass sie 456 ihre Ablehnung der Beschlüsse des Konzils von Chalkedon aufgab, sich zur Orthodoxie bekannte und dann auch Euthymius' LauraEine Laura (von griech. „Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen leben und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen. unterstützte. Die Legenden berichten zahlreiche Wunder: Euthymius heilte, er speiste 400 Männer aus ganz wenig Brot, er ließ es regnen; während der Messe war sein Haupt von göttlichem Licht umstrahlt.
Schon zu Lebzeiten wurde Euthymius aufgrund seiner prophetischen Gabe und seiner zahlreichen Wunder als Heiliger verehrt. Er wurde wie ein König beigesetzt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 07.11.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://ocafs.oca.org/FeastSaintsViewer.asp?FSID=100238
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Andreas Mader: Ein Bilderzyklus in der Graberhöhle der St. Euthymios-Laura suf Mardes (Chribet El-mard) in der
Wüste Juda. Gorgias Press Llc, New Jersey 2010
• http://www.trismegistos.org/geo/detail.php?tm=3112
• Werner Eck (Hg.): Lokale Autonomie und römische Ordnungsmacht in den kaiserzeitlichen Provinzen vom 1. bis 3.
Jahrhundert. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1999
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.