Ökumenisches Heiligenlexikon

Georg der Märtyrer

1 Gedenktag katholisch: 23. April
nicht gebotener Gedenktag
Hochfest in England, in Katalonien, im Bistum Limburg und im Bistum Tarragona
Fest in den Bistümern Barbastro-Monzón, Huesca, Teruel y Albarracín und Saragossa, in der Stadt Cáceres, im Bistum Gozo in Malta und im Deutschen Orden
gebotener Gedenktag im Erzbistum Bamberg und im Bistum Innsbruck, im Bistum Jaca und im Bistum Malta in Malta
Ordenskalender der Marianer von der Unbefleckten Empfängnis
Gedenktag IV. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Feste der IV. Klasse können außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) statt der Tagesliturgie gefeiert werden, müssen aber nicht gefeiert werden, sondern können stattdessen auch nur kommemoriert werden (dann wird das zweite oder dritte Gebet von dem Gedenktag IV. Klasse genommen, während die übrigen Texte vom Tag sind).

in der Slowakei, in Polen und im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 24. April
Hochfest im Bistum Białystok: 24. April
gebotener Gedenktag im Bistum Pelplin in Polen: 24. April
Passion in Diospolis / Lydda: 7. Mai
Absendung des Reliquiariums ins Kloster Anchin: 20. Juni
Übertragung der Gebeine nach Toulouse: 15. Oktober

1 Gedenktag evangelisch: 23. April

1 Gedenktag anglikanisch: 23. April

1 Gedenktag orthodox: 23. April, 6. Mai
Weihe der Kirche in Lydda: 3. November
Weihe seiner Kirche in Kiew: 26. November
in Georgien: Martyrium durch Rädern: 10. November
bedacht in der Proskomidie      Die Proskomidie ist die Vorbereitung der Gaben Brot und Wein vor der Eucharistie in den Orthodoxen Kirchen

1 Gedenktag armenisch: 23. April
liturgische Feier am 2. Samstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag
Weihe seiner Kirche in Lydda: 3. November

1 Gedenktag koptisch: 18. April
Bau seiner ersten Kirche in Ägypten im Ort Be'r Ma': 28. Mai
Ankunft der Reliquien in seiner Kirche in Alt-Kairo zur Zeit von Gabriel, dem 88. Patriarchen von Alexandria: 10. Juli
Weihe seiner Kirche in Lydda: 3. November

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 18. April, 23. September
Verbrennung seiner Gebeine: 13. Januar
Übertragung der Gebeine von Persien nach Lydda: 9. August
Weihe seiner Kirche in Lydda: 3. November

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 23. April
Weihe seiner Kirche in Lydda: 3. November

1 Gedenktag assyrisch: 24. April

Name bedeutet: der Landmann (griech.)

Märtyrer, Nothelfer
* um 280 in Kappadokien in der Türkei (?)
305 (?) in Lydda / Diospolis, heute Lod in Israel


Zahlreiche Legenden ranken sich um Georg; er ist einer der beliebtesten Heiligen in der gesamten christlichen Welt, wird aber auch von Muslimen in der Türkei verehrt. Aufgrund der sehr früh bezeugten Verehrung und Weihe von Kirchen schon im 4. Jahrhundert gibt es wohl keinen Grund gibt, an der historischen Existenz zu zweifeln, obwohl es weder gesicherte Überlieferungen über sein Wirken noch über sein Martyrium gibt. Der früheste Text mit Fragmenten der Georgslegende stammt aus einer von den Bollandisten aufgefundenen griechischen Heiligengeschichte des 5. Jahrhunderts. Zuvor hatte schon Eusebius von Cäsarea von einem bei ihm namenlosen Mann erzählt, was man dann auf Georg deutete 1.

Johann Nepomuk Schöpf: Bild, 1766, am Hochaltar in der Georgskirche in Amberg in der Oberpfalz
Johann Nepomuk Schöpf: Bild, 1766, am Hochaltar in der Georgskirche in Amberg in der Oberpfalz

Legenden zufolge wurde er als Sohn einer reichen und angesehenen Familie in Kappadokien geboren und dort in einem Kloster getauft. Andere Überlieferung nennt Sebaste in Armenien - das heutige Sivas in der Türkei - als Geburtsort; seine Mutter Polychronia war demnach Christin und stammte aus Lydda, wohin die Familie nach dem Tod des Vaters zog, als Georg noch jung war. Georg kam zur römischen Armee, wurde für seinen Mut ausgezeichnet und wurde Heerführer.

Zwei frühen syrischen Kircheninschriften zufolge starb Georg in Lydda - dem heutigen Lod in Israel -, damals auch Diospolis genannt, den Märtyrertod. Gleiches besagt auch ein Kanon von Papst Gelasius I. aus dem Jahr 494, der Georg als verehrungswürdige Gestalt erwähnt. Andere Quellen geben Nikomedia - das heutige Ízmit in der Türkei - als Todesort an.

Märtyrerlegenden kennen einen Bischof Georg von Alexandria, der nach zahllosen Martyrien immer wieder vom Erzengel Michael zum Leben erweckt wurde. Andere Legenden berichten von einem Georg, der unter einem Perserkönig Datian in Melitene - dem heutigen Battalgazi nahe Malatya in der Türkei - litt; in späteren Legenden wird der Peiniger als Richter Dacian vorgestellt, der die Martern Georgs in den Verfolgungen unter Diokletian veranlasste. In einer Vision soll Jesus selbst ihm ein sieben Jahre andauerndes Martyrium vorausgesagt haben, wobei er dreimal sterben und auferstehen werde. Einmal sollen ihm 60 Nägel gleichzeitig in den Kopf geschlagen worden sein.

Jacopo Robusti Tintoretto: Georg und der Drache, 1560, National Gallery in London
Jacopo Robusti Tintoretto: Georg und der Drache, 1560, National Gallery in London

Besondere Berühmtheit erlangte die Legende vom Kampf des Ritters Georg mit einem Drachen, der in einem See vor der Stadt Silena in Lybia - dem heutigen Qabīlat Sīlīn bei Al Khums - oder vor Cyrene - dem heutigen Shahhat in Libyen (?) - hauste und die Stadt mit seinem Gifthauch verpestete. Die Einwohner mussten ihm täglich Lämmer opfern, um seinen Grimm zu stillen. Als keine Tiere mehr aufzutreiben waren, wurden die Söhne und Töchter geopfert. Eines Tages traf das Los die Königstochter - die als Verkörperung der Kirche gelten kann -, die nach herzzerreißendem Abschied von den Eltern an den See vor der Stadt ging. Da erschien Georg, nachdem er alle Martern überstanden hatte, gevierteilt worden war und von den Cherubim mit Michael wieder zum Leben und zu herrlicher Schönheit gebracht worden war. Als der Drache auftauchte, schwang Georg mit dem Zeichen des Kreuzes die Lanze und durchbohrte das Untier, das zu Boden stürzte.

Georg veranlasste die Königstochter, den Drachen mit ihrem Gürtel in die Stadt zu ziehen, wo alle die Flucht ergreifen wollten. Georg versprach, den Drachen zu töten, wenn die Leute sich zu Christus bekehrten. Er erschlug den Drachen, vier Paar Ochsen mussten das gewaltige Gewicht des Drachen aus der Stadt schleppen, der König ließ sich daraufhin mit allem Volk taufen. Diese Schilderung entspricht der Georgsdichtung aus dem 12. Jahrhundert, die die Rolle des Helden betont, der die Kreuzfahrer unterstützt. Hier kommen Demetrius und Theodor als seine Brüder vor, die ihm in einer älteren Überlieferung zur Seite stehen und neben Georg die meistverehrten Heiligen der Ostkirche sind. Hinzuweisen ist auch auf die ältesten, in der Georgslegende wieder auftauchenden, Vorstellungen von der heldenhaften Bekämpfung und Befreiung aus der Drachengewalt des Bösen durch ein neues Bewußtsein.

J.A.M. Zwolle: Kupferstich, 15. Jahrhundert, Grafische Sammlung Albertina in Wien
J.A.M. Zwolle: Kupferstich, 15. Jahrhundert, Grafische Sammlung Albertina in Wien

Hier setzt die - auch Ambrosius bekannte - ältere Legende ein, der zufolge Georg erleben musste, wie viele Bekehrte durch die Verfolgungen unter den Kaisern Diokletian und Maximian wieder ungläubig wurden. Er legte sein ritterliches Kleid ab, gab sein Gut den Armen und trat mitten unters Volk mit den Worten: Alle Heidengötter sind böse Geister, unser Herr aber hat Himmel und Erde erschaffen. Da ließ ihn der Richter Dacian greifen, mit Nägeln blutig reißen und ihm Salz in die Wunden reiben. Im Gefängnis wurde Georg von Christus getröstet und gestärkt. Ein Zauberer sollte ihn mit einem Giftbecher bezwingen, aber Georg machte das Kreuzzeichen über dem Trank und erlitt keinen Schaden, der Zauberer bekehrte sich und wurde enthauptet. Georg wurde aufs Rad geflochten, stieg aber unversehrt herab; auch aus einem Kessel mit siedendem Blei ging er unverletzt hervor. Georg war nun bereit zu tun, was der Richter begehrte. Dieser rief das Volk zusammen, Georg kniete und betete, Feuer fiel vom Himmel und verbrannte Tempel, Götzenbilder und Priester, die Erde aber tat sich auf und verschlang alle Trümmer. Da ließ der Richter Georg von Pferden durch die Stadt schleifen und schließlich enthaupten.

Altarbild in der Stiftskirche in Millstatt am See
Altarbild in der Stiftskirche in Millstatt am See

Auf die Reinbot-Dichtung geht die häufige Bezeichnung der Königstochter als Margarete zurück, nach ältester Tradition auf die Kaiserin Alexandra bezogen, die nach der Enthauptung von Engeln im Himmel den neuen Namen erhielt. Zusätzlich erzählt die Legenda Aurea, wie Georg in weißer Rüstung den Kreuzrittern vor Jerusalem erschien: von Gott zur Erde zurück geschickt, habe er sie unterstützt, die Sarazenen zu erschlagen und Jerusalem zu erobern. Diese Darstellung bildet die Grundlage der Georgsritter-Bruderschaften.

Die Georgs-Legende gehört zu dem spätantiken Legendenkreis der Märtyrer vom unzerstörbaren Leben, die die christliche Auferstehungshoffnung thematisieren, so auch bei Katharina von Alexandria oder Julitta mit Quiricus. Die Verehrung begann im 4. Jahrhundert in Arabien, Syrien und Palästina; in Lydda - dem heutigen Lod in Israel - wurde ihm eine Kirche geweiht, die um 525 bezeugt ist und seine angeblichen Reliquien besaß. Die erste Legende entstand wohl gegen Ende des 4. Jahrhunderts; eine Identifizierung mit dem historischen Bischof Georg von Alexandria, der 357 - 361 und Anhänger des Arianismus war, ist unhaltbar. In Byzanz - dem heutigen Ístanbul - wurde er schon bald als Großmärtyrer und Nothelfer, spätestens 525 auch als Soldaten- und Adelsheiliger mit der Ehrenbezeichnung Bannerträger verehrt. 812 verbot Patriarch Nikephoros I. die Legende in der Version mit Perserkönig Datian, die fortan nur noch volkstümlich verbreitet wurde; die Kirche erzählte vom Martyrium in den Verfolgungen unter Diokletian.

Im 11. Jahrhundert - im Westen ein Jahrhundert später - setzte sich die Drachenlegende durch. Georg ist Landespatron von Äthiopien und heißt in der Landessprache Amharisch Giyorgis; in der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche wird der 23. Tag eines jeden Monats des Äthiopischen Kalenders Giyorgis genannt. Die Weihe der Kirche in Kiew fand 1051 - 1054 statt und wird in der orthodoxen Kirche als eigener Gedenktag begangen.

Mattia Preti: Georg zu Pferde, um 1663, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta
Mattia Preti: Georg zu Pferde, um 1663, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta

In den Westen kam der Kult durch zwei lateinische Übersetzungen der Legende wohl im 5. Jahrhundert, im 8. Jahrhundert entstand in Rom eine dritte Variante, eine weitere im Merowingerreich.

In der Spätantike gab es Georg geweihte Kirchen in Soissons und Metz, Regensburg, bis um 1800 in Alzey im Gelände des ehemaligen Römerkastells in der Nordostecke und in Mainz. Im 9. Jahrhundert intensivierte sich die Verehrung mit dem althochdeutschen Georgslied und der Übertragung der Kopfreliquie ins Kloster Oberzell auf der Insel Reichenau im Jahr 896 durch Bischof Hatto von Mainz. Die Kopfreliquie lag nach orthodoxer Tradition bis 1393 in Livadia bei Athen. Nachdem 1388 die Florentiner die Herrschaft der Katalanen abgelöst hatten, wurden sie in die Bischofskirche der Hauptstadt Paliochora auf der weiterhin katalanisch beherrschten Insel Ägina übertragen; diese Kirche war zuvor der Allerheiligsten (Gottesgebärerin) geweiht und bekam nun Georgs Patronat; von dort wurde die Kopfreliquie im 15. Jahrhundert durch die ab 1451 Ägina beherrschenden Venezianer nach Venedig gebracht.

Der Georg geweihte Dom in Limburg an der Lahn
Der Georg geweihte Dom in Limburg an der Lahn

Der Adel der Ottonen weihte Georg Kirchen, z. B. in Limburg an der Lahn, ebenso taten es die Přemysliden, z. B. in Prag. Kaiser Heinrich II. weihte ihm den Ostchor seines Domes in Bamberg, die Domkanoniker nannten sich dort ab 1014 Fratres Santi Georgii und führten ihn ab 1097 als Drachentöter im Siegel.

Großen Aufschwung erhielt Georg im Westen durch die Kreuzfahrer; ihnen verhalf er angeblich 1099 bei Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - auf einem weißen Pferd reitend zum Sieg über die Muslime. Robert von Flandern gründete als Teilnehmer am Kreuzzug ein Georg geweihtes Kloster in Anchin - im heutigen Pecquencourt mit einer Armreliquie aus Byzanz. Georg wurde zum Symbol der Ritterlichkeit, besonders in England. Im Jahr 1222 ernannte die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Oxford den Namenstag des Heiligen zum nationalen Feiertag. Er war persönlicher Schutzpatron von Kreuzzugsteilnehmer Richard Löwenherz und Schutzpatron des englischen Königreichs sowie des berühmten Hosenbandordens, obwohl keinerlei historische Bezüge zwischen dem Heiligen und dem angelsächsischen Raum existieren. Otto von Wittelsbach ließ um 1245 ein Epos als Ritterroman schreiben durch Reinbot, Kaiser Maximilian I. erklärte ihn zu seinem Haus- und Sippenheiligen. 1521 kamen Reliquien auch nach Toulouse.

Georg wurde unter die 14 Nothelfer aufgenommen, damit erhielt die Verehrung auch im breiten Volk großen Aufschwung. Der Georgstag war in der Landwirtschaft ein wichtiger Tag: Dienstboten konnten auf diesen Tag wechseln, Zinsen waren an diesem Tag zu bezahlen. Pferde wurden an diesem Tag gesegnet, verbreitet sind noch heute Pferdeumritte. Dort, wo am Georgstag die Sonne aufgeht, ist nach alter Tradition in Mitteleuropa Osten. V.a. in Norddeutschland wurden ihm viele Spitäler geweiht.

Cristoforo Benedetti: Statue, 1705, an der Annasäule in Innsbruck
Cristoforo Benedetti: Statue, 1705, an der Annasäule in Innsbruck

Das Land Georgien ist nach ihm benannt, die Dardanellen wurden dereinst als Meerenge des heiligen Georg bezeichnet. Die Meerenge zwischen Irland und Wales, die die Irische See mit dem Atlantik verbindet, heißt St-George's Channel, denselben Namen trägt die Meerenge zwischen den Inseln Neu Britain und New Ireland in Papua-Neuguinea. 2005 beschloss der Landtag des österreichischen Bundeslandes Tirol, Georg neben Joseph zum zweiten Landespatron zu erklären. In Reggio di Calabria ist Georg Patron in dankbarer Erinnerung an seine Hilfe beim Sieg über die Sarazenen 1086; ihm ist die Kirche San Giorgio al Corso geweiht, Ausgrabungen erwiesen den Vorgängerbau aus normannischer Zeit um 1100.

In Genua wurde Georg in der Zeit der byzantinischen Herrschaft im 5./6. Jahrhundert die Kirche San Giorgio auf den Ruinen des römischen Forums erbaut, sein Symbol ist Teil des Stadtwappens. In Barcelona, wo Georg seit 1546 Patron ist, ist sein Gedenktag zugleich der traditionelle Tag der Liebenden, die sich eine Rose schenken, und seit Anfang des 20. Jahrhunderts der Tag des Buches, weil es der Todestag des Nationaldichters Miguel de Cervantes (Don Quichote) ist; in der ganzen Stadt werden an diesem Tag überall Bücher verkauft; 1995 erklärte die UNO den Tag zum weltweiten Tag des Buches; es ist auch der Todestag von William Shakespeare. Der ab 1736 erbaute Dom der katholischen Diözese Timișoara / Temesvár ist Georg geweiht.

Auf Arabisch heißt Georg Al Khader. Im Ort Al Khader bei Betlehem in Palästina ist er der Schutzheilige der palästinensischen Christen, das Drachentöter-Motiv findet sich praktisch über jedem Hauseingang in der Gegend und auch mit einem Standbild im Stadtzentrum von Bayt Jala, der Schwesterstadt gleich neben Betlehem. Al Khader wird auch von den Moslems verehrt, für die er als der Grüne für Fruchtbarkeit des Landes und der Früchte des Feldes sorgt.

Attribute: Ritter mit Lanze, den Drachen durchbohrend
Patron des englischen Königreichs, des byzantinischen Reiches, von Georgien, Äthiopien, Griechenland, Serbien, Russland, Tirol, Aragonien und Katalonien, Genua, Ferrara, Reggio di Calabria, Barcelona und Freiburg im Breisgau; von 13 Ritterorden; der Soldaten, Bauern, Reiter, Bergleute, Sattler, Schmiede, Waffenschmiede und Büchsenmacher, Böttcher, Pfadfinder, Artisten, Wanderer, Gefangenen; der Spitäler und Siechenhäuser; der Pferde und des Viehs; gegen Kriegsgefahren, Schlangenbiss-Vergiftungen, Versuchungen, Fieber, Pest, Lepra, Syphilis; für gutes Wetter; Patron des Bistums Limburg und des Bistums Białystok, zweiter Patron des Domes in Bamberg
Bauernregeln: Ab Georgi dürfen die Felder nicht mehr betreten werden.
St. Georg kommt nach alten Sitten / auf dem Schimmel angeritten. - er bringt noch einmal Schnee!
St. Andreas macht das Eis, St. Georg bricht das Eis.
Kommt St. Georg auf dem Schimmel, / kommt ein gutes Jahr vom Himmel!
Sind die Reben an Georgi noch blind, / so freut sich Mann und Kind.
Georg und Markus ganz ohne Trost, / erschrecken uns sehr oft mit Frost;
Philipp und Jakobi / sind dann noch zwei Grobi;
Pankraz, Servaz und Bonifazi / das sind erst drei Lumpazi;
oft der Urban gar / ist streng fürwahr;
und Peter und Paul, / die sind meist nur faul.

Auf St. Georgs Güte / stehen alle Bäum in Blüte.
Zu Georg soll sich's Korn so recken, / dass sich eine Krähe kann verstecken.
Gewitter am St.-Georgs-Tag / ein kühles Jahr bedeuten mag.
St. Georgi und St. Marks / dräuen oft viel Arg's.
Regnet's am Georgitag, / währt noch lang des Segens Plag.
Vor Georgi trocken, nach Georgi nass.
Wenn vor Georgi Regen fehlt, / wird man nachher damit gequält.

1 Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Dekrets gegen die Kirchen in Nikomedia ergriff ein gewisser Mann, der uns unbekannt ist, aber sehr geehrt war und mit zeitlichen Würden ausgezeichnet, der für Gott eiferte und leidenschaftlich zum Glauben aufrief, den Erlass, als er veröffentlicht wurde, und zerriss ihn öffentlich als weltliches und gotteslasterliches Ding; und dies geschah, während zwei der Herrscher in derselben Stadt waren - der älteste von allen und derjenige, der nach ihm den vierten Platz in der Regierung innehatte. Aber dieser Mann, der Oberste in diesem Ort, erlitt, nachdem er sich auf diese Weise exponiert hatte, das, was üblicherweise einem solchen Wagemut folgen würde, und blieb bis zum Tod fröhlich und ungestört.
Eusebius von Cäsarea: Kirchengeschichte, 8. Buch, 5. Kapitel.

Legenda Aurea: Georg

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Der Dom in Limburg an der Lahn ist im Sommer täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr und im Winter von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2021)
Der Dom in Bamberg ist von April bis Oktober werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr, im Winter nur bis 17 Uhr, sonntags erst ab 13 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.05.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://portal.tirol.com/politik/innsbruck/14007/index.do nicht mehr erreichbar
• Reverend Jan-D. Weihmann, German Hermannsburg Mission in Hossaina in Äthiopien, E-Mail vom 19. November 2005
• http://www.bauernregeln.net/april.html nicht mehr erreichbar
• Lydia Mahler vom Sozialdienst der ref. Kirchgemeinde St. Johannes in Basel, E-Mail vom 12. September 2006
• Rev. Christoph Jungen, M.A.; Th.M., zur Zeit in Betlehem, sonst in CH - 3066 Stettlen, E-Mail vom 25. Februar 2008
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Infotafel in der Georgskirche in Paliochora auf Ägina
• http://www.nibelungenlied-gesellschaft.de/01_aktuell/03_exkurs/alzey/exkurs.html - abgerufen am 04.09.2022
• https://www.visitgenoa.it/la-festa-di-san-giorgio - abgerufen am 04.09.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.