Jordan aus Italien
italienischer Name: Giordano
Gedenktag katholisch: 7. November
Name bedeutet: der auf Erden Kühne (germanisch - althochdt.)
Jordan wurde Franziskaner-Minorit in Fano - der dortige Konvent an der
ehemaligen Kirche San Francesco wurde um 1250
gegründete, nach den Erdbeben von 1930 sind von ihr nur noch die Loggia und die Außenmauern erhalten. Jorden gehörte zur
Gruppe der Brüder um Cäsarius von Speyer, die
Franziskus 1221 beim
Pfingstkapitel in
Assisi nach Deutschland - der wilden
barbarischen Nation
, aussandte. Jordan wollte diese Wanderung nach Deutschland
zunächst nicht unternehmen und
versicherte deshalb seine Unbrauchbarkeit bis hin zum Gelächter seiner Zuhörer, doch dann willigte er ein und wurde
Cäsarius' treuer Begleiter und eifrigster Gehilfe. Cäsarius sandte ihn nach
Salzburg, wo er vom Erzbischof aufgenommen
und ein Jahr später auch zum Priester geweiht wurde. Er wurde dann Guardian in
Speyer und danach am Kloster - an der Stelle des
heutigen Domus Universitatis - in Mainz.
1224 kam Jordan nach Erfurt, wohin ihn der Provinzial Albert von Pisa
mit sieben Mitbrüdern gesandt hatte, und wo die Niederlassung zunächst vor der Stadt an der Stelle der späteren
Heilig-Geist-Kirche - an der Stelle des heutigen
Pflegeheims Haus zu den vier Jahreszeiten
- entstand und erst 1231 an die Stelle der - heute in Ruinen liegenden -
Barfüßerkirche umziehen konnte. Von dort zog Jordan
1225 nach Eisenach - vom ehemaligen Kloster St. Paul, das Elisabeth
von Thüringen stiftete und das 1525 im Verlauf des Pfaffensturms
im Zuge der Reformation aufgelöst wurde, blieb nur
der Glockenturm erhalten.
Weitere Gründungen erfolgten durch Jordan in Gotha
und ab 1525 in Mühlhausen in Thüringen, wo aber wegen des Widerstandes des Deutschen
Ordens erst 1531 ein Oratorium gebaut werden konnte, aus dem dann die
Franziskanerkirche - auch Kornmarktkirche
genannt und heute Bauernkriegsmuseum - wuchs. Auch in Marburg - wo das ehemalige
Franziskanerkloster heute Universitätsgebäude ist
- und an anderen Orten gehen die Ordensniederlassungen auf Jordan zurück; er wurde dann erster Aufseher der Ordensprovinz
Thüringen. 1230 besuchte er Assisi; auf dem
Rückweg von dort starb er.
Das Franziskanerkloster in Mühlhausen wurde
in der Reformation aufgelöst, die Kirche Pfarrkirche, aber 1802 auch profanisiert; sie beherbergt seit 1975 das
Bauernkriegsmuseum
.
Das Bauernkriegsmuseum in der ehemaligen Franziskanerkirche in Mühlhausen ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr - von November bis Febraur nur bis 6 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 5 €. (2023)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.12.2023
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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