Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria - Dolores -
Sieben Schmerzen der seligen Jungfrau

im Erzbistum Granada, im Bistum Cuenca und im Bistum Guadix-Baza: Unsere Liebe Frau der Ängste
im Bistum León: Unsere Liebe Frau, die Jungfrau vom Wege

0 Gedenktag katholisch: 15. September
gebotener Gedenktag
Hochfest im Bistum Guadix-Baza, im Bistum León, in der Stadt Granada, in der Stadt Cuenca, im Servitenorden, bei den Ewigen Anbeterinnen des Allerheiligsten Sakramentes, bei den Dienerinnen der Schmerzreichen Jungfrau und bei den Kapuzinertertiaren
Fest in der Slowakei, im übrigen Erzbistum Granada und im übrigen Bistum Cuenca, im Passionistenorden und bei den Eucharistischen Missionarinnen von Nazareth
Ordenskalender der Marianer von der Unbefleckten Empfängnis und der Missionare vom kostbaren Blut
Fest II. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit) gefeiert und verdrängen in der Osterzeit und in der Zeit nach Christi Himmelfahrt die Tagesliturgie.

Gedenktag III. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
: Freitag nach dem ersten Passionssonntag
im Bistum Zamora: 17. September
im Bistum Santander: 18. September
im Servitenorden: Fest Maria unter dem Kreuz am Freitag vor Palmsonntag

Name bedeutet: D: die Schmerzensreiche (latein.)


Biographie: => Maria

Vorstufen zum Marienfest Dolores, dem Fest zum Gedächtnis der Sieben Schmerzen Mariens (mater dolorosa ist die schmerzensreiche Mutter) gab es schon im 12. Jahrhundert. Wohl der erste Altar der schmerzhaften Gottesmutter wurde um 1221 im Kloster der Zisterzienser in Schönau bei Heidelberg errichtet. Auf einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Köln 1423 wurde das Fest für die gesamte Kirchenprovinz auf den vierten Freitag nach Ostern festgesetzt. Seit dem 15. Jahrhundert stellte die Kunst die volkstümliche Mater dolorosa mit den Schwertern in der Brust dar gemäß der Prophezeihung des Simeon bei der Darstellung des Herrn im Tempel (Lukasevangelium 2, 35).

Tizian-Schule: Schmerzhafte Mutter, 17. Jahrhundert, in der Servitenkirche San Martino in Senigallia bei Ancona
Tizian-Schule: Schmerzhafte Mutter, 17. Jahrhundert, in der Servitenkirche San Martino in Senigallia bei Ancona

Von Anfang an hatte der Servitenorden eine besondere Verehrung der schmerzensreichen Jungfrau entwickelt; 1692 wurde sie zur Patronin des Ordens erklärt. Seit 1727 feierten die Serviten den Tag am Freitag vor dem Palmsonntag, am sogenannten Schmerzensfreitag. Papst Benedikt XIII. führte 1724 den Tag für die ganze katholische Kirche ein. Ein zweites Fest führten die Serviten als Gedächtnis der Schmerzen der allerseligsten Jungfrau Maria am dritten Sonntag September ein; diesen Tag weitete Papst Pius VII. 1814 aus als verbindlich für ganze katholische Kirche und als Dankfest für die Rückkehr aus seiner Gefangenschaft unter Napoleon, die von 1809 bis 1814 währte. Papst Pius X. verlegte 1913 den September-Gedenktag auf den 15. September, um der Sonntagsfeier ihren Vorrang zu lassen. Der Frühjahrstermin Schmerzensfreitag wurde bei der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. 1969 gestrichen. Nun wird der Tag also am Tag am Folgetag von Kreuzerhöhung begangen, womit der Zusammenhang der Leiden Marias mit dem Tod ihres Sohnes besonders deutlich wird.

Die Sieben Schmerzen Mariens sind der Gegenpol zu den Sieben Freuden. Im einzelnen sind damit folgende schmerzhafte Erfahrungen im Leben von Maria gemeint:

• Die Weissagung Simeons, bei der Darstellung Jesu im Tempel, Jesus werde viel widersprochen, aber auch seiner Mutter werde ein Schwert durch die Seele dringen (Lukasevangelium 2, 35).
• Die Flucht vor dem Kindermörder Herodes nach Ägypten (Matthäusevangelium 2, 13 - 15).
• Das Verlieren des zwölfjährigen Jesus im Tempel in Jerusalem und die drei Tage dauernde Suche nach ihm (Lukasevangelium 2, 42 - 48).
• Die Begegnung Marias mit ihrem Sohn auf dessen Weg zum Kreuz, dargestellt in der 4. Station der Kreuzwegandacht (vgl. Lukasevangelium 23, 27).
• Das Ausharren unter dem Kreuz Jesu (Johannesevangelium 19, 25 - 27).
• Die Kreuzesabnahme Jesu, bedacht in der 13. Station der Kreuzwegandacht, in der Kunst dargestellt als Pieta.
• Die Grablegung Jesu, erinnert in der 14. Station der Kreuzwegandacht.

schmerzenreiche Gottesmutter in der Basilika Nuestra Señora de las Angustias in Granada
schmerzenreiche Gottesmutter in der Basilika Nuestra Señora de las Angustias in Granada Autor: José Manuel Ferro Ríos

In der Kunst wurde das Vesperbild, die Pietà, die Darstellung des Leichnams Jesu in den Armen seiner Mutter, Ausdruck dieser Marienverehrung. Andere Darstellungen zeigen Maria mit einem oder sieben Schmerzensschwertern in der Brust in Anlehnung an die Weissagung von Simeon bei der Darstellung des Herrn im Tempel, als er zu Maria sagte: Auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen (Lukasevangelium 2, 35).

In Granada bekam eine Einsiedelei unterhalb der Festung Alcazaba nach der Rückeroberung der Stadt von den Mauren 1492 ein Gnadenbild der schmerzenreichen Gottesmutter geschenkt, die zur Patronin der Stadt wurde. An ihrer Stelle wurde ab 1664 die Kirche Nuestra Señora de las Angustias erbaut, die 1922 zur Basilika erhoben wurde.

Patronin (an diesem Tag) von Guadix und Granada

Die Basilika Nuestra Señora de las Angustias in Granda ist täglich von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 18 bis 21 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.09.2023

Quellen:

• http://www.wga.hu/html/m/michelan/1sculptu/pieta/index.html
• http://www.serviten.de/heilige_des_ordens/liturg_kalender/schmerzhafte_mutter.html
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.