Matthäus
Gedenktag katholisch: 21. September
Fest
Fest II. Klasse Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit) gefeiert und verdrängen in der Osterzeit und in der Zeit nach Christi Himmelfahrt die Tagesliturgie.
21. September (Todestag), 6. Mai (Übertragung der Gebeine nach Salerno)
Fest im Bistum Girona: 22. September
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Übertragung der Gebeine nach Salerno: 28. April
Todestag: 1. Mai
Tag des Todes in Persien und Übertragung der Gebeine nach Salerno: 6. Mai
wundersamer Zerstreuung der Türken unter ihrem Führer Barbarossa zwischen Amalfi und Salerno 1544, verursacht durch starke
Winde aufgrund der Fürbitte von Matthäus: 27. Juni
bedacht im Eucharistischen Die Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
Hochgebet I
,
im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Hochgebet I
und im Keltischen Hochgebet I
Gedenktag evangelisch: 21. September
Gedenktag anglikanisch: 21. September
Gedenktag orthodox: 16. November
Gedenktag armenisch: 16. November
liturgische Feier am 5. Samstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag
Auffindung seines Evangeliums: 21. September
Gedenktag koptisch: 30. August, 9. Oktober, 16. November
wundersame Befreiung aus dem Gefängnis durch Maria: 18. Oktober
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 9. Oktober
Gedenktag syrisch-orthodox: 24. Februar, 20. Mai, 2. Juni, 11. September, 9. Oktober, 16. November, 17. November
Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech. - hebr.)
Matthäus war einer der Apostel, er kommt in allen Listen vor. Die ersten drei Evangelien erwähnen, dass er Zöllner in
der antiken Hafenstadt Kafarnaum - ein abgegangener
Ort am See Gennesaret - war, also einer der von den Juden verachteten - weil im Dienst der römischen Besatzungsmacht
stehenden - Steuereintreiber. Das Evangelium, das seinen Namen trägt, berichtet, wie
Jesus ihn vom Zolltisch weg berief und mit ihm aß (Matthäusevangelium 9, 9).
Aus seinem Beruf als Zöllner kann man schließen, dass Matthäus über eine gewisse Bildung verfügt haben muss.
Markus nennt ihn Levi, den Sohn des Alphäus
(Markusevangelium 2, 14) - deshalb wird er auch
als Sohn des == Alphäus und damit Bruder von Jakobus dem Jüngeren
identifiziert; Lukas nennt ihn einfach Levi
(Lukasevangelium 5, 27).
Matthäus taucht in den neutestamentlichen Berichten nicht häufig auf. Drei der Evangelisten erwähnen - neben der Geschichte seiner Berufung - nur, dass er einer der zwölf Apostel war (Matthäusevangelium 10, 3; Markusevangelium 3, 18; Lukasevangelium 6, 15). Das Lukasevangelium berichtet von einem Festmahl mit vielen Gästen, das er anlässlich seiner Berufung ausrichtete (5, 29).
Tatsächlich ist die Identität zwischen Levi und Matthäus höchst fraglich. Zwei verschiedene semitische Namen für eine
Person wären ungewöhnlich; wie im Matthäusevangelium (4, 18) für Petrus müsste es
wohl auch sonst heißen Levi, der Matthäus genannt wird.
Tatsächlich erfolgte die Identifizierung wohl wegen der
Bedeutung des Evangelisten für die Urgemeinde.
Aufgrund dieses Namenswechsels gilt Matthäus als der erste Evangelist - tatsächlich ist der Verfasser dieses Evangeliums aber völlig unbekannt, es entstand erst um das Jahr 80, wohl in Syrien (vgl. Matthäusevangelium 4, 24), möglicherweise in Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay. Papias von Hierapolis identifizierte den Evangelisten mit dem Jünger Jesu, um dem Evangelium apostolische Autorität zu verleihen; demnach verfasste er sein Evangelium in hebräischer Sprache. Der Überlieferung bei Apollonius zufolge wirkte Matthäus bis zum Jahr 42 in Jerusalem und verfasste dort sein Evangelium. Nach Paulinus von Nola ging er nach Abschluss dieser Arbeit nach Parthien, um das Evangelium zu verkünden. Ambrosius von Mailand schilderte, dass Matthäus als Glaubensbote in Persien wirkte.
Nach anderer Überlieferung bei Rufinus ging Matthäus in ein Land
der Menschenfresser
, genannt Äthiopien
, das ebenfalls in
Mesopotamien lag. Dort überwand er die Drachen der Zauberer,
erweckte den Sohn des Königs Egippus zum Leben und heilte dessen Tochter Ephigenia vom Aussatz; daraufhin wurde ihm eine
Kirche erbaut und die Königstochter trat ins Kloster ein.
Der Bruder des Königs Egippus von Äthiopien
aber begehrte nach dessen Tod Ephigenia zur Frau - Matthäus erklärte
ihm vor allem Volk, dass sie die Braut eines höheren Königs sei, worauf der Wütende Matthäus am Altar von rückwärts mit dem
Schwert durchbohren ließ.
Clemens von Alexandria weiß um Matthäus' friedlichen Tod. Andere Überlieferungen berichten von seiner Steinigung in Hierapolis - das heutige Manbij - in Syrien oder den Tod im Feuer.
Die legendären Überlieferungen stammen aus den apokryphen Matthäus-Akten
und einer Schilderung seines Martyriums.
Clemens von Alexandria berichtete, dass der Evangelist als Asket
und Vegetarier lebte.
Auf Zypern habe man Ende des 5. Jahrhunderts das hebräische Manuskript des Matthäus gefunden. Theophylact von Ohrid berichtete Ende des 11. Jahrhunderts, der Text werde in Cäsarea verwahrt. Matthäus' Reliquien wurden 954 nahe Paestum - heute Ruinen bei Salerno - in Italien gefunden, sie wurden 1084 zur Zurückdrängung des Einflusses aus Byzanz - dem heutigen Ístanbul - aus Süditalien in die nun nach ihm benannte Kathedrale von Salerno gebracht, die 1085 von Papst Gregor VII. geweiht und bald ein wichtiger Wallfahrtsort wurde. Eine Reliquie wird auch in der Kirche San Paolo fuori le Mura in Rom verwahrt, ein Zahn seit 1587 im Kloster San Matteo in San Marco in Lamis bei Foggia.
Die Redensart es ist Matthäi am letzten
ist seit dem 16. Jahrhundert verbreitet und meint, der Betreffende habe
bald kein Geld mehr - das bezieht sich auf Matthäus' Beruf als Steuereintreiber. Bauern galt der Gedenktag des Matthäus als
Beginn der Winterzeit und als wichtiger Lostag für das Wetter. In der Nacht zum Gedenktag konnten junge Mädchen mit Hilfe
von im Wasser schwimmenden Papierfetzen erfahren, wann mit einer Hochzeit zu rechnen sei und mit wem diese erfolge. Auch
das Weihwasser wurde teilweise auf Matthäus zurückgeführt.
Attribute:
Mensch oder Engel, denn er schilderte in seinem Evangelium das menschliche Sein
Christi; Schwert, Geldbeutel
Patron
von Salerno; der Bankangestellten, Finanz-,
Steuer- und Zollbeamten; Wechsler und Buchhalter; gegen Trunksucht, gegen unheilbare Krankheiten, für den Milchfluss bei
Frauen
Bauernregeln:
Matthäuswetter hell und klar / bringt guten Wein im nächsten Jahr.
Ist Matthäus hell und klar, / gute Zeiten bringt's fürwahr.
Tritt Matthäus ein / soll die Aussaat fertig sein.
Wie es Matthäus treibt, / es vier Wochen bleibt.
Tritt Matthäus stürmisch ein, / wird's bis Ostern Winter sein.
Wenn Matthäus weint statt lacht / er aus dem Wein oft Essig macht.
Wenn Matthäus freundlich schaut, / man auf gutes Wetter baut.
Catholic Encyclopedia
Catholic Encyclopedia: Evangelium
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.09.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bautz.de/bbkl/m/matthaeus_e.shtml nicht mehr erreichbar
• http://www.bauernregeln.net/september.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.