Ökumenisches Heiligenlexikon

Pelagius II.

1 Gedenktag katholisch: 8. Februar

Name bedeutet: Mann des Meeres (griech.)

Papst
* in Rom
8. Februar 590 in Rom


Pelagius, Sohn von Winigild / Unigild, der wahrscheinlich Gote war, wurde 579 - als Rom von den dem Arianismus anhängenden Langobarden belagert wurde - nach einer Vakanz von vier Monaten Papst. Noch immer war die Westkirche gespalten durch die Auseiandersetzungen über die Drei Kapitel 1, was unter Papst Pelagius I. zur Lossagung der oberitalienischen Bischöfe von Rom geführt hatte; Pelagius hoffte vergeblich auf Unterstützung des Kaisers in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul. 579 sandte er deshalb den Diakon Gregor - den späteren Papst Gregor den Großen - als Gesandten nach Konstantinopel. 585 versuchte Pelagius, die Union mit den Bistümern Norditaliens wiederherzustellen, was aber letztlich erfolglos blieb. Ab 587 verschlechterten sich auch die Beziehungen zur Kirche von Konstantinopel, nachdem dort eine SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. Johannes IV. zum ökumenischen - im Sinn von universalen - Patriarchen erhoben, also die Vorrangstellung Roms negiert hatte; Pelagius lehnte diesen Titel vehement als anmaßend, sündhaft und schädlich ab und verweigerte die Kommunion.

In Rom wandelte Pelagius sein eigenes Haus in ein Hospiz für Arme um. Einem Presbyter Johannes bestätigte er dessen Testament, der sein Haus bei den Thermen des Agrippinus für die Einrichtung eines Oratoriums zur Gründung einer Mönchsgemeinschaft bestimmte. In der Krypta Peterskirche ließ Pelagius Petrus' Grab mit silbernen Tafeln ausstatten und den Hochaltar direkt über dem Grab errichten. In den Katakomben der Bassilla - auch Katakomben des Hermes genannt - ließ er zu Ehren von Hermes von Rom eine kleine Basilika errichten, hinzu kam eine neue Kirche an der Stelle der späteren Kirche San Lorenzo fuori le Mura. 589 kam es in Italien zu einer Reihe von Naturkatastrophen, auch zu einer extremen Überschwemmung des Tiber, zudem wütete die Pest; daran starb Pelagius als einer der ersten.

Pelagius wurde in der Peterskirche bestattet. Sein Grabmal ist aber verschollen.

1 Die drei Kapitel meinen die Werke von drei Theologen, die gegen die Monophysiten standen: Ibas von Edessa - dem heutigen Şanlıurfa -, Theodoret von Kyrrhos und Theodor von Mopsuestia. Die von ihnen verfasste Schriften bezeichnete Justinian als nestorianisch.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.08.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://de.wikipedia.org/wiki/Pelagius_II. - abgerufen am 16.08.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.