Engel
Gedenktag katholisch: 11. Januar
für Seraphim und Cherubim: 26. Juni
Gedenktag orthodox: 11. Januar
bedacht in der Proskomidie Die Proskomidie ist die Vorbereitung der Gaben Brot und Wein vor der Eucharistie in den Orthodoxen Kirchen
Gedenktag armenisch: 7. April, 8. November
liturgische Feier am 8. Samstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 27. Juni
für Seraphim und Cherubim auch: 26. Juni
Gedenktag syrisch-orthodox: 8. November
Gabriel, Michael und
Raphael sind die drei Engel, die in der Bibel namentlich erwähnt werden und
die in der katholischen Kirche als Heilige verehrt werden. Für Augustinus
war der Begriff Engel
die Bezeichnung einer Aufgabe, nicht die eines Wesens. Nach kirchlicher Lehre zeigt Gott in
Engeln den Menschen seine Nähe.
Geflügelte Götter oder Dämonen gab es schon bei den Ägyptern, Babyloniern, Assyrern, Persern, Griechen und Römern. Bei den Babyloniern verteidigte ein geflügelter Gott den geordneten Kosmos gegen das Chaos - ein Motiv, das beim Erzengel Michael wieder auftaucht. Die geflügelte griechische Siegesgöttin Nike - römisch: Victoria - wurde häufig als Statue neben die des Herrschers gestellt; als Siegesboten kommen Engel häufig auch in der christlichen Kunst neben Christus oder Maria vor. Der griechische Gott Hermes - römisch: Merkur - sollte Reisende schützen und glückliche Gemeinschaft stiften und kommt damit der Funktion von Raphael nahe.
Das Alte TestamentWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde.
stellt sich das Umfeld Gottes oft als nach dem Bild eines weltlichen Hofstaates vor; Gott ist umgeben von Dienern
(Ijob 4, 18), auch als Heilige
(Ijob 5, 1; Psalm 89, 6) oder Gottessöhne
(5. Mose 32, 8; Ps 89, 6) bezeichnet.
Die Cherubim
(Psalm 80, 2; Psalm 99, 1) stützen Gottes Thron, bewegen seinen Wagen (Ezechiel 10), bewachen
das Paradies (1. Mose 3, 24) und die Bundeslade (2. Mose 25, 18f; 1. Könige 6, 23 - 29). Die Seraphim
besingen Gottes Herrlichkeit (Jesaja 6, 3). Die himmlische Schar befolgt gehorsam Gottes Weisungen (Psalm 103, 20), stellt
die Verbindung zur Erde her (1. Mose 28, 12) und beschützt und trägt die Menschen (Psalm 91, 11 - 13). Auch Gott selbst
erscheint auf der Erde in Engelsgestalt, so vor Hagar (1. Mose 16, 7 - 13), vor
Abraham (1. Mose 22, 11 - 18), vor Mose
(2. Mose 3, 2ff) und auch vor dem ganzen Volk Israel (Richter 2, 1 - 4). In der nachexilischen Literatur wird klar
unterschieden zwischen den guten Himmelswesen und den Dämonen samt Satan (Sacharja 3, 1 - 2). In den apokolyptischen
Schriften erhalten sie schließlich Aufgaben und Namen nach ihrer Funktion: Michael,
dem höchsten aller Engel, wird die Gemeinde anvertraut (Daniel 10, 13; Daniel 12, 1),
Gabriel dient als Botschafter (Daniel 8, 16; Daniel 9, 21ff) und
Raphael als Beschützer (Tobit 3, 17).
Das Neue Testament stellt sich in die Tradition mit seiner Anschauung vom himmlischen Hofstaat aus Erzengel (1.
Thesalonicherbrief 4, 16), Cherubim (Hebräerbrief 9, 5), Throne, Herrschaften, Mächte und Gewalten (Kolosserbrief 1, 16).
Gabriel verkündet Elisabeth und
Maria die Geburt ihrer Söhne (Lukasevangelium 1, 19 und 26); die himmlische
Heerschar verkündet den Hirten die Geburt des Herrn
(Lukasevangelium 2, 9 - 14), ein Engel den Frauen Christi Auferstehung
(Matthäusevangelium 28, 5 - 7), zwei Engel den Jüngern den Sinn der Himmelfahrt
Christi (Apostelgeschichte 1, 10 - 11). Engel schützen die Armen und Bedrohten (Matthäusevangelium 18, 10;
Apostelgeschichte 12, 15) und geleiten sie in den Himmel (Lukasevangelium 16, 22). Im Himmel singen die Engel das
Gotteslob (Johannesoffenbarung 4, 8 - 9). Sie tragen die Gebete der Heiligen empor (Johannesoffenbarung 5, 8) und bekämpfen
unter Führung von Michael den Drachen, die alte Schlange, die auch Teufel oder
Satan heißt
(Johannesoffenbarung 12, 7 - 9).
In den Anfängen der christlichen Kunst Mitte des 3. Jahrhunderts wurden Engel noch ohne Flügel, stattdessen mit
Buchrolle oder Botenstab, und als Männer - auch mit Bart - dargestellt. Ende des 4. Jahrhunderts gab es erste Darstellungen
geflügelter Engel. Erst im ausgehenden Mittelalter tauchten die Putten
- lateinisch für kleiner Junge
- auf,
die in Aussehen und Bewegung unbeschwert wie kleine Kinder scheinen.
Der sich Dionysios der Areopagite
nennende Schriftsteller des 6. Jahrhunderts entwickelte die Lehre von Engeln, die in drei Kategorien einzuteilen seien: An
oberster Stelle Cherubim und Seraphim
, ausgestattet mit vielen Flügeln und Augen, die Gott unmittelbar zur Seite
stehen. Auf der zweiten Stufe stehen die Gewalten, Herrschaften und Mächte
, darunter die Engel, Erzengel und
Fürstentümer
. Auch Thomas von Aquin teilte die Engel in drei
Hierarchien mit jeweils drei Chören ein:
• In der ersten Hierarchie - beauftragt mit dem Dienst am Throne Gottes - sind die Seraphim
als die höchsten
Engel, die Cherubim
und die Throne
. Seraphim sind der Widerschein höchster Gottesliebe und beten Gott
ununterbrochen an; Cherubim bilden den Abglanz der göttlichen Weisheit; Throne sind ein Aufleuchten der göttlichen Majestät.
• In der zweiten Hierarchie wird die Herrschaft Gottes im Universum verwaltet durch die Herrschaften
, die
Gewalten
und die Fürsten
. Die Chöre der zweiten Hierarchie vergleicht Thomas mit den mittelalterlichen
Fürsten, die die Länder eines Königs verwalten; diese drei Chöre sind Verwalter im Auftrag Gottes.
• In der dritten Hierarchie, die für den Dienst am Menschen zuständig ist, finden sich die Mächte
, die
Erzengel
und die Engel
.
Hildegard von Bingen ging ebenfalls von neun Chören und drei Gruppierungen aus, teilte aber der ersten Gruppe nur zwei, der zweiten fünf und der dritten wieder zwei Chöre zu. In diesem Schema 2 - 5 - 2 bildet die äußere Reihe einen Kranz um den mittleren Fünfer-Kranz. Die beiden äußeren Gruppen stehen im Dienst des Leibes und im Dienst der Seele, die mittleren fünf Chöre stehen für die fünf Sinne.
Das 4. Konzil im Lateran formulierte 1215 die bis heute in der
katholischen Kirche maßgebliche Auffassung: Gott hat in seiner allmächtigen Kraft zu Anfang der Zeit in gleicher Weise
beide Ordnungen der Schöpfung aus dem Nichts geschaffen, die geistige und körperliche, das heißt die Engelwelt und die
irdische Welt und dann die Menschenwelt, die gewissermaßen beide umfasst, da sie aus Geist und Körper besteht. Denn der
Teufel und die anderen bösen Geister sind von Gott ihrer Natur nach gut geschaffen, aber sie sind durch sich selber
schlecht geworden.
Auch für die Reformatoren, so Martin Luther und
Johannes Calvin, war das Wirken von Engeln selbstverständlich; viele
Kirchenlieder der Reformation zeugen davon.
Im apokryphen alttestamentlichenWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde.
Äthiopischen Henochbuch werden die Namen der sieben heiligen Engel, die allzeit wachen
genannt: zuerst
Uriel, der über der Welt und dem Abgrund steht
, dann
Raphael, der den Menschengeistern vorsteht
, Raguel, der über der
Lichtwelt wacht
, Michael, der über das heilige Volk Israel und über das
Chaos gesetzt ist
, Sariel, der über die Geister, welche die anderen Geister zur Sünde veranlassen
herrscht,
Gabriel, der dem Paradies, den Schlangen (den Seraphim) und den Cherubim
vorsteht, schließlich Remiel bzw. Jeremiel, der als Engel der Auferstehung die Seelen der Gerechten nach dem Tod bis zum
Eingang ins Himmelreich behütet.
In der Orthodoxen Kirche werden dagegen sieben Erzengel als solche
verehrt: Michael, Gabriel,
Raphael und Uriel, dazu Barachiel,
Jegudiel (Jehudiel), Shealtiel (Salathiel) und Jeremiel. Diese acht Engel werden auf Ikonen
dargestellt, wobei Uriel, Barachiel, Jegudiel, Shealtiel und Jeremiel 1Ivan Bentchev:
Engelikonen, Luzern 1999 kennt noch keine Jeremiel-Ikone, seit kurzem ist eine solche erhältlich.
lediglich auf russisch-orthodoxen Ikonen vorkommen; traditionell werden auf russischen Ikonen sieben Erzengel dargestellt,
wohl auch der heiligen Siebenzahl geschuldet, auf ukrainischen und weißrussischen dagegen acht, nämlich einschließlich
Jeremiel. Griechische Ikonen stellen unter der Synaxis ton asomaton
, Zusammenkunft der Körperlosen
mehr
als neun Engel dar, wobei damit wohl nicht nur Erzengel gemeint sind. Der im slawischen (2.) Henochbuch zweimal als
Erzengel genannte Bretil erfährt keine Verehrung, Darstellungen von ihm existieren nicht.
Die Verehrung von sieben Engeln wurde immer wieder praktiziert, von der Kirche aber immer abgelehnt. Im späten Mittelalter wurde der Engelkult von der sich ausdehnenden Heiligenverehrung zunehmend verdrängt. Im 15. Jahrhundert wollte der Mönch Amadeus von Portugal eine Offenbarung mit sieben Erzengelnamen erhalten haben: Michael, Gabriel, Raphael, Uriel, Jehudiel, Barachiel und Sealtiel. Die katholische Kirche schritt gegen den Versuch, die sieben Engelfürsten unter diesen Namen zu verehren, ein; auch das Bestreben, wenigsten für Uriel eine kirchliche Anerkennung zu erreichen, schlug fehl; es blieb bei den drei biblischen Engeln.
Ohne Engel wäre die Welt
wüst und leer
und Finsternis herrschte
über der Tiefe.
in Anlehung an 1. Mose 1, 2
1516 wurde die heute abgegangene Kirche S. Angeli an der
Piazza Sett'Angeli in Palermo renoviert, dabei
fand man ein Fresko, das sieben Erzengel vor dem Thron Gottes und mit ihren Attributen zeigt sowie deren Aufgaben benennt:
Michael, Satan unter den Füßen mit Palmzweig und Lanze mit Kreuzfahne in Händen,
ist Victoriosus
, der Sieghafte
; Gabriel mit Laterne in der rechten
und Spiegel in der linken Hand ist Nuncius
, der Bote
; Raphael, in
der linken Hand das Salbgefäß, an der rechten den jungen Tobias, ist
Medicus
, der Arzt
; Uriel trägt ein Schwert und drückt es an seine
Brust, während unter seinem linken Fuß eine Flamme züngelt, er ist Fortis Socius
, der starke Gefährte
;
Jehudiel hat in der einen Hand eine Krone, in der anderen eine Geißel und ist Remunerator
, der Vergelter
;
Barachiel trägt weiße Rosen im gerafften Gewand als Adjutor
, der Helfer
; schließlich Sealthiel mit
gefalteten Händen und gesenktem Haupt als Orator
, der Fürbitter
. Das Fresko erregte großes Aufsehen, die
Kirche wurde nun den sieben Engelfürsten geweiht. Eine Reproduktion des Freskos ist heute im
Diözesanmuseum in Palermo.
Der Pfarrer von Palermo, Antonio del Duca, ein
Onkel eines Michelangelo-Schülers, konnte Papst Pius IV. dann bewegen, 1560 durch Michelangelo in Rom die Kirche
Santa Maria degli Angeli e dei Martiri zu Ehren
der Gottesmutter und der sieben Engel bauen zu lassen
2Papst Paul III. hatte
das Ansinnen zunächst noch abgelehtn, Papst Paul IV. gab ihm Stadt mit dem Zusatz und der Märtyrer
, weil dort zuvor
eine Cyriacus geweihte Kirche gestanden hatte, in der auch dessen Gefährten
Smaragdus, Largus und Sisinius sowie Saturninus,
Thrason und Marcellus I.
verehrt wurden.; über
dem Altar dieser nun zweitgrößten Kirche von Rom ist Maria mit den sieben Engeln nach dem Vorbild aus Palermo dargestellt;
die Engelnamen wurden ein Jahrhundert nach der Einweihung der Kirche getilgt, lassen sich aber noch erschließen; ihre
Aufgabenbeschreibung ist heute noch erhalten: Michael ist bereit, um die Seelen
in Empfang zu nehmen
; Raphael ist Begleiter der Wanderer
und sagt zu:
ich heile die Kranken
; Jehudiel verspricht: denen, die Gott loben, verleihe ich den Lohn
; Sealthiel zitiert
aus dem Dies irae
: Gebeugt flehe ich zu dir!
; Barachiel fleht: Helfer, verlass uns nicht!
;
Uriel zeigt an, wie die Liebe flammt in Feuerglut
;
Gabriel verkündigt: Der Heilige Geist wird über dich kommen
.
Vor überzogenem Engelskult, der an Stelle der Orientierung an Jesus
Christus offenbar in der jungen Christengemeinde in Kolossä sich ausgebreitet hatte, warnte
Paulus: Lasst euch durch niemand um euren Kampfpreis bringen, der sich gefällt
in scheinbarer Demut und Verehrung der Engel … und der sich nicht hält an das Haupt
(Kolosserbrief 2,
18 - 19).
Der Psychologe C. G. Jung beschreibt die Wirksamkeit von Engeln als personifizierte Übermittler unbewusster
Inhalte, die sich zu Wort melden
. Sie geben dem Kind tiefere Geborgenheit als Menschen dies vermögen, vermitteln
Schutz und beruhigen auch tiefsitzende Ängste. Ohne die Botschaft der Engel fließe die Energie des Unbewussten in das
Gebiet der Affektivität respektive in die Triebsphäre ab. Daraus entstehen Affektausbrüche, Gereiztheit, Launen und
sexuelle Erregungen, wodurch das Bewusstsein gründlichst desorientiert zu werden pflegt
. 3C. G. Jung: Gesammelte
Werke, Bd. 11. Zürich 1963, S. 91
Engel seien ein Stück der objektiven Psyche
, eine Gegenposition zum subjektiven Ich
, die Ahnung vermitteln
von Schönheit, Güte, Weisheit und Gnade
4C. G. Jung: Gesammelte
Werke, Bd. 13. Olten 1978, S. 660.
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrei'n,
oft sind sie alt und hässlich und klein,
die Engel.
Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand
die Engel.
Vielleicht ist einer, der gibt die die Hand,
oder er wohnt neben die, Wand an Wand
die Engel.
Dem Hungernden hat er das Brot gebracht,
die Engel.
Dem Kranken hat er das Bett gemacht;
er hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht,
die Engel.
Er steht im Weg und er sagt: Nein,
die Engel.
Groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein.
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel
Rudolf Otto Wiemer
Die evangelische Pastoralpsychologin Ellen Stubbe hat im Anschluss an den englischen Kinderanalytiker Donald Winnicott
Engel als Übergangsobjekte und Übergangsphänomene
in der Erlebniswelt des Kindes bezeichnet: zwischen der äußeren
Umwelt und der inneren Gefühlswelt werde somit Überwindung von Ängsten und schwierigen Gefühlen und das Vertrauen auf
Sicherheit und Geborgenheit möglich. 5Ellen Stubbe: Die
Wirklichkeit der Engel in Literatur, Kunst und Religion. Münster 1995, S. 61 Wenn innerer oder
äußerer Zerfall drohe, könnten sie das brüchige Ich zusammenhalten. Engel wirken zum einen in einer Hilfestellung zum
Aufbau eines Selbst, zum anderen in der Bewahrung eines vorhandenen Selbst.
6ebd, S. 276 und 263
1 ▲ Ivan Bentchev: Engelikonen, Luzern 1999 kennt noch keine Jeremiel-Ikone, seit kurzem ist eine solche erhältlich.
2 ▲ Papst Paul III. hatte
das Ansinnen zunächst noch abgelehtn, Papst Paul IV. gab ihm Stadt mit dem Zusatz und der Märtyrer
, weil dort zuvor
eine Cyriacus geweihte Kirche gestanden hatte, in der auch dessen Gefährten
Smaragdus, Largus und Sisinius sowie Saturninus,
Thrason und Marcellus I.
verehrt wurden.
3 ▲ C. G. Jung: Gesammelte Werke, Bd. 11. Zürich 1963, S. 91
4 ▲ C. G. Jung: Gesammelte Werke, Bd. 13. Olten 1978, S. 660
5 ▲ Ellen Stubbe: Die Wirklichkeit der Engel in Literatur, Kunst und Religion. Münster 1995, S. 61
6 ▲ ebd, S. 276 und 263
Einen guten Überblick über die
katholische Diskussion zum Thema Engel - Geheimnisvolle
Wesen
gibt der Vortrag von Robert Schmäing bei der Karl-Leisner-Jugend.
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet bietet in seinem Artikel über Cherubim, seinem Artikel über Seraphim und seinem Artikel über Engel im NT umfassende und fundierte Informationen.
Die Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 18.30 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr, sonntags bis 19.30 Uhr geöffnet. (2017)
Web 3.0 - Leserkommentare:
Der genannte Link kann meines Erachtens
NICHT als guter Überblick der katholischen Diskussion bezeichnet werden.
a) Die Sichtweise in diesem Artikel stellt eine einseitige Theologie dar,
die einer traditionalistischen Sicht der Neu-Scholastik folgt.
b) Es werden KEINE neueren anthropologischen oder symbol-theoretischen
Überlegungen aufgegriffen, leider findet sich keine Einordnung in größere
(sakramental-theologische, ekklesiologische, sotheriologische …) Zusammenhänge.
c) Der Artikel vertritt eine abwertende Haltung gegenüber
Naturwissenschaften und Philosophie. Ich empfinde diese Haltung als Verweigerung,
die eigenen traditionellen Formulierungen zu reflektieren und zu relativieren.
d) Die Haltung gegenüber dem Judentum scheint mir sehr bedenklich und nahe
einem indirekten Antijudaismus. Die einzige Erwähnung des Judentums geschieht im
Zusammenhang mit zeitbedingten Anschauungen über Naturgeister
, die als
außerbiblisch
und daher selbstverständlich als unbedeutend abgetan werden.
e) Es fehlt ein Verständnis der Bibel als lebendig gewachsenes Sammelwerk
unterschiedlicher Sichtweisen. Biblische Erzählungen können keineswegs wörtlich
fertige Glaubenswahrheiten
vorgeben, sondern sie bedürfen der ständig sich
weiterentwickelnden Interpretation in jeweils neuen Zeiten und Gesellschaften.
Ja - der Artikel stellt eine gute Übersicht über traditionalistische
(meinetwegen traditionelle
) katholische Sichtweisen von Engeln
dar, wie sie
sich in frommen Predigten und auch in vielen lehramtlichen Texten finden. Dafür
bringt der Artikel eine gute Übersicht.
Aber - leider gibt der Artikel KEINE Hilfestellung, diese etwas
oberflächlichen, wörtlichen Verständnisweisen mit Hilfe moderner Theologie zu
überwinden und zu vertiefen, also sinnvoll und verantwortlich zu deuten und zu
einer reifen Religiosität zu integrieren. Was in diesem Artikel vertreten wird,
scheint mir in diesem Sinn leider nicht sehr hilfreich zu sein.
Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.01.2023
Stephan Dober über E-Mail, 3. November 2007 und 17. Dezember 2007