Bonifatius
Taufname: Wynfreth
deutsch: Winfried
Gedenktag katholisch: 5. Juni
gebotener Gedenktag
Hochfest im Bistum Fulda
Fest im deutschen Sprachgebiet und in Groningen in den Niederlanden
gebotener Gedenktag im Erzbistum Salzburg
Regionalkalender England
Diözesankalender Berlin, Eichstätt, Erfurt, Dresden-Meißen, Görlitz, Hamburg, Mainz, München-Freising und Osnabrück
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
in Deutschland: Fest II. Klasse Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit) gefeiert und verdrängen in der Osterzeit und in der Zeit nach Christi Himmelfahrt die Tagesliturgie.
in Brügge: Erhebung der Gebeine 1: 13. März
im Dom in Fulda: nicht gebotener Gedenktag: Übertragung der Reliquien: 9. Juli,
1. November
im Bistum Fulda: nicht gebotener Gedenktag: Tag der Bischofsweihe: 1. Dezember
Gedenktag evangelisch: 5. Juni
Gedenktag anglikanisch: 5. Juni
Name bedeutet: B: der Wohltäter (latein.)
W: Freund des Friedens (althochdt.)
Wynfreth war Sohn einer vornehmen Familie, er wurde in einem Kloster in
Exeter ausgebildet, kam dann nach Nhutscelle -
dem heutigen Nursling -, wo er das Gelübde als
Mönch der Benediktiner ablegte. Mit 30 Jahren wurde Wynfreth Priester und zunächst
Lehrer für Grammatik und Dichtung; er verfasste Bibelauslegungen, die erste englische Grammatik der lateinischen Sprache
und viele Gedichte. Die englische Kirche war an Rom
orientiert, die iro-schottische Kirche achtete eher auf Unabhängigkeit und Eigenständigkeit; diese Bindung an Rom, dazu
strenge Mönchszucht und tiefe Bibelfrömmigkeit formten Wynfreth. 716 begann er eine Missionstätigkeit in
Friesland, kehrte aber schon Ende des
Jahres erfolglos in sein Kloster zurück, denn die trockenen Gefilde waren noch nicht vom himmlischen Tau erfrischt
,
wie sein Biograph nach 1. Mose 2, 5 urteilte. Als der Abt seines Klosters 717 starb, wurde Wynfreth sein Nachfolger.
Bischof Daniel von Winchester sandte Wynfreth im Herbst 718 nach Rom, wo er von Papst Gregor II. beauftragt wurde, als Heidenapostel den deutschen Völkern das Evangelium zu verkünden; der Tag der Weihe war der 15. Mai 719; Wynfreth erhielt den Namen des Heiligen des Vortages, Bonifatius. Er reiste dann zunächst nach Bayern, dann nach Thüringen - wo nach mancher Überlieferung die heute in Ruinen liegende Annenkapelle in Vacha bei Eisenach auf ihn zurückgeht - und schließlich zu Willibrord nach Friesland. Von ihm lernte er vor allem die Einbeziehung des politischen Umfeldes in seine Planungen, aber auch die Verankerung seiner Arbeit in Rom.
721 trennte Bonifatius sich von Willibrord und begann seine Mission in Hessen und Thüringen. 722 rief ihn der Papst nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof, beauftragte ihn, die Kirche in Germanien zu ordnen, insbesondere die arianischen und iroschottischen Gemeinden in die römische Kirche einzugliedern, und stattete ihn mit Empfehlungsschreiben an Karl Martell, den fränkischen Hausmeier Austrasiens, sowie an alle Fürsten und Bischöfe aus. Die Bischöfe im Frankenreich waren aber weniger an der Verbreitung des Christentums interessiert, sondern regierten eher wie weltliche Herzöge; es wurden keine SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. abgehalten und nach Rom gab es fast gar keinen Kontakt. Bonifatius' Pläne zur Errichtung neuer Bistümer und Neuordnung der fränkischen Kirche stieß hier auf Widerstand; Legenden berichten, dass man sogar versuchte, Bonifatius umzubringen.
Als Bonifatius 723 nach Hessen zurückkehrte, zerstörte er heidnische Heiligtümer. Verbreitet ist die Erzählung, wie er
nahe Geismar - dem heutigen Stadtteil von Fritzlar in Hessen - wohl an der heutigen
Gedenkstätte auf dem Johanneskirchenkopf
genannten Hügel - die dem germanischen Kriegsgott Thor (Donar) geweihte Eiche fällte und mit dem sich in vier gleich
große Teile spaltenden Holz eine dem Petrus geweihte Kapelle baute, aus der das
Kloster und die Bischofskirche in Fritzlar wuchs.
Bonifatius gründete zahlreiche Kirchen und Klöster in Hessen, so neben Fritzlar auch an der Stelle der
Michaeliskirche - von der nach der Bombardierung
1945 nur noch der bis 1999 wieder aufgebaute Kirchturm erhalten ist - in Ohrdruf, weitere in Mainfranken, nämlich zusammen
mit Lioba in
Tauberbischofsheim und 732 zusammen mit
Hadeloga das
Kloster Kitzingen - an der Stelle der heutigen
evangelischen Stadtkirche -, dann das damals Rorinlacha
genannte
Kloster an der Michil Statt
- heute
Neustadt am Main - sowie das Kloster Ochsenfurt
- an der Stelle der heutigen Stadtpfarrkirche St. Andreas. Damit schuf er das organisatorische Fundament für die ganze
deutsche Kirche, wobei er stets in enger Verbindung mit
Rom stand und um Weisung auch in Kleinigkeiten
nachsuchte. Als Anerkennung für seine Dienste ernannte Papst Gregor III. ihn
732 zum Erzbischof und päpstlichen Vikar des Ostteiles des Frankenreiches und erteilte ihm die Erlaubnis, Bischofssitze
einzurichten.
Auf seiner dritten Reise nach Rom 737/738
erlangte Bonifatius die Funktion eines päpstlichen Gesandten. Nun begann er seine Missionstätigkeit auch in Bayern und
Sachsen, unter anderen reorganisierte er 739 die Bistümer
Salzburg,
Passau,
Regensburg und
Freising - in der Überlieferung wird er oft
sogar als deren Gründer
bezeichnet.
Dank der tätigen Unterstützung des Hausmeiers Karlmann vermochte Bonifatius 741/742 die Bistümer Würzburg, Büraburg - beim heutigen Fritzlar-Ungedanken - 2 und Erfurt einzurichten; 741/742 weihte er in Sülzenbrücken bei Erfurt Willibald von Eichstätt zum Bischof von Erfurt. Durch seine Verbindungen, einerseits nach Rom, andererseits zu den Karolingern, gehörte Bonifatius zu jenen, die mithalfen, das Papsttum aus seinen byzantinischen Bindungen zu lösen und enger in die Entwicklung in Mitteleuropa einzubinden. 744 gründete er sein Lieblingskloster - an der Stelle des heutigen Domes - in Fulda.
Nach dem Concilium Germanicum vom April 742, der ersten SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. im Teilreich von Karlmann, folgte in seinem Gebiet im März 743 die Synode in Estinnes und im März 744 die Synode in Soissons im Teilreich von Pippin dem Jüngeren. Im Frühjahr 745 fand - wahrscheinlich in Mainz, die Bischofskirche stand damals an der Stelle der - heute evangelischen - Kirche St. Johannis - eine Gesamtfränkische Synode unter Vorsitz der beiden Hausmeier statt. Diese Synoden legten die grundlegenden Vorschriften kirchlicher Zucht und christlichen Lebens fest: die Stellung und die Pflichten des Bischofs, Standesethos und Verhalten des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., Regelung der Beanspruchung kirchlicher Güter zur Sicherung der Herrschaft der Karolinger, die Abkehr von heidnischen Bräuchen oder Fragen des kirchlichen Eherechts.
Lebensbeschreibungen berichten von Bonifatius' Beziehungen zu Karl Martell und dessen Sohn
Karlmann. Als Karlmann Ende des Jahres 747 abdankte und Mönch in Italien
wurde, wurde Karl Martells anderer Sohn, Pippin der Jüngere (der Kleine
), 751 König im Frankenreich; damit schwand
Bonifatius' Einfluss. Die sich formierende Opposition gab die traditionellen Bischofsstühle nicht frei. Bonifatius wirkte
trotz der Widerstände des Adels weiter, versammelte gelehrte Medizinmeister aus Hibernia
(Irland) für das von
Krankheiten geplagte Volk um sich. Als seine besonderen Mitarbeiter werden
Burkhard, Willibald,
Wunibald,
Sturmius, Lullus,
Megingaud, Wigbert und
Gregor sowie die Frauen
Lioba und Walburga
genannt. Mit Genehmigung durch Pippin setzte er Mitarbeiter als Bischöfe ein: 741
Burkard in Würzburg - mit Sitz an der Stelle des
heutigen Neumünsters -, 742
Witta in
Büraburg und
Adalar in
Erfurt, 745
Willibald in
Eichstätt. Mit ihnen bewirkte er die kirchliche
Organisation, auf der Karl der Große dann die staatliche aufbauen
konnte.
747 wurde Bonifatius zum Bischof von Mainz ernannt; ursprünglich sollte er Erzbischof von Köln werden, was aber am Widerstand rechtsrheinischer Bischöfe scheiterte, die das Metropolitansystem ablehnten; Mainz war für ihn somit nur eine Art Abfindung. Die Erhebung zum Erzbistum erreichte erst Bonifatius' Nachfolger Lullus für Mainz.
Das Bündnis zwischen den Karolingern und Bonifatius musste sich aufgrund der Widerstände des Adels gegen Bonifatius lockern, weil Pippin III. seine Herrschaft ausweiten und zum Königtum steigern wollte. Bonifatius konnte im März 747 noch an einer SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Austrasien teilnehmen. 748 berief Pippin III. selbst ein Konzil ein, das jedoch nicht stattfand; er wandte sich nun auch in kirchenrechtlichen Fragen direkt an den Papst, der Bonifatius von seiner Antwort nur noch unterrichtete. Bonifatius war beiseite geschoben; doch sein Werk hatte Wurzeln geschlagen, die karolingischen Herrscher führten sein Reformwerk weiter, Pippin III. knüpfte den weltgeschichtlich bedeutsamen Bund mit dem Papsttum.
Bonifatius konnte jetzt nicht einmal in dem ihm als Bischofssitz angewiesenen Mainz sicher sein, dass er dort einen seiner Schüler als Nachfolger einsetzen kann. 751 entzog er deshalb sein Kloster Fulda - an der Stelle des heutigen Domes - mit Hilfe eines päpstlichen Privilegs der Organisation der fränkischen Kirche. Pippin III. verbündete sich dann direkt mit Papst Stephan II. (III.), der ihn 754 3 als König salbte, und entmachtete Karlmann.
Am Ende seines Lebens - wissend, dass er dem Tod nahe war - machte Bonifatius sich 753 noch einmal mit einigen Gefährten, darunter Adalar, Eoban und Hildebrand zur Friesenmission auf. Er verabschiedete sich von seinen Vertrauten, ließ ein Leichentuch mit einpacken und übergab Lullus die Amtsgeschäfte in Mainz. Bonifatius wollte offenbar zurück an den Ort, an dem er mit der Mission begonnen hatte. Als er bei Dokkum in Westfriesland am Pfingstfest 754 (oder 755) eine große Tauffeier abhalten wollte, wurde er von beutegierigen Räubern überfallen, die sich Hoffnung auf große Beute machten, und samt seinen 51 Begleitern erschlagen.
Die Räuber wurden hinterher zum Teil gefangen und getötet, andere wurden begnadigt und sind dann Christen geworden, wenn sie es nicht schon zuvor gewesen sind. Genau genommen starb Bonifatius also nicht als Märtyrer, sondern ist einem Raubmord zum Opfer gefallen. Bonifatius' Leichnam - zunächst in Utrecht aufbewahrt -, wurde dann nach Mainz gebracht, schließlich von Lullus - dem Wunsch des Toten entsprechend - in sein Kloster nach Fulda übertragen. Die Grabstätte wurde zu einem berühmten Wallfahrtsort. Die Verehrung setzte zuerst in England ein, dann an den Orten seiner Wirksamkeit, später auch im ganzen Reich. Eine Reliquie gibt es auch im Dom in Erfurt.
Bonifatius band die fränkische Kirche an die römischen Normen; als Organisator wurde er einer der Baumeister des
Abendlandes; als Missionar schloss er lediglich noch eine Lücke im Grenzgebiet Hessen / Thüringen. Sein Ehrenname Apostel
der Deutschen
bezeichnet deshalb weniger den Missionar als den Organistor Bonifatius.
Im 19. Jahrhundert setzte eine neue Welle der Verehrung ein; damals fürchteten viele Katholiken nach der Gründung des deutschen Nationalstaates eine Los-von-Rom-Bewegung und stilisierten dagegen Bonifatius als den Apostel Germaniens. Die jährliche Wallfahrt zum Fuldaer Dom bewahrt dem Gründervater des Klosters, der Keimzelle der späteren Stadt Fulda, ein ehrendes Andenken. 1867 kamen die deutschen katholischen Bischöfe hier zum ersten Mal zu einer Konferenz zusammen, bis heute findet die Konferenz jedes Jahr im Herbst in Fulda statt; beim feierlichen Schlussgottesdienst im Dom werden die Bischöfe dann jeweils einzeln mit der Bonifatius-Reliquie gesegnet. Das bisher in den deutschen Diözesen unterschiedlich begangene Gedächtnis des Bonifatius ist 2005 einheitlich für alle Diözesen im deutschen Sprachraum in den Rang eines Festes erhoben worden.
Kanonisation:
Papst Pius IX. genehmigte 1855 die
Verehrung von Bonifatius.
Die Russisch-Orthodoxe Kirchen führte 2023 den 3. Oktober als Gedenktag
für mehr als ein Dutzend in Deutschland verehrte Heilige aus dem 2. bis 9. Jahrhundert, darunter Bonifatius, ein.
Attribute:
Eiche und Axt, Fuchs, Rabe, Peitsche, Schwert
Patron
von England und Thüringen; der Bierbrauer, Feilenmacher und Schneider; der Bistümer Fulda, Erfurt und Groningen in den
Niederlanden; Mitpatron des Bistums Haarlem in den Niederlanden
1 ▲ auch von Gefährten
2 ▲ In Büraburg gab es schon seit dem 6./7. Jahrhundert eine von iroschottischen Mönchen errichtete, Brigida von Kildare geweihte Kirche an der Stelle der heutigen Friedhofskirche. Das Bistum wurde schon 746/747 wieder aufgelöst und in die Diözese Mainz eingegliedert.
3 ▲ Pippin wurde am 24. Juli 754 - also wohl nach Bonifatius' Tod - durch Papst Stephan II. gesalbt.
Worte des Heiligen
Der eifrige Hirte wacht über die Herde Christi:
Die Kirche fährt über das Meer dieser Welt wie ein großes Schiff und wird von den Wogen - das sind die Anfechtungen
dieses Lebens - hin und her geworfen. Wir dürfen das Schiff nicht verlassen, wir müssen es lenken.
Als Vorbilder haben wir dafür die früheren Väter, Klemens,
Kornelius und die vielen andern in der Stadt
Rom,
Cyprian in
Karthago,
Athanasius in
Alexandrien. Sie haben unter heidnischen
Kaisern das Schiff Christi gesteuert. Sie haben die Kirche geleitet, sie gelehrt und verteidigt, für sie gearbeitet und
gelitten bis zum Vergießen des Blutes. Diese Überlegungen erschrecken mich, Furcht und Zittern erfassen mich
[Psalm 55, 6], die Finsternis meiner Sünden drückt mich nieder. Wie gerne hätte ich das Steuer der Kirche, das ich
übernommen habe, aus der Hand gegeben, wenn ich nur geeignete Beispiele bei den Vätern oder in der Heiligen Schrift hätte
finden können.
Die Wahrheit kann zwar niedergehalten, aber weder besiegt noch getäuscht werden. So flüchtet unser Geist zu Gott, der
durch Salomo spricht: Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit; such ihn zu erkennen auf
all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade
[Sprüche 3, 5f], und anderswo: Ein fester Turm ist der Name des
Herrn, dorthin eilt der Gerechte und ist geborgen.
[Sprüche 18, 10]
Lasst uns feststehen in der Gerechtigkeit und unser Herz auf die Versuchung vorbereiten, damit wir das Zögern Gottes
ertragen und sprechen: Herr, du warst unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.
[Psalm 90, 1]
Lasst uns auf ihn vertrauen, der uns die Last aufgelegt hat. Was wir aus eigener Kraft nicht tragen können, das wollen
wir tragen durch ihn. Er ist allmächtig und spricht: Mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
[Matthäusevangelium 11, 30]
Lasst uns am Tag des Herrn im Kampf feststehen, denn ein Tag der Not und Bedrängnis
[Zefanja 1, 15] kam über
uns. Wenn Gott es so will, wollen wir sterben für die heiligen Gesetze unserer Väter, damit wir mit ihnen das ewige Erbe
erlangen.
Wir wollen nicht stumme Hunde sein [vgl. Jesaja 56, 10] und schweigend zuschauen, nicht Mietlinge, die vor dem Wolf
fliehen, sondern eifrige Hirten: Über die Herde Christi wollen wir wachen und allen Menschen jeden Ratschluss Gottes
verkünden, den Großen und den Kleinen, den Reichen und den Armen, jedem Stand und jedem Alter, soweit Gott uns Kraft
dazu gibt, gelegen und ungelegen [vgl. 2. Timotheusbrief 4, 2], wie es uns der heilige Gregor in seiner Pastoralregel
vorgeschrieben hat.
Quelle: [Bonifatius: Epistola 78. MGHEp 3. S. 354, zitiert nach Monastisches Lektionar zum 5. Juni
Zitate von Bonifatius:
Bonifatius an die Äbtissin Eadburg:
Ich bitte mir in Goldschrift die Briefe meines Herrn, des heiligen Apostels
Petrus, zu schreiben, aus Achtung und Ehrfurcht vor den heiligen Schriften in
den Augen der auf das Sinnfällige gerichteten Menschen, denen ich predige, und vor allem, weil ich die Aussprüche dessen,
der mich auf diese Fahrt aussandte, stets vor Augen haben will!
(Brief Nr. 35)
Gott ist Menschensohn geworden, um uns zu Söhnen Gottes zu machen; er kam in den Bereich unserer Sterblichkeit,
um uns in den Bereich seiner Herrlichkeit zu erheben.
(Rede 2)
Wahrhaft selig ist, wer durch den rechten Glauben tugendhaft lebt und durch das tugendhafte Leben den rechten
Glauben bewahrt.
(Rede 7)
Es steht so, wie allen die Seligkeit des Reiches Gottes auf gleiche Weise verkündigt wird, jedem Geschlecht,
jedem Alter und jeder Person auf gleiche Weise je nach dem Wert seiner Verdienste der Eingang zum Reich Gottes offen;
denn dort wird kein Unterschied gemacht, ob jemand auf der Erde Laie oder Geistlicher, reich oder arm, jünger oder älter,
Diener oder Herr gewesen ist, sondern jeder wird nach dem Verdienst des guten Werks mit der ewigen Herrlichkeit gekrönt
werden.
(Rede 7)
Quelle: Die Briefe des heiligen Bonifatius. Nach der Ausgabe in den MGH übersetzt von Michael Tangl.
Leipzig 1912
Sämmtliche Schriften des heiligen Bonifatius, des Apostels der Deutschen. Übersetzt von Philipp Hedwig Külb, Bd. 2.
Regensburg 1859
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Eine fundierte Quelle ist das Werk von (Link mit Vergütung) Dr. Heinrich Wagner: Bonifatiusstudien, Schöningh, Würzburg 2003.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Eine Webseite über Bonifatius hat Dirk Neumann gestaltet. Sie bietet ausführliche Informationen über Bonifatius und die Zeitgeschichte, Informationen über Fulda und Wallfahrten zu Bonifatius-Orten sowie eine Liste aller Bonifatius-Pfarreien.
Detaillierte
Fakten über den Apostel der
Deutschen
hat Klaus Weyer auf seiner Homepage zusammengestellt, dazu eine Übersicht über
wichtige Lebensgeschichten
und außerdem eine Aufstellung
mit Inhaltsangabe der Briefe des Bonifatius.
Schriften von Bonifatius und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Der
Dom in Passau ist täglich von von 6.30 Uhr bis
18 Uhr geöffnet. (2021)
Der Dom in Regensburg ist täglich ab
6.30 Uhr geöffnet, im Juni bis September bis 19 Uhr, im April, Mai und Oktober bis 18 Uhr, im Winter bis 17 Uhr. Der
Domschatz ist täglich von 11 Uhr bis 17 Uhr, sonntags erst ab 12 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 3 €. (2021)
Der Dom in Erfurt ist täglich von 10 Uhr
bis 18 Uhr geöffnet. (2023)
Der Dom in Fulda ist täglich von 10 Uhr
bis 17 Uhr - sonntags erst ab 11.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Web 3.0 - Leserkommentare:
Heute melde ich mich deshalb wieder einmal, weil ich auf allen Internetseiten zur Thüringenmission
des Bonifatius nirgends - auch nicht in Ihrem Heiligenlexikon - zu den 5 virii magnifici
Asulfo, Godolavo, Gundhareo
und Alvoldo des 19. Bonifatiusbriefes vom 1.Dezember 722 etwas fand. Papst Gregor
II. hatte diese wohl bedeutenden Thüringer Grundherren dem Bonifatius als diejenigen empfohlen, die dessen Missionswerk
helfend begleiten konnten. Leider taucht jenes Schreiben in keiner Bonifatiusdarstellung auf.
Das Gebiet um den St. Georgsberg, dem Kandelaber, Catterfeld, Asolverod u.a. bildete einen der Kernräume früher
Thüringer Geschichte und stand im frühen 8.Jahrhundert wie im 11./12.Jahrhundert im Brennpunkt konkurrierender Interessen.
Roland Scharff über E-Mail, 21. März 2014
Detaillierte Informationen hierzu gibt es auf der Webseite Asolveroth … vergessen und wiedergefunden.
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- zuletzt aktualisiert am 16.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• http://www.estinnes.be/index.php?option=com_content&task=view&id=27&Itemid=31 nicht mehr erreichbar
• Joachim Donsbach, E-Mails vom 4. und 9. Juni 2008
• Klaus Weyer, E-Mail vom 5. Januar 2010
• http://www.deutschlandfunk.de/bonifatius-missionsbischof-der-germanen-eine-ganze-fuelle.886.de.html?dram:article_id=306350
- abgerufen am 28.07.2023
• http://www.deutschlandfunk.de/bonifatius-maertyrer-und-heiliger-letzte-missionsreise-und.886.de.html?dram:article_id=306584
- abgerufen am 28.07.2023
• https://rhoenkanal.de/2023/07/die-geschichte-der-ruinen-die-wallfahrtskapelle-st-annen-zu-vacha - abgerufen am 28.07.2023
• Infotafel an der Gedenkstätte auf dem
Johanneskirchenkopf
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