Gregor der Große
orthodoxer Beiname: der Gesprächsbereite
Gedenktag katholisch: 3. September
gebotener Gedenktag
Fest in England und im Benediktinerorden
Fest in Malta: Mittwoch nach Ostern
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
12. März (Todestag), Tag seiner Bischofsweihe: 3. September
Bestattung: 12. März
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus: 12. März
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Tag der Amtseinsetzung: 19. März, 30. März, 2. September
Todestag, wohl tatsächlich: Übertragung der Gebeine nach Gallien: 26. März
in Soissons: Übertragung der Gebeine: 11. Juli, 15. Oktober
Aufnahme der Gebeine in Cluny: 20. Juli
gebotener Gedenktag in der Paulinischen Familie: 4. September
in Melun: Niederlegung der Gebeine: 22. September
Gedenktag evangelisch: 12. März (EKD, ELCA), 3. September (LCMS)
Gedenktag anglikanisch: 3. September
Gedenktag orthodox: 12. März
Gedenktag armenisch: 13. März
Name bedeutet: der Wachsame (griech. - latein.)
Gregor wurde als Sohn eines sehr reichen Senators - wohl aus der Patrizierfamilie der Anicii - und der Silvia geboren; er war der Urenkel von Papst Felix III. und verwandt mit Papst Agapitus I.. Er studierte Grammatik, Rhetorik und Verwaltungswesen und stand bereits im Alter von gut 30 Jahren als Präfekt an der Spitze von Roms Zivilverwaltung; seine dabei erlangten Kenntnisse in der Verteilung von Lebensmitteln, der öffentlichen Ordnung und im Bauwesen befruchteten später sein Amt. Aber dann legte er seine Ämter nieder und zog sich 575 nach dem Tode seines Vaters in den Palast seiner Familie zurück, aus dem er ein Andreas gewidmetes Benediktinerkloster machte an der Stelle der heute nach ihm benannten Kirche San Gregorio Magno al Celio. Aus dem Familienbesitz gründete er noch sechs weitere Klöster in Süditalien, darunter - wohl 581 - das Kloster an der heutigen Kirche San Giovanni degli Eremiti in Palermo, das Kloster San Martino delle Scale im heute gleichnamigen Ortsteil von Monreale bei Palermo und in den Bergen der Madonie das Kloster Gibilmanna - heute ein Ortsteil von Cefalù.
Gregor wurde 578/579 zum Diakon geweiht und wurde einer der sieben Diakone von Rom. 579 wurde er im Auftrag von Papst Pelagius II. als Gesandter zum Kaiser nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - gesandt, wo er auch militärische Hilfe gegen den Einfall der bis vor Rom vorgedrungenen Langobarden erwirken sollte, was ihm aber misslang. 585 kehrte er in sein Andreaskloster zurück, wirkte dort möglicherweise als Abt. Zahlreiche Wohltaten, Bittgänge und wunderbare Wirkungen wurden seinen Gebeten und Bemühungen zugeschrieben.
Als 590 eine Überschwemmungskatastrophe Tod und Elend über Rom brachte und die anschließende Pestseuche nicht nur die Bevölkerung hinraffte, sondern auch Papst Pelagius II., fiel die Wahl auf Gregor; er wurde damit der erste Mönch auf dem Stuhl Petri. Seiner eigenen Schilderung zufolge - entsprechend den damals üblichen demütigen rhetorischen Gepflogenheiten - wollte er sich dem entziehen und ließ sich verkleidet und in einem Fass verborgen auf einem Ochsenkarren aus der Stadt bringen, um in einer Höhle als Eremit zu leben. Eine Lichtsäule, an der Engel auf- und niederstiegen, führte aber zu seiner Entdeckung; am 3. September übernahm er das Amt.
Obwohl als kränklich bekannt, entfaltete Gregor beeindruckende Aktivitäten in Politik, Kirche und in der Fürsorge für
sozial Schwache. Nach wiederholten Ausbrüchen von Pestseuchen ließ er 590 ein angeblich von
Lukas gemaltes Bild der Maria einer
Prozession vorantragen, hörte Engel das Regina coeli
singen, fügte eine Strophe hinzu und sah einen Engel auf dem
Hadriansgrabmal das blutige Schwert in die Scheide stecken - Zeichen der beendeten Seuchen; von da an soll man das Bauwerk
Engelsburg
genannt haben.
Das römische Weltreich war am Ende, nur ein kleiner Rest um die Stadt herum war römisch und gehörte zu
Byzanz; der Kaiser dort aber verweigerte Gregor
die erbetene Hilfe gegen Eindringlinge. So musste Gregor mit den Langobarden verhandeln und konnte 594 deren Invasion nur
dadurch verhindern, dass er ihnen die Zahlung eines hohen jährlichen Tributs zusagte. Die Langobarden hatten dennoch den
fast völligen Zusammenbruch der Verwaltung bewirkt, Gregor musste sich um die Versorgung der Armen und den Schutz der
Bevölkerung kümmern; aufgrund der großen Ländereien im Besitz der Kirche konnte er Nahrung und Geld bereitstellen. Auf
einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
wurde 595 die päpstliche Verwaltung neu organisiert, sie durfte nun nur noch aus KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
und Mönchen bestehen. Mit großer Sorgfalt wählte er die Bischöfe aus entsprechend den Anforderungen, die er in seiner
Regula Pastoralis
festgelegt hatte; insbesondere waren alle simonistischen
Tendenzen untersagt.
Mit besonderer Aufmerksamkeit verwaltete Gregor selbst die reichen Besitztümer in Süditalien, Sizilien, Sardinien, Gallien, Dalmatien und in Nordafrika. Die einzelnen Provinzen wurden von Subdiakonen geleitet, ihnen gab Gregor Listen, die die Höhe der Bestechungsgelder für die Beamten des von Byzanz kontrollierten und mit Rom um die Führerschaft im Westen konkurrierenden Erzbistums Ravenna festlegten. So übernahm das Papsttum unter Gregor die politische Macht in Italien, er schloss die Ländereien zu einem einheitlichen Ganzen zusammen, das zum Grundstein des Kirchenstaates wurde. Der Erlös wurde oft für caritative Zwecke verwendet, auch für Juden, so in Cagliari.
Gregor war ein energischer Kirchenführer und verstand sich zugleich nach Markusevangelium 10, 44 als servus servorum
Dei
, Diener der Diener Gottes
- den Titel übernahmen nach ihm alle Päpste. Der machtbewusste Mann sah sich
erfüllt von der Aufgabe, die strenge katholische Gläubigkeit zu verteidigen und zu verhüten, dass christianisierte Länder
wieder dem Heidentum oder ketzerischen Lehren verfielen. Es gelang ihm,
Roms Anspruch auf die kirchliche Vorrangstellung
gegenüber dem Patriarchen von Konstantinopel
sowie den anderen Bischöfen der Kirche durchzusetzen. Dabei half ihm seine Mystifizierung des Amtes als Nachfolger von
Petrus, wonach dieser durch ihn rede und handle.
Mit der austrasischen Königin Brunhilde konnte Gregor Reformen in der Verwaltung
der Kirche vereinbaren. Zugleich war dies die Voraussetzung für die von Gregor initiierte Re-Christianisierung
Englands, als er 597 Augustinus von Canterbury, den Abt seines
Familienklosters, mit weiteren 39 Mönchen nach
England sandte; Motiv sei gewesen, dass Gregor schöne
englische Jünglinge auf dem Markt gesehen hatte. Augustinus
wurde angewiesen, bei der Mission an vorchristliches Brauchtum anzuknüpfen und bestehende heidnische Heiligtümer nicht
zu zerstören. Ein wesentliches Anliegen war Gregor die Einheit des aktiven und des kontemplativen Lebens und die Wahrung
des Gleichgewichts von Gebet und Arbeit gemäß der Regel der Benediktiner.
Die Zurückführung der dem Arianismus anhängenden Langobarden in den Schoß der katholischen Kirche erreichte Gregor, indem er Königin Theodelinde unterstützte. Auch in Spanien gelang ihm unter wesentlicher Mithilfe von Leander von Sevilla die Eindämmung des Arianismus und die Rekatholisierung des Landes, nachdem er Westgotenkönig Rekkared wieder zum Katholizismus zurückführen konte. Lediglich in Nordafrika wurden seine Eingriffsversuche abgewiesen; Gregor erhob deshalb den Vorwurf, dort sei der Donatismus wieder aufgelebt.
Gregor förderte das Klosterwesen, sein besonderes Interesse schenkte er der Liturgiereform, er führte die
gregorianischen Choräle
ein. Die Liste der Todsünden
- Hochmut, Völlerei, Neid, Zorn, Trägheit, Geiz, Wollust
- geht auf ihn zurück.
Die Legenda Aurea berichtet zahllose Züge der äußersten Demut und
Kasteiung Gregors bis zum Herzbruch
. Erzählt wird die Verwandlung einer Oblate in ein Stück Fleisch - oder den
wahrhaftig sichbaren Leib Christi - und dessen Rückverwandlung, als die
ungläubige Frau, die die Oblaten gebacken hatte, ihren Zweifel an der Wandlung der Elemente in der
EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
mit Lachen äußerte; mit dem sichtbaren Wunder gelang es Gregor, die Frau zu bekehren.
Schwere Krankheit habe Gregor auf sich genommen, um Kaiser Trajan aus dem Fegefeuer zu lösen. Dessen Stimme hatte Gregor demnach vernommen, als er über das Trajansforum zur Peterskirche ging und über diesen gerechten Heiden weinen musste: Trajan hatte von einem Kriegszug Abstand genommen, um einer hilflosen armen Witwe für ihren unschuldig getöteten Sohn zum Recht zu verhelfen; eine erweiterte Legende lässt den Sohn des Kaisers bei einem Ausritt den Sohn der Witwe töten, das Gesetz verlangte für die Untat Blendung, der Kaiser opferte ein eigenes Auge, damit dem Sohn doch eines bliebe.
Die in 14 Büchern zusammengefassten Briefe des letzten der vier Kirchenväter
beschreiben Gregors Denken und den Zeitgeist eindrücklich. Seine Werke mit allegorischer Schriftauslegung und
moralischer Deutung hatten großen Einfluss auf das Mittelalter. Moralia in Job
ist seine um 595 vollendete
Sittenlehre, eine Auslegung zum alttestamentlichenWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde.
Buch Ijob (Hiob) in 35 Büchern. Erhalten ist auch eine Sammlung mit 40
Predigten und 22 fortlaufenden Erklärungen zum Prophetenbuch Ezechiel. Der
Liber regulae pastoralis
, das Buch der Regeln für die Hirten
beschreibt die Aufgaben eines Seelsorgers,
Liber Pastoralis Curae
, Buch der seelsorgerischen Fürsorge
, versteht sich als Lehrbuch für die Predigt. Die
vier um 594 entstandenen Bücher der Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum
, der Dialoge über die
Lebensgeschichten und die Wunder der italienischen Väter
sind eine Sammlung von Legenden über Heilige aus Gregors
Zeit und zugleich eine der wenigen Quellen, die Angaben über das Leben des
Benedikt von Nursia enthalten; sie prägte die folgenden
Jahrhunderte, indem sie maßgeblich zur Enstehung der Ordensregel der Benediktiner
beitrug. Im vierten Buch sind die liturgischen Grundlagen für die Entstehung der gregorianischen Messe
enthalten.
Erhalten sind auch 847 seiner Briefe.
Legenden berichten Ereignisse nach Gregors Tod: Neider beschuldigten den Toten, den Kirchenschatz veruntreut zu haben und schickten sich aus Rache an, seine Bücher zu verbrennen. Da griff sein Freund, der Diakon Petrus, ein und offenbarte, dass er wisse und gesehen habe, wie der Heilige Geist in Gestalt einer Taube Gregor beim Schreiben inspiriert habe. Da er aber bei Todesfolge versprochen habe, dieses nicht zu äußern, möge sein Schwur auf das Evangelium den Wert der Bücher mit seinem unmittelbaren Tod bezeugen. Sterbe er nicht, so mögen die Bücher verbrannt werden - er schwörte feierlich und gab ohne Schmerzen seinen Geist auf.
Gregors Amtszeit lag am Ende der Spätantike und des
römischen Reiches und am Beginn des frühen
Mittelalters. Er war der letzte Römer
und der erste sich vom Einfluss des Kaiserhofs in
Byzanz befreiende Kirchenfürst, neuer Bezugspunkt
war nun das Frankenreich. Im Alter prägte ihn eine eher trübe Einschätzung seiner Zeit als mundus senescens
,
greisenhafte Welt
.
Sein Grab fand Gregor in der Peterskirche. Im von ihm auf seinem Familiensitz erbauten Kloster ist seine Zelle und in dessen Kirche San Gregorio Magno al Celio sein Bischofsstuhl erhalten. 836 wurden Reliquien nach Soissons gebracht.
Durch seine Gelehrsamkeit wurde Gregor zum Patron des Schulwesens und für Lehrer, Studenten und Schüler. Diese feierten früher am 12. März einen Schülerfesttag, der auch in evangelischen Gebieten begangen wurde. Die Schule unterstand bei diesem Fest einem Knabenrektor, der wie sein erwachsenes Gegenstück mit Schulschlüssel und Rute ausgestattet wurde. Seine Mitschüler verkleideten sich ihrem angestrebten Beruf entsprechend als Pfarrer, Lehrer, Arzt oder Jurist. Die Lehrer waren ihres Amtes enthoben und als Schüler verkleidet, der entmachtete Rektor musste die Schülerschaft verpflegen und eine komplette Mahlzeit spendieren.
Im Andenken an Gregor verleiht die katholische Kirche seit 1831 den Gregoriusorden
an Laien als Auszeichnung
für Eifer in der Verteidigung der katholischen Religion
.
Noch heute werden einige von Gregors Predigten im Brevier der katholischen Kirche gelesen. Bei der
KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt.
von 1969 verlegte man den katholischen Gedenktag vom Todestag, der in der
Fastenzeit lag, auf den Jahrestag seiner Weihe
zum Bischof von Rom. Nach dem Vorbild
Gregors werden bis heute Gregorianische Messen
für Verstorbene gelesen, das sind 30 tägliche Messen hintereinander.
Gregor begründete diesen Brauch, als er noch Abt des
Andreasklosters war. Dort verstarb der
Mönch Justus im Ruf, dass er die Armutsgelübde nicht geachtet habe; daraufhin ließ Gregor 30 Messen an 30
aufeinanderfolgenden Tagen 1 für den Mitbruder lesen und der
dankte es Gregor dann mit einer Vision, dass er nun aus dem Fegefeuer, befreit sei.
Kanonisation:
Seit 1295 trägt Gregor den Titel Kirchenlehrer.
Attribute:
TiaraTiara ist die früher bei feierlichen Anlässen getragene Krone des Papstes. Ihr Ursprung liegt in der am byzantinischen Hof getragenen phrygische Mütze, die aus Persien übernommen worden war. Die ersten solchen Hauben wurden im 7./8. Jahrhundert vom Papst getragen; im 10. Jahrhundert kam der erste Kronreifen hinzu, Ende des 13. Jahrhunderts der zweite, wohl während des Exils in Avignon der dritte. Die drei aufeinandergetürmten Kronen symbolisieren das Weiheamt, die Rechtssprechungsgewalt und das Lehramt des Papstes oder auch die göttliche Dreieinigkeit. Der bislang letzte Träger der Tiara, Papst Paul VI. verschenkte seine Papstkrone 1964 während des 2. Vatikanischen Konzils zugunsten Armer in der Dritten Welt.,
Buch; Taube, Arme bedienend
Patron
des kirchlichen Schulwesens, der Bergwerke; des Chor- und Choralgesanges; der Gelehrten, Lehrer, Schüler, Studenten,
Sänger, Musiker, Maurer, Knopfmacher; gegen Gicht und Pest
Bauernregeln
(für 12. März): Gregor zeigt dem Bauern an, / dass im Feld er säen kann.
Weht an Gregorius der Wind, / noch 40 Tage windig sind.
Wenn Gregorius sich stellt, / muss der Bauer aufs Feld.
Wenn Gregori fällt, / heißt's die Saat bestellt.
Wenn Gregori grobes Wetter ist, so geht der Fuchs aus der Höhle; ist es schön, so bleibt er noch 14 Tage darinnen.
Am Gregorstag schwimmt das Eis ins Meer.
Um den Tag des St. Gregor, / da kommen auch die Schwalben vor.
1 ▲ Im 4. Buch Mose 20, 29 heißt es, dass das ganze Haus Israel 30 Tage lang um Aaron trauerte, auch Mose wurde nach 5. Mose 34, 8 dreißig Tage lang in den Steppen von Moab beweint.
Worte des Heiligen
Das Leben eines Seelsorgers bedarf eines ausgewogenen Verhältnisses von Kontemplation und Aktion:
Ein Vorsteher muss das Volk in seinem Leben und Handeln um soviel überragen, als sich das Leben eines Hirten von
dem seiner Herde unterscheidet. Er muss sich also ernstlich darüber klar zu werden suchen, in welch besonderem Grade er
zu einem rechtschaffenen Wandel verpflichtet ist, da im Verhältnis zu ihm das Volk als seine Herde bezeichnet wird. Er
muss also lauter sein in seinen Gedanken, musterhaft in seiner Handlungsweise, taktvoll im Schweigen, tüchtig im Reden,
jedem Einzelnen durch Anteilnahme der Nächste, mehr als alle durch Betrachtung nach oben ausgerichtet, denen, die ein
sittlich gutes Leben führen, ein demütiger Gefährte, den Fehltritten der Sünder gegenüber ein unbeugsamer Eiferer für
die Gerechtigkeit; er darf bei aller Beschäftigung mit den äußeren Dingen die Sorge für das Innere nicht zu kurz kommen
lassen und bei allem Eifer für das Innere die Sorge für das Äußere nicht aus dem Blick verlieren. …
Der Seelsorger darf [also] weder über der Sorge für die äußeren Dinge das Innenleben vernachlässigen, noch in seinem
Eifer für das Innenleben die äußeren Dinge übersehen; denn andernfalls wird er ganz veräußerlichen und sein Innenleben
einbüßen; oder er wird ausschließlich nur dem Inneren leben und den Mitmenschen nicht bieten, was er ihnen in Bezug auf
äußere Dinge schuldet. Manchmal hat es nämlich den Anschein, als würden Seelenhirten ganz darauf vergessen, dass sie um der Seelen der Brüder willen zu Vorstehern gemacht wurden, so sehr hängen sie ihr Herz an die zeitlichen Geschäfte; gibt es gerade solche Geschäfte, so erledigen sie dieselben mit Begeisterung; gibt es keine, so suchen sie solche und grübeln Tag und Nacht in aufgeregten Gedanken darüber nach. Müssen sie einmal, weil die Gelegenheit fehlt, in dieser Beziehung sich ruhig verhalten, so werden sie durch diese Ruhe ganz müde und matt. Denn es ist ihnen eine Lust, von Geschäften schier erdrückt zu werden, und sie halten es für eine Strapaze, wenn sie nicht bei irdischen Geschäften strapaziert werden. Daher kommt es dann, dass sie vor lauter Freude am Geräusch des Weltlärmes nichts wissen vom inneren Leben, das sie doch andere hätten lehren sollen. Ohne Zweifel wird dadurch das Leben der Untergebenen lau; denn ihr Verlangen nach geistigem Fortschritt stößt im Beispiel des Vorstehers auf ein Hindernis auf ihrem Lebensweg.
Wenn das Haupt krank ist, hilft die Gesundheit der anderen Glieder nichts, und ganz umsonst eilt das Heer beim
Aufsuchen des Feindes dem Feldherrn nach, wenn dieser den Weg verfehlt. Da wirkt keine Mahnung mehr auf die Untergebenen,
da greift kein Tadel mehr an; denn wenn der Seelsorger nur mehr ein weltlicher Beamter ist, ist bei der Bewachung der
Herde von Seelsorge keine Rede mehr.
Es wäre aber auch verkehrt, sich ganz auf das Innenleben zurückzuziehen:
Andere dagegen übernehmen zwar das Amt des Seelsorgers über eine Herde, wollen dabei aber so viele Zeit für ihre
eigenen geistlichen Bedürfnisse frei haben, dass für die äußeren Geschäfte gar nichts mehr übrig bleibt. Da sie nun die
Sorge für das Leibliche ganz vernachlässigen, werden sie den Bedürfnissen der Untergebenen in keiner Weise gerecht. Die
Predigt solcher
Seelsorger
stößt weithin auf Verachtung; denn da sie nur gegen die Werke der Sünder losziehen,
ihnen aber das zum Leben Notwendige nicht verschaffen, leiht man ihnen in keiner Weise das Ohr. Eine weise Lehre dringt
nicht in das Herz eines Bedürftigen, wenn diese nicht eine barmherzige Hand seinem Herzen empfiehlt. Dann aber kommt
der Same des Wortes leicht zum Keimen, wenn ihn im Herzen des Hörers die Anteilnahme des Predigers bewässert.
Darum muss der Seelsorger, um das innere Leben einpflanzen zu können, sich in lauterer Gesinnung auch der äußeren Dinge
annehmen. Die Hirten sollen sich so die Pflege des inneren Lebens bei ihren Untergebenen angelegen sein lassen, dass sie
darüber die Sorge für deren äußeres Leben nicht außer Acht lassen.
Quelle: Gregor der Große
: Pastoralregel 2,1.7. In: Patrologia Latina 77.3 = Bibliothek der
Kircheväter 2, 2. Reihe, Bd. 4, 1, S. 109f, 113f; bearbeitet
Zitate von Gregor dem Großen
:
Es gibt, Petrus, zwei Arten von Martyrium, ein verborgenes und
ein öffentliches. Denn wenn auch äußerlich keine Verfolgung vorhanden ist, so ist doch das Verdienst des Martyriums im
Verborgenen da, wenn in der Seele die Bereitschaft zum Leiden lebendig ist.
Die Kunst, die Jugend zu führen und zu bilden, ist die Kunst der Künste und Wissenschaft der Wissenschaften.
Wer einen hohen Berg erklimmen will, tut das nicht in Sprüngen, sondern schrittweise und langsam.
Die Bibel ist wie ein Strom, der so flach ist, dass ein Lamm daraus trinken kann, und so tief, dass ein Elefant
darin baden kann.
Nimm das Wohlwollen hinweg und du entfernst die Sonne aus der Welt, du machst den Verkehr unter den Menschen
unmöglich.
Strenge und Milde verlieren ihren Wert, sobald die eine ohne die andere angewendet wird.
Die Geschöpfe sind die Fußspuren Gottes.
Ich für meinen Teil halte die Tugend der Geduld für größer als Zeichen und Wunder.
Vor der Sünde fürchte Gottes Gerechtigkeit, nach der Sünde hoffe auf Gottes Barmherzigkeit.
Gott steht außerhalb des Verstehens. Wir können nur sagen was Er nicht ist, aber nicht, was Er ist.
Quelle: https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=1531_Gregor+I.+der+Große
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Werke von Gregor gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.
weitere Schriften von Gregor und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche
San Gregorio Magno al Celio in Rom kann täglich
von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr besucht werden, man muss an der Klosterpforte neben dem Kircheneingang klingeln.
(2017)
Das Museum von San Giovanni degli Eremiti in
Palermo ist täglich außer sonntags von 9 Uhr bis 18.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €. (2017)
Die Engelsburg
in Rom, heute staatliches
Museum zur Besichtigung der Räume der Päpste und mit Gemälde- und Waffensammlung, ist täglich von 9 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet,
der Eintritt beträgt 10 €. (2017)
Der Petersdom - die
Basilika Sancti Petri in Vaticano
- in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 19 Uhr,
mittwochs erst ab 13 Uhr geöffnet, der Eintritt ist wie in alle Kirchen Roms frei. Die Vatikanischen Grotten unter der
Peterskirche mit dem Petrusgrab sind vom linken vorderen Vierungspfeiler des Petersdoms aus zugänglich und können von 8 Uhr
bis 18 Uhr kostenfrei besucht werden. Der Besuch der darunter liegenden Nekropole ist nur nach Anmeldung unter
scavi@fsp.va und mit Führung möglich, diese kostet 13 €. Der Besuch des Museums in der
Sakristei ist von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr möglich, der Eintritt beträgt 5 €; der Besuch des Daches des Petersdoms, von dem
man auch die Kuppel besteigen kann, kostet 6 €, bei der Fahrt mit dem Aufzug 8 €. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.09.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Roland Hill: Gregors große englische Mission. Stuttgarter Zeitung 14. Juni 1997
• http://www.bauernregeln.net/maerz.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://www.die-tagespost.de/feuilleton/Gregorianisch-einmal-anders;art310,185535 - abgerufen am 18.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
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